Trotz einiger Verbesserungen werden mit
dem MORA-Konzept („Marktorientiertes
Reisezug-Angebot") jedoch spürbare Einsparungen
vorgenommen, die insgesamt
gesehen für den Bahnkunden zu einem
Qualitätsverlust im Fernverkehrsangebot
führen. Nachfolgend sind die wesentlichen
Änderungen beschrieben, wobei es
in Einzelfällen allerdings noch zu Änderungen
kommen kann.
ICE-Linie 6 (Berlin - Frankfurt
(Main) - München)
Hier sollen ab Fahrplanwechsel bei den
Verbindungen „Berlin-Sprinter" und
„Frankfurt-Sprinter" (ICE 1090 - 1093)
Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ ICE 3
eingesetzt werden. Erhalten bleiben die
drei ICE-Zugpaare über Potsdam und
Magdeburg, wobei das Tagesrand-Zugpaar
neu ab/bis Hannover verkehren wird.
IC-Linie 7 (Hamburg - Berlin -
Dresden)
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Auch diese Verbindung fällt dem MORA-Konzept zum Opfer. Die Interregio-Linie 14 wird ab 10. Juni 2001 auf nur ein Zugpaar im Abschnitt Norddeich - Berlin reduziert. Die Verbindung Berlin - Cottbus (hier IR 2480 am Betriebsbahnhof Berlin-Rummelsburg) erfolgt dann durch Regionalzüge. Foto: Christian Schultz, März 2001 |
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Zwischen Berlin und Hamburg fahren ab
10. Juni 2001 täglich sieben ICE-Zugpaare,
wobei dies durch eine entsprechende Verlängerung
der heutigen ICE-Linie 8 (München
- Berlin) erreicht wird. Zum Einsatz
kommen somit auch zwischen Berlin und
Hamburg Neigetechnik-Züge der Baureihe
411. Ergänzt wird das ICE-Angebot
durch lokbespannte Intercity-Züge, so
daß auf dem Abschnitt Berlin - Hamburg
wie bisher ein Ein-Stunden-Takt - aber in
verbesserter Qualität - angeboten wird.
Im ICE dauert die Fahrt von Berlin Zoologischer
Garten nach Hamburg Hauptbahnhof
2:9 Stunden, wobei in diesem
Abschnitt keine weiteren Halte (für den
Fahrgast sehr unbefriedigend: auch nicht
in Berlin-Spandau) bedient werden. Die
Intercity-Züge - sie werden in Berlin-Spandau,
Wittenberge, neu auch in Ludwigslust
und zum Teil in Hamburg-Bergedorf
halten - benötigen für die gleiche
Strecke 2:23 Stunden. In Tagesrandlage
soll ein Intercity-Zugpaar durch eine
Interregio-Verbindung ersetzt werden.
Leider wird die Chance nicht genutzt,
wenigstens eine tägliche umsteigefreie
Verbindung Berlin - Flensburg zu schaffen
(durch Verknüpfung mit der IR-Linie
12 Flensburg - Hamburg - Hannover). Lediglich
freitags und sonntags ist eine derartige
Verbindung mit IR 2279 und
IR 2730 geplant.
Für die Bahntouristik sehr unbefriedigend
ist weiterhin der Wegfall eines der
beiden durchgehenden IC-Zugpaare Berlin
- Westerland (Sylt). Zwischen Berlin
und Dresden wird ein Intercity-Zugpaar
durch eine entsprechende Interregio-Verbindung
ersetzt, wobei diese Züge auch
in Doberlug-Kirchhain, Elsterwerda und
Großenhain halten sollen. Der IR Dresden
- Berlin wird dabei nach Münster
durchgebunden (IR-Linie 16).
ICE-T - Linie 8 (Berlin - Leipzig -
München)
Die Fahrzeit zwischen Berlin Ostbahnhof
und Leipzig Hauptbahnhof wird sich um
ca. zehn Minuten auf 1:34 Stunden verkürzen.
Das bislang täglich verkehrende
Zugpaar IR 2300 und 2301 „Göltzschtal"
(Berlin - Leipzig - Oberstdorf) entfällt ersatzlos.
Lediglich sonnabends wird künftig
eine umsteigefreie Intercity-Verbindung
zwischen Berlin und der Ferienregion
Oberstdorf angeboten.
IR-Linie 14 (Norddeich/Wilhelmshaven - Bremen -
Hannover - Magdeburg -
Berlin - Cottbus - Görlitz)
Diese Linie wird auf ein einziges IR-Zugpaar
Berlin - Norddeich und - einem entsprechenden
Beschluß vom März 2001
zufolge - weitere sechs Zugpaare im Abschnitt
Berlin - Magdeburg reduziert. Die
Linie RE 1 wird zwischen Berlin und Magdeburg
auf einen Ein-Stunden-Takt verdichtet.
