Seit dem Fahrplanwechsel am 23. Mai 1993 hat
Berlin-Staaken wieder einen Haltepunkt für direkte
Züge nach Berlin-Spandau und Charlottenburg
(Jungfernheide). Am Bahnübergang an der Feldstraße
in Staaken, wo es bisher nur einen kleinen
Kopfbahnhof mit der Bezeichnung "Staaken
(West)" gab. hat die Deutsche Reichsbahn einen
38 cm hohen hölzernen Behelfsbahnsteig errichtet.
Bisher wurde von dem Bahnhof an der Feldstraße
aus montags bis freitags ein wenig attraktiver
Pendelverkehr mit Schienenbussen ("Ferkeltaxen")
in Richtung Dallgow-Döberitz durchgeführt,
der den Bedürfnissen der Fahrgäste kaum
entsprach und mit unattraktiv langen Übergangszeiten
zur R5 in Dallgow verbunden war.
|
Neuer R5-Haltepunkt Berlin-Staaken mit provisorischen Holzbahnsteig. Foto: Heinz-Peter Schwarz |
|
Der neue, zwischen den beiden Richtungsgleisen
der Fernbahn gebaute Mittelbahnsteig des Haltepunktes
trägt die Bezeichnung "Berlin-Staaken".
Hier halten die Züge der Regionalbahnlinie 5 aus
und nach Berlin-Spandau, die im Stundentakt
verkehren - jetzt auch an Sonnabenden und Sonntagen.
Der hölzerne Bahnsteig ist lang genug, um
die Dreiwagenzüge der R5 aufzunehmen. Allerdings
ist die Holzoberfläche bei Nässe glitschig
und muß daher schnellstens mit einem abstumpfenden
Belag versehen werden, um Stürze durch
Ausrutschen zu verhindern. Zwei kleine Wartehäuschen
mit Sitzen und Fahrplänen, die Beleuchtung
und eine Bahnsteiguhr sorgen zusätzlich für
ein Mindestmaß an Komfort. Der Zugang erfolgt
vom Bahnübergang aus am östlichen Bahnsteigende
und ist durch eine zusätzliche Schranke
gesichert. Fahrgäste in Richtung Berlin sollten
zeitig kommen, denn die Schranken des Bahnüberganges
schließen fast fünf Minuten vor Eintreffen
des Zuges. Und bei geschlossenenen
Schranken ist der Bahnsteig nicht erreichbar.
Mit der Einrichtung dieses Haltepunktes entspricht
die DR einer Forderung, die Bürger
Fahrgastverbände seit der Einrichtung des Regionalverkehrs
zwischen Berlin und dem Havelland
im Jahre 1990 erhoben haben. In fußläufiger Entfernung
zu diesem Haltepunkt liegen allerdings
nur die Einfamilienhäuser nördlich der Lehrter
Bahn und westlich des Finkenkruger Weges sowie
das Industriegebiet West-Staaken. Von der
Gartenstadt Staaken und der Louise-Schroeder
Siedlung liegt der Bahnhof weit entfernt. "Havelbus"
und BVG sind gefordert, den Anschluß dieser
Siedlungsbereiche an die R5 durch Busse herzustellen.
Hier bietet sich eine Verlegung der
Endhaltestelle der Buslinie 132 vom Nennhauser
Damm zum Bahnhof Staaken an. Dies wäre ohne
zusätzliche Wagenumläufe möglich. Auch der
Anschluß zum Bus 655 ist weiterhin gewährleistet,
denn diese Linie fährt auch zum Bahnhof
Staaken. Wenn das Bezirksamt Spandau den von
der Telekom völlig umgewühlten Fuß- und Radweg
über den ehemaligen Grenzstreifen zwischen
Spandauer und Feldstraße endlich wieder in einen
vernünftigen Zustand versetzen würde. dann
wäre der Bahnhof auch vom Bereich Spandauer
Straße her zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichbar. PRO BAHN
Regionalverband Havelland
|