Man hat sich viel Mühe gegeben, für das
Berliner Schnellbahnnetz farbige Linienpläne zu
entwickeln. Auf der Netzspinne sind
alle S- und U-Bahn-Linien farbloch unterschieden,
nicht aber die Strecken der “Sputniks" oder “Piefkes",
also der zum S-Bahn-Tarif benutzbaren Nahverkehrszüge. Hier
wird Berlin von grauen Strecken umgeben,
bei deren Betrachtung niemand erkennen
kann, von wo nach wo die Züge verkehren.
Im Kursbuch erscheinen diese Züge mit
funfstelligen Zugnummern oder auch mal
als F (Fernzug), wenn die S-Bahn-Fahrkarten
Gültigkeit haben. Alles in allem ein
Stiefkind der Bahn.
Die IGEB hat sich der Problematik angenommen und in
zahlreichen intensiven Arbeitsberatungen mit der
Reichsbahndirektion Berlin für eine Aufwertung dieser Verbindungen
gewirkt. Nach Auffassung des
Fahrgastverbandes müssen die Berliner
Umlandzüge zu Markenartikeln der Bahn
werden, gekennzeichnet durch einen ganztägigen,
linienreinen Taktfahrverkehr und
einheitliche Farbgebung.
Aufgrund der derzeitigen Mängel im Berliner
Umlandverkehr sollte die Einführung
des Markenartikels “Regionalbahn
schnellstmöglich begonnen werden, auch
wenn vor allem bei fen Fahrzeugen der erforderliche
Standard auf absehbare Zeit
noch nicht erreichbar ist. In Anlehnung an
die in anderen Ballungsräumen verkehrenden Regionalbahnen
regte die IGEB an,
den Berliner Umlandverkehr als Linienverkehr neu zu
organisieren (soweit noch nicht
geschehen) und jede Linie mit einem "R"
und einer Nummer dahinter zu bezeichnen.
Der Verband schlug für den Berliner Raum
34 Regionallinien vor. Aus betrieblichen
und administrativen Gründen aber hielt die
DR eine Einführung von Regionalbahnen
z.B. bis Rheinsberg, Angermünde, Beeskow,
Lübben usw. noch nicht für möglich. Es
kam zur Kompromißlösung, wonach das
"R" ab 2. Juni 1991 zunächst für alle im
Berliner S-Bahn-Tarif verkehrenden Linien
eingeführt wird und gleichzeitig möglichst
linienreiner Verkehr eingerichtet wird.
Folgende Relationen werden ab 2. Juni
1991 als Regionallinien betrieben (in Klammern
Abschnitte außerhalb des vorerst
durch den S-Bahn-Tarif abgegrenzten Regionalbahnnetzes):
- R 1 Berlin-Karlshorst - Flughafen Bln-Schönefeld -
Werder (- Brandenburg)
- R 2 Flughafen Bln Schönefeld - Wünsdorf
- R 3 Berlin-Wannsee - Potsdam Hbf
- R 4 Potsdam - Wustermark/Nauen/Falkenhagen
- R 5 Berlin-Charlottenburg - Wustermark
(-Rathenow) - Nauen
- R 6 Drewitz - Beelitz Hailstätten
- R 7 Ahrensfelde - Werneuchen (- Tiefensee)
- R 8 Berlin-Karow - Basdorf (- Groß Schönebeck/Liebenwalde)
- R 9 Albrechtshof - Falkenhagen/Nauen
- R 10 Berlin-Lichtenberg/Oranienburg/Birkenwerder - Nauen/Albrechtshof
- R 11 Hennigsdorf - Velten
- R 12 Mahlow - Blankenfelde
- R 13 (Berlin -) Erkner - Fürstenwalde (- Frankfurt/O)
- R 14 Berlin-Schöneweide/Teltow - Ludwigsfelde
(- Luckenwalde - Jüterbog)
Immerhin wird mit dieser ersten Maßnahme
den Reisenden deutlich gemacht, wie weit
sie mit ihrer Umweltkarte fahren können.
Dies kann jedoch wirklich nur der Anfang
sein. Auch die übrigen für den Berliner
Umlandverkehr wichtigen Strecken müssen
ins Regionalnetz und ins Tarifgefüge einbezogen
werden. Die IGEB wird ihre Bemühungen deshalb fortsetzen.
IGEB
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