Seit 1996 befürchteten mehrere Nahverkehrsunternehmen
in Schleswig-Holstein
und Hamburg, dass sich nicht zuletzt
durch Regionalisierung, Bahnreform und
knapper Haushaltskassen schnell Lücken
im Nah- und Regionalverkehr aufreißen,
für die sich weder ein Verkehrsunternehmen
noch ein Verkehrsverbund noch eine
Zweckgemeinschaft zuständig fühlen. Die
Norddeutsche Nah Verkehrsgesellschaft
(NNVG) wurde gegründet.
Seit 2001 ist die NNVG Mehrheitsgesellschafter
der Nordfriesischen Verkehrsbetriebe
AG (NVAG). Dadurch konnte die
von vielen Kurswagenläufen aus Köln,
Prag und Berlin bekannte Seebäderstrecke
Dagebüll - Niebüll erhalten werden. Die
Strecke Niebüll - Bundesgrenze (Tondern,
Dänemark) ist reaktiviert und seit 25. Juni
2001 wird auch der Halt Süderlügum bedient.
In Kooperation mit dänischen Privatbahnen
können jetzt Güterzüge fahren.
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NNVG-Güterzug. Foto: Holger Michael, Büsum |
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Zum Jahreswechsel 2001/2002 startete
die „Güterbahn Schleswig-Holstein". Im
Jahr 2001 wurde bekannt, dass sich die
DB Cargo im Zuge der Konzeption „MORA
C" unwiderruflich aus der Bedienung zahlreicher
Ladepunkte im Norden und an der
Westküste Schleswig-Holsteins zurückzog.
Die NNVG organisierte kurzfristig zusammen
mit der NVAG und Angelnbahn die
Bedienung mit einem Güterzug vom Rangierbahnhof
Maschen (bei Hamburg)
nach Flensburg, Rendsburg und zur Marschenbahn
an der Westküste. Dadurch hat
unter anderem auch die Insel Sylt, die
über den Hindenburgdamm auf der Schiene
mit allen Gütern des täglichen Bedarfs
als auch mit Sand für den Küstenschutz
(Dünen) versorgt wird, weiterhin Güterbahn-Anschluss.
Vor allem für dies Engagement zugunsten
der Güter-Bahnkunden wurde die
NNVG vom Deutschen Bahnkunden-Verband
für den Schienenverkehrspreis vorgeschlagen.
Ein weiteres Projekt ist die inzwischen
erfolgreiche Bewerbung beim Land
Schleswig-Holstein um die Vergabe des
Ersatzangebots für die IR-Züge zwischen
Flensburg und Hamburg, die DB Reise und
Touristik ab 15. Dezember 2002 streicht.
Für die geplanten acht Zugpaare zwischen
Padborg und Hamburg wird die NNVG
lokbespannte Züge nicht kaufen, sondern
leasen und so ein Beispiel geben, dass
auch im Norden kleinere Verkehrsunternehmen
in den Geschäftsbereich „Schienenpersonennahverkehr"
einsteigen können,
ohne vorher im Lotto das große Los
gezogen haben zu müssen. DBV Niedersachsen-Bremen
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