Auf Wunsch von Mecklenburg-Vorpommern
verkehrt diese Linie auf Mecklenburger
Gebiet als Interregio-Expreß (IRE). In
Neustrelitz mutiert der Zug dann in einen
normalen Regionalexpreß (RE) und setzt
seine Fahrt ohne merkbare Veränderung
nach Brandenburg fort. Zunächst sollten
fast alle REs in Brandenburg zu IREs werden,
doch das Land Brandenburg als Besteller
wollte das nicht.
Während Mecklenburg-Vorpommern auf
Komfort für die verhinderten Fernzug-Reisenden
nach Rostock Wert legt und daher
den Einsatz von Interregio- bzw. Intercity-Wagen
durchgesetzt hat, hat der andere
Besteller (Brandenburg) dafür gesorgt, daß
diese Interregio-Ersatzzüge ab Finkenkrug
an jedem Bahnhof bis Berlin halten und
damit in den Berliner Vorortverkehr einbezogen
werden.
Ergebnis dieser sich widersprechenden
Interessen ist eine Situation, die keiner gewollt
haben kann: Für die im Berliner Raum
zu befördernden Fahrgastmassen sind Züge
mit einem Angebot von ca. 250 Sitzplätzen
in der 2. Klasse ungeeignet; und der von
Mecklenburg-Vorpommern angestrebte
Reisekomfort kann wegen der überfüllten
Züge nicht erreicht werden.
Damit wenigstens den Fernverkehrskunden
des RE 5 ein Sitzplatz garantiert werden
kann, sollte die Reservierungsmöglichkeit in
den IC- und IR-Wagen wiedereingeführt
werden. Längerfristig sollte zur Kapazitätserhöhung
eine Beschaffung von fernverkehrstauglichen
Doppelstockwagen (wie
zum Beispiel in der Schweiz üblich) erwogen
werden. Auch einen Umbau von im
Nahverkehr nicht mehr benötigten Doppelstockwagen
für den Fernverkehr halten wir
für eine denkbare Lösungsmöglichkeit.
Einer Zugverlängerung mit dem Einsatz
von zum Beispiel drei nahverkehrsgerechten
Doppelstockwagen und drei fernverkehrsgerechten
IR-Wagen mit Reservierungsmöglichkeit
stehen leider die zu kurzen Bahnsteiglängen
auf der Strecke entgegen.
Die beste Variante wäre aber sicher, in
den Spitzenzeiten zusätzliche Interregios
nach Rostock fahren zu lassen, mit Fernverkehrs-Wagen
und Fahrradbeförderung. Die
regulären RE 5-Züge sollten mit nahverkehrstauglichen
Fahrzeugen gefahren werden. IGEB,
Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
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