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Bereits nach dem Passieren des vorletzten
Zuges wurde von bereitstehenden Arbeitskräften
sofort damit begonnen, die
Andreaskreuze an den Bahnübergängen,
der parallel zur B 1 führenden Strecke, zu
entfernen. Einige Tage nach der Betriebseinstellung
waren bereits Gleise und
Fahrleitung auf dem Überland-Streckenanteil
restlos entfernt. Jede Erinnerung an
die Straßenbahn soll offenbar schnell und
gründlich aus dem Gedächtnis der einstigen
Benutzer gestrichen werden. Irgendwie
bewundernswert ist die Schnelligkeit
des Abbaus schon, zeigt es doch, was
mit entsprechendem Willen, auf allen
verantwortlichen Ebenen, möglich ist.
Verglichen mit dem Tempo des Straßenbahn-Ausbaus,
besonders in Berlin,
kommt man schon ins Staunen.
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Nach Kirchmöser West fährt keine Straßenbahn mehr. Erstaunlich ist die Schnelligkeit, mit der alle Hinweise auf sie sofort nach der Verkehrseinstellung beseitigt wurden. Foto: Florian Müller |
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Sonder-Signalschaltungen für den Bus
im engen Ortsbereich von Plaue wurden
unproblematisch realisiert. Auch ist es
möglich, dass der Bus als einziges Fahrzeug
die für den übrigen Verkehr noch
gesperrte neue Plauer Brücke benutzen
darf. Gerade aus Berliner Erfahrung weiß
man doch, welche unüberbrückbaren
Probleme amtliche Bedenkenträger häufig
vorbringen, wenn es darum geht, nur
eine einzige Haltestelle in ihrer Lage zu
verändern. Insofern zeigt das obige Beispiel
gut, was alles möglich ist, wenn es
politisch gewollt ist, egal, ob im Land
Brandenburg oder Berlin.
Versöhnlich sei hinzugefügt, dass den
Fahrgästen der bisherigen Straßenbahn-Linie
1 mit der neuen Buslinie E ein guter
Ersatz angeboten wird. Mit der Durchbindung
vom Bahnhof Kirchmöser zur
Quenzbrücke mit Anschluß an die Straßenbahn-
Linie 2 verkürzt sich die Reisezeit
von Plaue zum Hauptbahnhof erheblich.
An der Quenzbrücke wurde eine vorbildliche
Umsteigehaltestelle zwischen
Bus und Straßenbahn geschaffen und,
last not least, fährt der Bus auch noch
weiter zum Waldcafe Göhrden. Er stellt
den Anschluß an die dort verbliebene
Tram Linie 1 her und deckt damit alle
Fahrzielmöglichkeiten ab, die von der
bisherigen Linie 1 erreicht wurden. Den
Verkehrsbetrieben in Brandenburg soll
daher kein Vorwurf gemacht werden, sie
haben aus der politisch gewollten Situation
das Beste gemacht. Dennoch ist die
Umstellung von der umweltfreundlichen
Straßenbahn auf den Bus ein falsches Signal. IGEB
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