Als Gäste konnten Herr Ahlert (Bereich
Kommunikation), Herr Ingolf Leuschel
(Fahrplangestaltung, Reise und Touristik)
von der DB AG sowie Hans Leister
von Connex Regiobahn GmbH begrüßt
werden. Auch der Präsident des DBV,
Gerhard J . Curth, nahm an der Veranstaltung
teil.
|
Das Podium zur Veranstaltung. Foto: Georg Radke |
|
Einleitend wies der Vorsitzende des
DBV-Regionalverbandes, Lutz Wagner,
auf die Qualitätsverschlechterung durch
wegfallende Interregio-Angebote hin.
Auch die Anbindung der Landeshauptstädte
Potsdam und Magdeburg an das
übergeordnete Fernverkehrsnetz kann
aus Sicht der Bahnkunden und des
Bahnkunden-Verbandes überhaupt nicht
befriedigen. Die hier entstehenden Lücken
könnten, wie mit dem Interconnex
woanders bereits geschehen, von Angeboten
privater Eisenbahnverkehrs-Unternehmen
geschlossen werden.
Die Vertreter der DB AG wiesen in der
Diskussionsrunde auf die wirtschaftlichen
Zwänge bei der Planung der Fernverkehrsleistungen
hin. Die niedrigen
Fahrgastzahlen auf bestimmten Relationen
rechtfertigen dort derzeit kein Fernverkehrsangebot.
Eine Veränderung dieser
Situation verspricht man sich vom ab
15. Dezember 2002 geltenden neuen
Preissystem.
Herr Leister wies darauf hin, dass Fernverkehr
vor allem durch einfache und
niedrige Tarife sowie durch kundenorientierte
Halte anstatt durch die alleinige
Konzentration auf Geschwindigkeit wirtschaftlich
zu betreiben ist. Dies haben
die bisherigen Erfahrungen mit dem InterConnex
auf der Relation Gera - Rostock
gezeigt.
Wie sich die Wirtschaftlichkeit allerdings
bei der Einführung von Taktverkehren
und den damit verbundenen höheren
Trassenpreisen auswirkt, muss
sich erst noch zeigen. Auf die Frage, wie
die Zusammenarbeit zwischen den Teilbereichen
des DB-Konzerns und privaten
Anbietern funktioniert, konnte keine eindeutige
Antwort gefunden werden.
Während die Zusammenarbeit auf regionaler
Ebene und bei der Bereitstellung
von Trassen zufriedenstellend funktioniert,
gibt es in den Fragen der gegenseitigen
Tarifanerkennung, beim Verkauf
von Fahrscheinen und der Überlassung
von ausgemusterten Triebfahrzeugen erhebliche
Konflikte.
Der Präsident des DBV, Gerhard J.
Curth, forderte die Lösung dieser Probleme
zum Wohle der Bahnkunden, denn
ohne Wettbewerb auf der Schiene könne
keine Stärkung des Schienenpersonenfernverkehrs
erreicht werden. Ob diese
Forderungen wie von den Vertretern der
Eisenbahnverkehrs-Unternehmen versprochen,
trotz aller Schwierigkeiten gelöst
werden, wird der Bahnkundenverband
weiter kritisch beobachten und begleiten. DBV Potsdam-Mittelmark
|