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Seit dem Fahrplanwechsel wird die Stadtrandsiedlung
in Marienfelde nun wieder
durch den 172er (früher 52er) bedient und
erhält damit endlich wieder eine Anbindung
an das S-Bahn-Netz. Die im Busnetz '90 zugleich
vorgehene Verlängerung der Linie
111 über Richard-Tauber-Damm, Daimler- und
Großbeerenstraße zum U-Bf. Alt-Mariendorf
ist jedoch nicht realisiert worden. Das
Wohngebiet am Richard-Tauber-Damm bleibt somit
nur durch die "Industrielinie" 376 (tagsüber im Stundentakt!)
angebunden.
Wider besseres Wissen
Nur noch als dilettantisch kann bewertet
werden, wie die BVG die ihr vorliegenden
Erkenntnisse über Verkehrsbeziehungen
umsetzt. Detaillierte Nachfrageberechnungen
für das Busnetz '90 haben die Notwendigkeit
einer durchgehenden südlichen Tangentialverbindung
zwischen Zehlendorf,
Lichterfelde, Marienfelde, Buckow und Rudow
nachgewiesen, so daß hier sogar die
Einrichtung einer Schnellbuslinie geplant
wurde. Aber bei der jetzt vorgenommenen
Neustrukturierung des Netzes ist davon
nichts zu sehen. Im Gegenteil: Die Fahrpläne
vom 111er und 172er sind so gestaltet,
daß in beiden Richtungen praktisch zu jeder
Tages- und Nachtzeit die vielen Zwangsumsteiger
permanent die Rücklichter der "Anschlußbusse"
sehen. Eine Zumutumg für die
Fahrgäste ist es auch, daß die neue Endstelle
der Buslinie 111 nicht am S-Bf. Buckower
Chaussee liegt, sondern 500 m davor im
Nahmitzer Damm. Dabei wird gerade diese
Umsteigebeziehung durch die unmittelbar
bevorstehende Verlängerung der S2 ins
Land Brandenburg noch wichtiger. Doch
wieder einmal hat die BVG den betrieblichen
Belangen Vorrang eingeräumt vor
dem Interesse der Fahrgäste.
182er überlastet
Eine wichtige Änderung gab es bei der Buslinie
181, die jetzt ab Rathaus Steglitz über
Birkbuschstraße nach Lankwitz, Kirche und
weiter wie bisher verkehrt. Damit wird eine
kleinräumige Netzverknüpfung im Bezirk
Steglitz erreicht, die z.B. die Erreichbarkeit
des Klinikums deutlich verbessert. Diese erfreuliche
Verbesserung wird dadurch überschattet,
daß trotz der weggefallenen Parallellinie
181 der Fahrplan des 182ers mit
Ausnahme des Berufsverkehrs praktisch unverändert
blieb. Damit sind die Wagen des
182ers vor allem im nördlichen Linienabschnitt
völlig überfüllt, Stehplätze im Oberdeck
sind keine Ausnahme. Unbegreiflich
ist auch, daß auf dem 182er, einer der am
stärksten frequentierten Buslinien Berlins,
noch nicht mal ein durchgehender 20-Minuten-Takt
angeboten wird. So fahren die
Busse z.B. sonntags ab Walther-Schreiber-Platz um
19.35, 20.00 und 20.24 Uhr ab. Anschließend
wird zwar im 20-Minuten-Takt
gefahren, aber ohne Beachtung der wichtigsten
Umsteigeanschlüsse: Weder wird am
U-Bf. Walther-Schreiber-Platz ein direkter
Anschluß von der U9 geboten, noch wird
am S-Bf. Feuerbachstraße, in Lankwitz Kirche
oder zur Zweiglinie 582 an der Hildburghauser
Straße irgendein nachfragerelevanter
Anschluß hergestellt.
Busnetz 90 muß umgesetzt werden
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BVG-Linie 182: Gut gemeint, schlecht ausgeführt. Mit Berlin-Taxen wird im Thüringer-Viertel außerhalb der Geschäftszeiten ein Haustür-Service angeboten. Aber für umsteigende Fahrgäste von den Linien 111, 182 und 179 empfiehlt es sich wegen der schlechten Fahrplanabstimmung, zu Fuß zu gehen. Foto: K. Kotzur |
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Nach wie vor sinnlos bleibt der Betrieb der
Buslinie 187 zwischen Lankwitz, Kirche und
Marienfelde. Daran ändert auch die Umstellung
auf einen Haustür-Zubringer-Verkehr mit der
neu eingerichteten Taxilinie
582 außerhalb der Geschäftszeiten nichts.
Eine völlig unabgestimmte Fahrplanlage
legt ohnehin das Zu-Fuß-Gehen nahe. Die
IGEB schlägt auch hier die Realisierung der
im Busnetz '90 konzipierten Maßnahmen
vor, die auch für ein nachfragegerechteres
Angebot sorgen würden. Danach war vorgesehen,
die Relation Friedrich-Wilhelm-Platz
- Waldsassener Straße durch zwei Buslinien
im Grundnetz zu bedienen. Eine der beiden
Linien sollte über Weskammstraße, die andere
über das Thüringer Viertel fahren, so
daß sich durch Taktüberlagerung auf der
Stammstrecke ein nachfragegerechtes Angebot
ergeben würde. Der eventuell entstehende
Mehraufwand würde begrenzt durch
den abschnittsweisen Wegfall der Buslinie
187 sowie eine Einsparung von Einsetzfahrten
zwischen Lankwitz, Kirche und Friedrich-Wilhelm-Platz.
Während der
Schwachverkehrszeiten könnte im Thüringer
Viertel weiterhin der Haustürservice
durch die Linie 582 angeboten werden, die
selbstverständlich eine Fahrplanlage haben
sollte, die auf die "Stammlinie" Bezug
nimmt. IGEB
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