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Obwohl zum Beispiel der Ausfall von Einsetzern
im Schülerverkehr nicht grundsätzlich
in Frage gestellt werden soll, geben
darüber hinausgehende Angebotseinschränkungen,
Anlaß zur Kritik. So wurde
die Bedienung der Buslinie 146 (Zoo <->
Britz, Buschkrug) während der Ferien drastisch
eingeschränkt (es wurden sogar
Eindecker statt der sonst üblichen Doppeldecker
gesehen!). Zwar fuhr der 146er am
Wochenende weiterhin alle 10 Minuten.
Montags bis freitags tagsüber wurde das
Angebot jedoch vom 10- auf einen 15-Minuten-Takt zusammengestrichen.
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Bereits seit 30. Mai 1999 fährt die Linie 144 E montags bis freitags vormittags statt vom S- und U-Bahnhof Hermannstraße nach Buckow-Süd, Stuthirtenweg nur noch bis Gradestraße. Zu den betreffenden Zeiten beträgt die Linienlänge des 144 E etwa zwei Kilometer, die Fahrzeit bis Gradestraße sechs Minuten - eingesetzt werden Doppeldeck-Busse. Daß die Strategen der BVG demnächst entdecken werden, daß die Nutzung dieser Kurzstrecken-Doppeldecker sich wegen unzureichender Besetzung nicht rechnet, liegt auf der Hand - ihr Wegfall scheint vorprogrammiert zu sein. Während die BVG bis zur Gradestraße noch genau vier Haltestellen alle fünf Minuten bedient, wurde das Angebot für die folgenden dreizehn Stationen bis Buckow-Süd halbiert: Hier kommt der 144er nur noch alle zehn Minuten. IGEB-Vorschlag: Bedienung der Stammlinie 144 alle acht bis zwölf Minuten, Reduzierung der Linie 144 B auf einen 20-Minuten-Takt - dafür die Verlängerung der Einsetzfahrten bis Schlosserweg. Daß die Bedienung dieser Einsetzlinie tatsächlich erfolgt, setzen wir voraus. Im ab 20. Juli 2000 gültigen Ferienfahrplan wurden die Fahrten der Linie 144 E zwar bis Schlosserweg geführt; die nur noch viertelstündliche Bedienung der Stammlinie 144 war jedoch inakzeptabel. Foto: Alexander Frenzel, September 2000 |
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Als die Buslinie 246 (Ringlinie vom Sund
U-Bahnhof Tempelhof über Oberlandstraße)
mit dem Fahrplanwechsel zum 30.
Mai 1999 entfiel, verwies die BVG noch
auf die Buslinien 146 und 170, die das gesamte
Bedienungsgebiet der Linie 246 im
attraktiven 10-Minuten-Takt hervorragend
erschließen würden (sinngemäß zitiert
nach BVG Plus, Ausgabe Mai 1999).
Knapp vierzehn Monate später war diese
Aussage nicht mehr das Papier wert, auf
der sie verbreitet wurde. Wer bisher glaubte,
daß durch das „Wegsparen" einer Linie
in einem bestimmten Gebiet wenigstens
das dann noch verbleibende Restangebot
vor weiteren Einsparungen „geschützt"
ist, liegt falsch.
Wem dieses Beispiel nicht gefällt, dem
können wir auch ein anderes anbieten:
Trotz ersatzlosem Wegfall der (alten) Linie
204 im Abschnitt vom S-Bahnhof Charlottenburg
bis zum Rathaus Schöneberg
zum 24. Mai 1998 wurde kurz darauf auch
der Fahrabstand der sich als Ersatz anbietenden
Linie 104 an den Wochenend-Tagen
auf zwanzig Minuten vermindert.
Auf den Buslinien 174 (U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz
<-> U-Bahnhof Britz
Süd) und 383 (U-Bahnhof Breitenbachplatz
<-> Mariendorf, Dardanellenweg)
feierte der 12-Minuten-Takt seine Wiederauferstehung.
Diese beiden Linien wurden
montags bis freitags im Tagesbetrieb nur
noch alle zwölf Minuten bedient (sonst
alle zehn Minuten; Linie 174 am Vormittag
jedoch nur alle 15 Minuten).
Abgesehen von der dadurch erschwerten
Merkbarkeit des Fahrplans werden für
Umsteiger wegen der in Berlin ansonsten
üblichen 10- und 20-Minuten-Takte Anschlüsse
- und damit die Gesamtfahrzeiten
- im wörtlichen Sinne unberechenbar.
Solange zum Beispiel der Grundtakt bei
der S-Bahn 20 Minuten und bei der U-Bahn
zehn Minuten beträgt, sollte sich ein
12-Minutentakt beim Bus eigentlich von
selbst verbieten.
Übrigens spricht die Tatsache, daß die Linie
174, die seit immerhin fünfzehn Jahren
wieder verkehrende S-Bahn-Linie 1 zwischen
den Stationen Feuerbachstraße und
Friedenau auf der Friedenauer Brücke
schlicht „überfährt", nicht für den 12-Minuten-Takt,
sondern gegen die Linienführung
dieser Buslinie. IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
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