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Entstanden ist er am Nikolaustag 1980 in
dem nach dem Streik der Reichsbahner und
der Stillegung des Bahnhofs von der Bücherei
im S-Bahnhof angeregten Nachbarschaftsfest.
Bei diesem Stelldichein von Zehlendorfer
Kultureinrichtungen, Schulen,
Nahverkehrsverbänden und Anwohnern
zeigte der Bahnhof sein wirkliches Potential
der Begegnung! - Die Öffentlichkeit behauptete
ihren Raum. Es dauerte dann
noch vier Jahre bis zum Verkehrsverbund
und zur Wiedereröffnung.
Inzwischen droht die Entfremdung des
Bahnhofs von ganz anderer Seite. Auch
jetzt wehrt sich die Öffentlichkeit und versuchte
durch ein Fest, das diesmal den ganzen
Mexikoplatz als Ensemble umfassen
wollte, auf seine besondere Qualität aufmerksam
machen. Die beantragte Vollsperrung
für den 1. Adventssonntag ist durch
schleppende Bearbeitung des Antrags und
die hohen Auflagen nicht gelungen.
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Hier fand der Adventsmarkt statt. Foto: Frank Böhnke |
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Dennoch war an diesem 1. Advent auf
dem gesamten Bahnhofsvorplatz und im
Bahnhof ein Hauch von einem kulturellen
Markplatz und nachbarschaftlichen Begegnungsort
zu spüren. Dies gelang dank der
unermüdlichen, allen Unbilden trotzenden
Moderation von Götz Kronburger, dem
Chor des Droste-Hülshoff-Gymnasiums mit
Frau Kubin, der geglückten Selbstdarstellung
des Greenhouse/Theater im Zimmer/Roonstraße,
den Trommeln und der Gestik
der Bürger für eine bewohnbare Stadt mit
Elke Wisniewski, den Gypsy-Ladies, der
„Happy Music" von Klaus Fräse, der Drehkunst
von Hubert Krüger, den Chansons von
Christine Ehlert, den Lesungen von Norbert
Adrian, Christoph Spielberg und Rainer
Schildberger, den Gesprächen mit Roman
Weyl und Harald Kretzschmar, den musikalischen
Beiträgen des Kammermusik-Trios
Incendo, dem Duo Derya Ülker und Martin
Schäfer sowie der Musik von Frau Frank in
der Bahnhofshalle und schließlich dem Diskurs
mit Volker Hassemer auf der improvisierten
Bühne, der die Initiative Kulturbahnhof
bestärkte!
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Handlauf im Treppenhaus-Aufgang des S-Bahnhofs. Foto: Frank Böhnke |
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Im Rahmen des Festes wollte die Initiative
Kulturbahnhof die 4 500 Unterschriften
zum Erhalt der Kultur im S-Bahnhof (nach
dessen Verlauf) und der vorhandenen, gewachsenen
Mischnutzung an die Senatorin
für Kulturelle Angelegenheiten übergeben,
was wegen der aktuellen Senatsneubildung
nicht gelang und nun auf kommenden Adventssonntag
verschoben werden soll. Es
war gerade der Sinn der Aktion, daß das in
der Umgebung des Platzes vorhandene Potential
sichtbar und erlebbar wird. - Für die
Gewinner eines Stadtteil-Quiz hatten die
Gewerbetreibenden , die an diesem Sonntag
geöffnet hatten, Prämien ausgesetzt.
Allen unseren herzlichen Dank! Künstlerstation S-Bahnhof Mexikoplatz
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