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In die Fortschreibung des mit jährlich
über 50 Millionen Euro ausgestatteten
Bundesprogramms sollen in Hessen unter
anderem Maßnahmen für die an der
hochbelasteten Kinzigtalbahn Fulda -
Frankfurt gelegenen Städte Bad Soden-Salmünster
und Wächtersbach aufgenommen
werden.
„Es ist ein entscheidender Fortschritt,
nicht nur beim Neubau von Verkehrswegen
angemessenen Lärmschutz einzuplanen,
sondern erstmals auch an bestehenden
Schienenstrecken die Finanzierung
vor Ort zu ermöglichen", so die Vorsitzende
von Pro Bahn & Bus, Petra Becker.
Der Fahrgastverband erwartet von der
DB AG eine Integration der Lärmsanierung
in den vorgesehenen Ausbau des
Bahndreiecks Fulda - Hanau - Würzburg
sowie vom Bund die Sicherung und Aufstockung
des Lärmschutzprogrammes.
Auf scharfe Ablehnung stoßen jüngste
Äußerungen des verkehrspolitischen
Sprechers der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Dirk Fischer, der die
Stillegung weiterer Teile des verbliebenen
bundesdeutschen Schienennetzes fordert.
„Wer im Angesicht von Klimaveränderungen,
Flutschäden und vier Jahrzehnten
Straßenbaupolitik statt moderner
Flächenbahn dem Kahlschlag der
Nahverkehrsinfrastruktur das Wort redet,
während gleichzeitig Unsummen in den
überflüssigen Transrapid und andere Prestigeprojekte
fließen, muss von allen guten
Geistern verlassen sein. Das diskreditiert
zudem die vielen konstruktiven Bemühungen
auf Ebene der Länder und
Kommunen zur Verbesserung des öffentlichen
Verkehrs, an denen auch Politikerinnen
und Politiker der CDU/CSU beteiligt
sind", so Petra Becker.
Die Abkoppelung ganzer Regionen
vom Schienenverkehr ist mit einer integrierten
Verkehrspolitik unvereinbar und
zudem wettbewerbsfeindlich. Die Fahrgastverbände
werden gegen solche Zerschlagungspläne
geschlossen kämpfen!
Nach Jahrzehnten blinder Streckenstillegungen,
die die Marktposition der Schiene
keineswegs gestärkt sondern empfindlich
geschwächt haben, geht es inzwischen
längst um den Wiederaufbau
attraktiver Bahnnetze, der zugleich einen
Schub für Technologie, Arbeitsmarkt und
Regionalstruktur darstellt. Nur mit einem
ausgewogenen Miteinander von Nah-,
Fern- sowie Güterverkehr auf der Schiene
werden wir die absehbaren Verkehrsprobleme
meistern können. „Einseitiger Autolobbyismus
und Straßenbau gehören in
die Mottenkiste. Die sozialverträgliche
und umweltgerechte Sicherstellung bezahlbarer
Mobilität für alle bei gleichzeitigem
Erhalt und moderatem Ausbau bestehender
Verkehrsinfrastrukturen muss
im Zentrum glaubhafter Verkehrspolitik
stehen", so Becker abschließend. Pro Bahn & Bus Hessen
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