|
ZÖLS-Beitritt zum VBB -
Chance oder Problem?
Der Einladung waren leider nur zwei Podiumsteilnehmer
(ZÖLS, Stadt Cottbus)
gefolgt. Vom VBB und den Ländern Brandenburg
und Berlin war kein Vertreter anwesend.
Eine grundlegende Diskussion
war deshalb nicht möglich. Die ersten Erfahrungen
mit dem neuen Tarifsystem
wurden übereinstimmend positiv bewertet.
Aber die Umsetzung der Nahverkehrspläne
des ZÖLS im VBB, insbesondere
was das Bahnangebot betrifft, wurden
zurückhaltend bewertet. Der DBV wird,
wie schon bisher, den ZÖLS bei der Einbringung
seiner Interessen unterstützen.
Luckau - Berlin ohne umsteigen?
|
Bahnhof Luckau-Zentrum im August 2001. Foto: Christian Gloel, Bamberg |
|
Der Vertreter des DBV führte aus, dass die
Fahrzeit Luckau - Berlin-Schöneweide bei
80 km/h zwischen Luckau und Lübben
und 120 km/h bis Berlin-Schöneweide
75 Minuten betrage. Zwischen Luckau
und Berlin solle an allen Bahnhöfen gehalten
werden. Neben den Pendlern würden
auch Radtouristen und damit die
Stadt Luckau (viele Mittel sind in die
denkmalgeschützte Altstadt investiert
worden) und die Region profitieren. Das
Konzept wird vom Verkehrsministerium
in Potsdam geprüft.
Mit der S-Bahn
nach Bestensee?
Obwohl eine Lösung der Verkehrsproblems
seit Jahren von der Gemeinde Bestensee
angemahnt wird, ist bisher nichts
passiert. In Anlehnung an frühere Planungen
einer S-Bahn nach Bestensee-Süd
und der aktuellen Siedlungsentwicklung
wurde dieses Thema gewählt, auch für
Bürger von Zeesen, Pätz, Gräbendorf und
Prieros würden sich Vorteile ergeben. Als
Ergebnis der Diskussion wird die Gemeinde
mit Unterstützung des Landkreises
eine Umfrage durchführen und der DBV
Niederlausitz hat zusammen mit ihr ein
Gespräch bei der S-Bahn Berlin GmbH
vereinbart.
Die Rolle der Bahn
und Probleme
im Spreewald-Tourismus
Die Probleme der Bahnfahrer, die den
Spreewald besuchen wollen, standen zur
Diskussion. Deutlich wurde zu Beginn,
dass Tourismusanbieter, von denen keiner
erschienen war, das Potential der
Bahnfahrer verkennen. An Bahnhöfen
durchfahrende Züge werden auch von
Touristen als Benachteiligung empfunden.
Deshalb sind Halte wie zum Beispiel
in Ragow/Spreewald (schon im Nahverkehrsplan
festgeschrieben) einzurichten.
Die Besucher des Biosphärenreservats bemängeln
fehlende Rad-Mitnahmemöglichkeiten
in den Zügen und schlechten
Service. Auch fehlende Hinweise auf Ausflugsmöglichkeiten
per Bahn in den Unterspreewald,
die Umgebung Luckaus
und von der Niederlausitzer Eisenbahn
lässt Gäste nicht lange verweilen. Im Gegensatz
vor allem zu den alten Bundesländern
fehlen in Prospekten und an
Wanderwegen meist Hinweise zum nächsten
Bahnhof. Führungen sollten zeitlich
auf die Erreichbarkeit zu Fuß oder mit
Fahrrad vom nächsten Bahnhof abgestellt
werden. Und so wollen auch die anwesenden
Vertreter der Landkreise Dahme-Spreewald vom ÖPNV und Herr Traube
vom Spreewaldverein e.V. ihre Einflussmöglichkeiten
zu Verbesserungen
nutzen. Die mögliche Bedeutung der
Spreewaldbahn stand außer Frage. Ein
Vertreter des Fördervereins Spreewaldbahn
berichtete, dass ein Konzept Cottbus
- Burg vorliegt, die Antragstellung
für Fördermittel zur Umsetzung seit Jahren
daran scheitert, dass der Landkreis
Spree-Neiße und die Stadt Cottbus
15 000 Euro nicht aufbringen. Seitens der
Gemeinde Straupitz wurde bereits die
Weiterführung eingefordert. Die Teilnehmer
hoffen, dass sich der Start der Spreewaldbahn
nicht noch einmal Jahre verzögert.
Mit der IBA-Bahn
durch die Niederlausitz
Am 9. September 2002 wieder in Luckau
war die vernachlässigte Schieneninfrastruktur
im Rahmen der Bergbausanierung
Anlaß für die Veranstaltung „Mit
der IBA-Bahn durch die Niederlausitz".
Viele interessante Ziele sind für Bahn- und
Radfahrer nicht erreichbar. Als Beispiel
wurden Projekte der IBA Fürst-Pückler-Land
ausgewählt, da seitens der Sanierungsträger
keinerlei Interesse an einer
Bahnanbindung vorhanden ist. Die IBA
stellte ein Konzept für die Schienenanbindung
des wohl bekanntesten IBA-Projektes,
der Abraum-Förderbrücke „F 60",
vom Bahnhof Finsterwalde aus, vor. Der
unerwartete Besucheransturm sowie die
noch nicht wegsanierten Gleise machen
eine Anbindung relativ kurzfristig möglich.
Auch Klingmühl, das revitalisiert
wird, sowie Schloß und Park Sallgast sind
mit der Bahn erreichbar. Dafür setzt sich
seit Jahren auch das Amt Kleine Elster ein.
Dieser Teil der ehemaligen Luckau-Zschipkauer
Eisenbahn kann nur der erste
Schritt sein. Die Anbindung im Norden
nach Luckau und im Süden nach Senftenberg
und Lauchhammer und damit
die Erschließung weiterer IBA-Projekte
und weiterer Touristenziele wird damit
erreicht. Auf diese Art können auch die
anderen IBA-Landschaftsinseln und Sanierungsgebiete
sowie die noch aktiven
Tagebaufelder für Besucher erschlossen
werden
DBV Niederlausitz
|