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Senator Peter Strieder hat einen neuen Fahrplan
für den Bau der U-Bahn-Linie 5 mitgeteilt.
Er sieht eine etappenweise Realisierung
mit einem Baubeginn im Jahr 2001 und einer
Fertigstellung im Jahr 2011 vor. Bei aller
unverändert vorhandenen Skepsis gegenüber
diesem Milliardenprojekt begrüßt der
Berliner Fahrgastverband IGEB ausdrücklich
die gestreckte Terminplanung.
Lob
In Berlin sind bei fast allen Ausbauten von
Fernbahn, Regiobahn, S-Bahn und U-Bahn die
angekündigten Fertigstellungstermine nicht
eingehalten worden. Das gilt insbesondere für
alle Tunnelbauten, weil die Schwierigkeiten
mit dem Berliner Baugrund und Unvorhergesehenes
stets unterschätzt oder bewußt unterschlagen
wurden, um einen Baubeginn zu
erzwingen, der kein Zurück erlaubt. Aktuelles
und besonders eklatantes Beispiel ist hierfür
der Tiergartentunnel der Bahn, dereinst in diesem
Jahr 2000 befahren werden sollte. Jetzt
sind die Bahnplaner froh, wenn sie es bis 2006
schaffen ... Deshalb ist es gut, wenn endlich
einmal ein Berliner Politiker den Mut hat, einen
realistischen Zeitplan aufzustellen.
Die Streckung des U5-Baues verringert auch
die Finanzierungsrisiken für Berlin, denn niemand
glaubt ernsthaft, daß der bisher geplante
Kostenrahmen auch eingehalten werden
kann.
Forderungen
Als Konsequenz aus der veränderten Bauplanung
für die U5 fordert der Berliner Fahrgastverband:
- Alle für den öffentlichen Verkehr in Berlin
zur Verfügung stehenden Investitionsgelder
müssen bis zum Baubeginn der U5
vollständig und ab Baubeginn in dem
nach Abzug der U5-Gelder verbleibenden
Umfang konzentriert in den Ausbau des
Straßenbahnnetzes fließen. Denn hier ist
mit den geringsten Mitteln der größte
Nutzen für die Fahrgäste erzielbar.
- Alle immer wieder in die Diskussion gebrachten
weiteren U-Bahn-Neubauprojekte
müssen sofort zu den Akten gelegt
werden. Denn auf viele Jahre hinaus ist in
Berlin kein einziges U-Bahn-Projekt erkennbar,
das einen vernünftigen Nutzen-
Kosten-Faktor erreichen kann.
- Um die Züge der U5 trotz paralleler Stadtbahn
mit fünf S-Bahn-Linien gut auslasten
zu können, muß die Verkehrspolitik in der
Innenstadt endlich eindeutig auf einen
Vorrang des öffentlichen Nahverkehrs
und eine Beschränkung des Stellplatzangebotes
ausgerichtet werden.
IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
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