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In SIGNAL 5/90 und
9/90 hatten wir uns
mit den Leistungen von DR und BVG bei
der Durchbindung der Stadtbahn zum 2.
Juli befaßt. Bevor wir einen Schlußstrich
unter diese Geschichte ziehen, soll hier
noch über eine inzwischen differenziertere
BVG-Kritik an der Berichterstattung im
SIGNAL informiert werden. Man habe sich,
so heißt es bei der BVG, vor allem deshalb
über den SIGNAL-Artikel in Heft 5/90 geärgert,
weil einseitig die DR gelobt wurde,
ohne die Leistungen der BVG anzuerkennen
bzw. deren Schwierigkeiten zu kennen.
So entstünden z.B. mit jeder zusätzlichen
Zuggruppe, die über Friedrichstraße hinaus
in das GVG-Netz verlängert wird, erhebliche
finanzielle Belastungen für die BVG, da
sie der DR die Mehrleistungen natürlich
Kehren der Züge in Charlottenburg
bezahlen müsse. Und daß es Engpässe beim
Kehren der Züge in Charlottenburg gibt
weil die benötigten Gleise nur 3/4-Züge
und keine Vollzüge aufnehmen können, das
sei nicht Schuld der BVG, die hier wie an
vielen Stellen zum Ausbau mit Minimalstandard gezwungen
worden sei. So habe
z.B. die Verkehrsverwaltung den Bf. Charlottenburg
ursprünglich sogar auf einen
Bahnsteig mit zwei Gleisen zurückbauen
wollen, was die BVG zum Glück habe verhindern können.
Und schließlich: wenn die
IGEB sich so ausführlich mit den Leistungen
der DR befasse, dann sollte sie auch
schreiben, daß auf vielen S-Bahnhöfen der
DR noch alte Netzspinnen hängen, auf denen der
durchgehende Verkehr auf der
Stadtbahn noch gar nicht eingezeichnet ist.
Und nach eins: mit der Entscheidung der
Politiker, sich drei Jahre Zeit zu genehmigen,
um die Betreiberfrage für die Berliner
S-Bahn zu klären, sei ein belastender
Schwebezustand mit unabsehbaren Folgen
insbesondere für die S-Bahn im Westteil
Berlins entstanden. Wenn dennoch grundlegende
Verbesserungen wie der durchgehende Verkehr
auf der Stadtbahn erreicht würden,
dann sollte dies anerkannt werden, den ohne die BVG hätte die DR
gar nichts ausrichten können - und umgekehrt. IGEB
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