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Im 2. Zwischenbericht "VLP Region Berlin",
vorgelegt im März 1993 von der Berliner Senatsverkehrsverwaltung
und dem brandenburgischen
Verkehrsministerium, heißt es zu Park-and-Ride
u.a.: "Dabei geht es nicht um Kombination zwischen
öffentlichem Verkehr und Individualverkehr
um jeden Preis. Ein aus verkehrspolitischer
Sicht übergeordnetes Ziel ist vielmehr die Förderung
solcher Siedlungsstrukturen, die entweder
ÖPNV-gerecht gestaltet sind bzw. in sich alle
Verkehrszwecke im Nahbereich bzw. auch mit
dem Fahrrad erfüllen lassen. Die Verkehrsentwicklungsplanung
Berlin muß jedoch die realen
Siedlungsstrukturen zum Ausgangspunkt nehmen,
und das heißt: Kombination ÖV/IV durch
Ausbau und attraktivere Gestaltung des Park &
Ride- sowie des Bike & Ride-Systems sowie der
Mitnahme von Fahrrädern im ÖV."
Und weiter: "Der Auf- und Ausbau eines flächendeckenden
P&R-Systems stellt einen wesentlichen
Bestandteil der Verkehrsentwicklungsplanung
für die Region Berlin dar. (...) Im Rahmen
der Ausarbeitung des P&R-Bauprogramms wurden
68 zweckmäßige Standorte innerhalb Berlins
an Stationen vorhandener oder noch in Betrieb zu
nehmender Schnellbahnstrecken ermittelt. Die
Erweiterung vorhandener P&R-Plätze ist darin
einbezogen (...) Zur Vorbereitung eines umfassenden
P&R-Systems wird z.Zt. die Gründung einer
'P&R-Entwicklungsgesellschaft Berlin-Brandenburg'
geprüft. Diese könnte später als Betreibergesellschaft
fungieren. An der Entwicklungsgesellschaft
würden die Länder Berlin und Brandenburg,
die Verkehrsbetriebe, private Institutionen
und Interessenverbände beteiligt sein."
Allgemein sei die Forderung durchzusetzen, daß
alle Zugangsstellen von Regional- und S-Bahn
über geeignete P&R sowie B&R-Plätze verfügen.
Das Ziel bestehe dabei "nicht in der Gestaltung
weniger übergroßer Anlagen". Stattdessen brächten
viele kleinere Plätze an möglichst vielen Zugangsstellen
größere Effekte in kürzerer Zeit. Die
Einrichtung von Großanlagen mit Dienstleistungsangebot
als "Personenverkehrszentrum"
müsse dort untersucht werden, wo motorisierter
individueller Fernreiseverkehr konzentriert auftritt
und ihm ein geeigenter Schnittpunkt zum ÖV
in Stadtrandlage angeboten werden kann.
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(IGEB) Aufhorchen läßt in diesem Zusammenhang
die Passage speziell zu Potsdam: "Um zu
vermeiden, daß die S-Bahn-Endhaltestelle Potsdam
Stadt zu einem stark frequentierten P&R-Platz für
Verkehr nach Berlin wird, ist in einem
entsprechenden Szenario der Vorschlag unterbreitet
worden, die gleichstrombetriebene S-Bahn
über die jetzige Endhaltestelle hinaus zu verlängern.
Sie soll dann an einem Punkt enden, der
ausreichende Flächen für einen leistungsfähigen
P&R-Platz aufweist". Der dürfte dann allerdings
schon die Dimension von Groß-Anlagen haben!
Die Idee weckt Erinnerungen an altbekannte
Vorschläge des ADAC, immerhin einer der mächtigsten
Interessenverbände überhaupt - womöglich
auch innerhalb der avisierten Entwicklungsgesellschaft?
Konzentrierten "motorisierten individuellen
Fernreiseverkehr" gibt es zudem in etlichen
Stadtrandlagen, in Altglienicke. Pankow,
Tegel und andernorts. Die Absage an Groß-Terminals
erweist sich mithin als verschwommene
"Nein, aber"-Position.
Reichlich forsch ist dagegen die im Zwischenbericht
enthaltene Behauptung, das P+R-Konzept
für Berlin einschließlich eines Bauprogramms
läge vor. Konkret geplant sind bislang nur wenige
Einzelmaßnahmen. Doch genau hierin liegt die
Chance für Berlin, den Kurs noch zu korrigieren.
Voraussetzung ist, daß Politiker, Planer, Betreiber
und auch die Fahrgäste sich den neuen Erkenntnissen
über die gravierenden negativen
Folgen von Park-and-Ride nicht länger verschließen.
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