Die Schöneberger, Steglitzer und Zehlendorfer
sind seit Jahren schwer geschlagen:
immer zum Sommer erreichen die
Arbeiten entlang der S1 Höhepunkte. So
wurde 1999 für Wochen der Abschnitt
zwischen Zehlendorf und Steglitz stillgelegt.
Problematisch für die Akzeptanz der
Baumaßnahmen ist dabei, daß die Arbeiten
nicht sonderlich systematisch erfolgen
und sich für den unvoreingenommenen
Fahrgast Fortschritte sehr unübersichtlich
darstellen: statt sich abschnittsweise
und stetig etwa von Wannsee Richtung
Innenstadt voranzuarbeiten, werden
auf ganzer Länge der S1 immer neue
Bereiche gesperrt, manchmal auch die
gleichen mehrfach.
Auf der U1, die in diesem Jahr in den
Sperrungs-Reigen einstimmt, läßt sich
eine lange verschobenen Sanierung von
15 Brücken über die im Einschnitt verlaufende
Strecke nicht weiter vertagen - die
ersten fünf müssen jetzt angegangen
werden.
Problematisch daran war, daß sich beide
Baumaßnahmen terminlich deutlich
überschneiden sollten. In der Folge hätte
im Südwesten außer der U9 und der S7
(sehr am Rande auf der Wetzlarer Bahn)
kein Schienenverkehr mehr stattgefunden
- leistungsfähige Straßenbahnstrecken
gibt es in dem Bereich ja seit den 60er
Jahren des letzten Jahrhunderts nicht
mehr. Tausende Fahrgäste wären während
der Sommermonate komplett auf
unattraktive SEV-Busse angewiesen. Da
dies inakzeptabel ist, wurde bei der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung
eine Koordinierungsrunde ins Leben zu
rufen, die derartige Fehleinschätzungen
bei künftigen Baumaßnahmen im Vorfeld
verhindern soll und ansonsten bei sich abzeichnenden
Krisen eingreifen wird.
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Streckenführung von U1 und S1 im Süden Berlins. |
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Als erste Maßnahme wurde festgelegt,
die Termine der Bauarbeiten zu verschieben
und nacheinander (statt gleichzeitig)
anzusetzen. So wird die S-Bahn vom
28. Mai bis 19. August (zwei Wochen
früher) gesperrt, die U-Bahn dagegen
vom 20. August bis 7. Oktober (einen
Monat später als geplant). Möglich wird
diese Verschiebung durch die Erkenntnis,
daß unterschiedliche Haupt-Nutzergruppen
die S1 bzw. die U1 frequentieren. Die
vorher gesehene Notwendigkeit, beide
Bauarbeiten in den Sommerferien der
Schulen durchzuführen, konnte mit dem
Argument entkräftet werden, daß die U1
vorwiegend von den Studenten der FU in
Dahlem benutzt wird. Deren Semesterferien
liegen aber sehr viel später als die
Schulferien.
Als Ergänzung zu den ohnehin nötigen
SEV-Linien brachte die IGEB die Expreßbus-Linie
X10 ins Gespräch, die von Zoologischer
Garten nach Zehlendorf verkehren
soll. Diese sollte ursprünglich erst zum
Fahrplanwechsel im Herbst (16. September)
eingerichtet werden. Durch eine inzwischen
beschlossene vorgezogene Einführung kann
sie bereits im Sommer sinnvoll
den Verkehr aus der City West in die
südwestlichen Bezirke unterstützen, und
so zahlreichen Fahrgästen die Umgehung
des SEV ermöglichen. IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
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