Die HG-Triebzüge verkehren dabei mit
mindestens 250 km/h auf Neubaustrecken
(in fünf von acht Ländern mit Hochgeschwindigkeitsverkehr)
und allgemein
höchstens 200 km/h auf Ausbaustrecken
(ABS). Der HGV in Europa wurde 1981
mit dem TGV Sud Est auf dem Südabschnitt
der NBS Paris - Lyon mit 260 km/h,
später 270 (jetzt 300) aufgenommen.
1993 war dann mit den Systemen TGV
Südost, TGV Atiantique und TGV Nord
sowie zahlreichen Verbindungen über die
Neubaustrecken hinaus ein umfassendes
Netz entstanden. Für die vierte der sternförmig
von Paris ausgehenden Neubaustrecken
(TGV Est) nach Strasbourg ist in
diesem Jahr Baubeginn.
Der nächste Schritt ist die Aufnahme
von internationalen Verbindungen. Dabei
war Pionierarbeit bei Überwindung der
unterschiedlichen Strom-, Signal- und Sicherheits-
und Funksysteme zu leisten.
Beispiele:
Frankreich
25 KV 50 Hz + 1,5 KV=
Großbritannien
750 V=
Stromschiene London Kanaltunnel
Belgien und Italien
3 KV=
Niederlande
1,5 KV=
Schweiz, Deutschland
15 KV 16 2/3 Hz.
Es verkehren (300 km/h):
TGV Sud Est ... Paris - Schweiz
Eurostar ... Paris/Brüssel - London
Thalys Paris - Brüssel - Amsterdam/Köln
TGV Reseau (Netz)... Paris - Mailand
TGV R/Eurostar ... durchlaufende Verbindungen,
zum Beispiel Brüssel - Bordeaux,
London - Ostfrankreich.
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In der Europäischen Union wurden im Jahr 1999 von neun Bahnen insgesamt 52,7 Milliarden Personenkilometer durch Hochgeschwindigkeitszüge erbracht. Foto: Fahrzeugausstellung zur Eurailspeed 1998 in Berlin Christian Schlutz |
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Auch im Binnenverkehr ist europäische
Vielfalt möglich, wie Spanien beweist.
Auf der Neubaustrecke Madrid - Sevilla
(normalspurig) verkehrt der vom TGV abgeleitete
AVE (300 km/h) mit deutscher
Fahrleitung und Zugsicherung (LBZ). Für
die Eröffnung der NBS Madrid - Barcelona
(2004) sind 16 ICE 3-350 für 350 km/h
bestellt. Nach Verlängerung dieser
Strecke bis Frankreich wird der Hochgeschwindigkeitsverkehr
Spanien - Frankreich
aufgenommen. Außerdem fahren
der Alaris Neigetechnikzug (Basis ETR 460
und der Euromed maximal 200 km/h auf
dem Breitspurnetz.
Weitere internationale Verbindungen
mit Hochgeschwindigkeits-Triebzügen:
ETR 470 (it.)
Mailand - Genf und Zürich - Stuttgart
ICE-T
Stuttgart - Zürich
ICE 1
Deutschland - Schweiz und Österreich
ICE 3M
Köln - Amsterdam Vorlauf für Amsterdam
- Frankfurt über Neubaustrecke,
Köln - Frankfurt (ab Ende 2002), dann
auch nach Brüssel
X2000
Kopenhagen - Göteborg/Stockholm
Für den Fahrgast besonders wichtig sind
die Laufwerke-Drehgestelle, die für die
Fahrsicherheit und den Fahrkomfort verantwortlich
sind. Im Überblick Europa
gibt es ältere Konstruktionen mit Stahlfederung,
jedoch setzen sich luftgefederte
Drehgestelle mit komfortablen Laufeigenschaften
(besonders ICE 3) immer mehr
durch. Auch die Neigetechnik trägt wegen
des Ausgleichs der Fliehkräfte zum
Fahrkomfort bei. Stahlgefederte Drehgestelle
gibt es noch bei allen ETR, ICE 1 und
ICE-T, beim spanischen Alaris, beim
finnischen S 220 (ETR-Ableitung). Alle
TGV haben Luftfederung.
Die Planung und Koordination des europaweiten
Hochgeschwindigkeitsverkehrs
liegt beim internationalen Eisenbahnverband
UIC in Paris. Dort gibt es
einen mittelfristigen Leitplan zum Erreichen
von 6000 Kilometer Neubaustrecke.
Auch die Eurailspeed Kongresse (HGV),
bisher in Brüssel, Lille und Berlin, werden
von der UIC betreut.
Der 4. Kongreß wurde jetzt für den 23.
bis 25. Oktober 2002 nach Madrid vergeben.
Dort ist ein umfangreicher Erfahrungsaustausch
des bisher Geleisteten
vorgesehen - und natürlich auch der Blick
in die Zukunft ... IGEB,
Abteilung Fernverkehr
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