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Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit als
Joint Venture zwischen Berliner Senat und
Fahrzeugindustrie wurde kürzlich das Ergebnis
präsentiert: Der Prototyp des ergonomisch
und ökologisch durchgestylten
Stadtlastwagens SLW 2000. Senator Herwig
Haase ließ es sich nicht nehmen, unter Assistenz
seines Beauftragten für Forschung
und Entwicklung, Horst-Jürgen Rösgen, im
Wappensaal des Roten Rathauses das Produkt
und seine zukunftsweisenden Eigenschaften
vorzustellen. Das in Praxisnähe mit
der Berliner Fuhrgewerbe-Innung entwickelte
Pflichtenheft enthielt folgende Kriterien:
- Schnelles, ergonomisch gestyltes Be- und
Entladen.
- Einfache Bedienung aller
Funktionselemente.
- Hochentwickelte Wende-
und Rangiereigenschaften.
- Schadstoffminimierter
Antrieb.
- Modular aufgebaute
Antriebs-, Bedien-und
Nutzraum-Zelle.
MAN-Vorstandsmitglied
Dr. Klaus Schubert präzisierte
das aus den Vorgaben
entwickelte Lastenheft
mit folgenden
Stichworten:
- Fahrzeug-Dynamik: getrimmt
auf den innerstädtischen
Verkehrsfluß.
- Umweltfreundlichkeit:
Oxidationskatalysator,
Voll-Geräuschdämmung, Rundum-Verkleidung
etc.
- Manövrierbarkeit: Hydrolenkung mit zuschaltbarer
Hinterachslenkanlage etc.
- Fahrerarbeitsplatz: Von 10 Vorzügen seien
die verkehrsstromfreie Ladetätigkeit, die
radfahrerschonenden Schwing-Lauftüren
und die Leerfahrten vermeidende Bordcomputer-
Ausstattung hervorgehoben.
- Aufbau: Fahrerdurchgang, hydraulische
Rampenanpassung, Seiten- und Hecktür.
- Die modulare Trennbarkeit der Antriebs-,
Bedien- und Ladezelle zur multifunktionalen
Variantenbüdung bei Herstellung und
Einsatz inklusive Wartung senkt die Herstellungs-
und die Betriebskosten.
- Der aktiven Sicherheit dienen 6 Eigenschaften
wie Bodenhaftung, ABS-System,
neutrales Fahrverhalten im Allwetter-Einsatz
etc.
- Der passiven Sicherheit dienen weitere 7
Eigenschaften wie Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer
im Near-Collision-Fall,
heruntergezogene Frontverglasung (spielende
Kinder!), Rundum-GFK-Unterfahrschutz
etc.
Verkehrssenator Haase umriß in seinen einleitenden
Worten die Oberziele der Großraumplanung
für die Verteil-Infrastruktur
Berlin-Brandenburg mit den Worten, daß
der Wirtschaftsverkehr in den Außenzonen
mit den dort vorgesehenen Güterverkehrszentren
und Gewerbesiedlungsgebieten auf
einen Straßenverteilverkehr auch in Zukunft
nicht verzichten kann. Die konzentrischen
Ringe der Verteilzonen mit dem
Grob- über das Mittelfein- bis zum Feinverteilsystem
bedürften neben den Großsystemen
der Schiene und der Binnenschiffahrtsstraße
auch in Zukunft als Bindeglied eines
innovativen Mittel-LKW.
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Der Prototyp des Stadtlastwagens 2000 bei der Präsentation vor dem Roten Rathaus. Foto: N. Krichler |
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Industrie, Handel und Gewerbe sowie Spedition
und Lagerei sind jetzt aufgefordert,
die ausgestreckte Entwicklungshand zu ergreifen
und massenhaft Optionen an den
Hersteller zu faxen, damit ein ökonomisch
tragbarer Bezugspreis (Ziel: 25.000 DM für
diesen City-Dreitonner in abgespeckten Varianten)
kalkuliert werden kann. Der Manufaktur-Preis des
Prototyps liegt (noch) bei
ca. 100.000 DM. Die Entwicklung dauerte 5
bis 6 Jahre, die Aufwendungen lagen bei 6
bis 7 Mio DM, von denen über die Hälfte
vom Hersteller beigesteuert wurde. Norbert Krichler
F.A.L.B.
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