Gleiches gilt für die RE 2-Linie
(hier als neues Produkt Interregio-Expreß
- IRE -) im Abschnitt Berlin - Cottbus.
IR-Linie 16 (Amsterdam -
Hannover - Berlin)
Diese Linie bleibt mit einem Zwei-Stunden-Takt
erhalten, allerdings entfällt eine
Frühverbindung zwischen Berlin und Hannover
bzw. umgekehrt.
Für alle Züge dieser Linie wird der Systemhalt
in Rathenow entfallen. Dies
führt zwar zu einer Beschleunigung von
rund zehn Minuten in der Ost-West-Relation
bzw. rund 15 Minuten in der Gegenrichtung,
ist aber wegen des Verlustes
überregionaler Verbindungen für Rathenow
wenig fahrgastfreundlich. Begründet
wird diese Entscheidung mit Beeinträchtigung
auf der Schnellfahrstrecke
Berlin - Hannover, da in Richtung Westen
das Hochgeschwindigkeitsgleis der Gegenrichtung
zweimal gekreuzt werden
muß. Unverständlich ist dieses Argument
vor dem Hintergrund, daß mit der stündlich
verkehrenden RE-Linie 2 ein ähnliches
Problem besteht (die Züge müssen in
Wustermark auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke
eingefädelt bzw. in Rathenow
wieder ausgefädelt werden). Hierbei rächt
sich auch, daß die Stammstrecke der
Lehrter Bahn nicht elektrifiziert wurde
und somit heute nicht als Entlastung zur
Verfügung steht.
IR-Linie 34 (Rostock - Berlin -
Chemnitz)
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Erfolgreich hat sich der Bahnkunden-Verband wenigsten für die Verwendung der IR-Garnituren von und nach Rostock einsetzen können. Foto: Christian Schultz, März 2001 |
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Diese Linie wird auf drei Zugpaare im
Abschnitt Berlin - Chemnitz reduziert,
freitags wird dabei mit einem Interregio
die umsteigefreie Verbindung Flensburg -
Berlin - Chemnitz angeboten. Als Ersatz
für die IR-Verbindung Berlin - Rostock
fährt ab 10. Juni die RE-Linie 5 im 2-Stunden-Takt
von Elsterwerda über Berlin nach
Rostock (als IRE). Mit dieser Linie wird
weiterhin die Verbindung Hoyerswerda -
Berlin-Stralsund hergestellt. Unter anderem
den Bemühungen des Deutschen
Bahnkunden-Verbandes ist es zu verdanken,
daß zwischen Berlin und Rostock
weiterhin IR-Wagenmaterial eingesetzt
wird und somit Komforteinschränkungen
vermieden werden. Eine Platzreservierungsmöglichkeit
besteht nicht.
IR-Linie 36 (Frankfurt/Main -
Berlin - Stralsund)
Erhebliche Einschränkungen gibt es im
Abschnitt Berlin - Stralsund außerhalb
der Saison und von montags bis freitags.
Ohne jegliche zeitliche Einschränkungen
werden nur zwei IR-Zugpaare verkehren.
Ein für den Fahrgast attraktiver Zwei-Stunden-Takt
ist nicht mehr vorhanden.
Von der Streichung ist mit der IR-Verbindung
Berlin - Stralsund - Malmö auch
eine weitere internationale Verbindung
betroffen; die Qualität des Bahnangebotes
Richtung Nordeuropa wird nochmals
reduziert.
Die Verbindung Berlin - Halle - Erfurt -
Frankfurt/Main soll vorraussichtlich ab
2004 auf eine ICE-Linie mit Neigetechnikzügen
umgestellt werden.
IC-Verbindung Hamburg -
Krakow (Krakau)
Neu verkehrt vom 10. Juni 2001 an das
Intercity-Zugpaar IC 42/43 zwischen
Hamburg und Krakow (Krakau) über Uelzen,
Stendal, Potsdam, Berlin, Cottbus
und Wroclaw (Breslau). Gerade für Tagesbesucher
der Bundesgartenschau 2001 in
Potsdam, die aus der Region Hamburg
kommen, bietet dieses Angebot günstige
Fahrmöglichkeiten. Derzeit ist dieses Zugpaar
noch auf den Laufweg Berlin - Krakow
(Krakau) über Frankfurt (Oder) beschränkt. IGEB,
Abteilung Fernverkehr
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