Anlässlich der drohenden Stillegung der
Strecke von Heudeber-Danstedt in die alte
Fachwerkstatt Osterwieck fand am
18. Dezember 2002 im Landratsamt Halberstadt
ein Gespräch zwischen Landrat
Henning Rühe und dem Präsidenten des
Deutschen Bahnkunden-Verbandes, Gerhard
J. Curth statt, bei dem auch Frank
Lammers, Regionalvorsitzender des DBV,
und Herr Blessinger von der Abteilung Regionalplanung
des Landkreises, anwesend
waren. Während sich der Landkreis
Halberstadt immer für den Erhalt der
Strecke eingesetzt hat, war nun eine
deutliche Ernüchterung zu spüren. Ursächlich
hierfür sind die Veränderung der
Verkehrsströme und auch das Desinteresse
der Stadt Osterwieck, vorallem aber die
Tatsache, dass es bei Betriebseinstellung
keinerlei Bürgerproteste gab.
Der Streckenzustand hat sich wegen
fehlender Instandhaltung und desolater
Alkalischwellen rapide verschlechtert.
Weiterhin wurden systematisch Gleise in
Wasserleben und Osterwieck (Harz) zurückgebaut.
Zum Schluss brauchten die
Triebwagen für die 15 Kilometer lange
Strecke 47 Minuten Fahrzeit; eine Zumutung!
Während der vormalige Verkehrsminister
Heyer (SPD) nur durch Versprechungen
die Öffentlichkeit hingehalten hatte,
wurden nun durch die Abbestellung des
Verkehrs durch das Land Sachsen-Anhalt
Fakten geschaffen. Damit ist auch die
Chance vertan, durch eine intelligente
Ausschreibung des kompletten Nordharz-Netzes
diese Strecke mit zu integrieren.
Deshalb sieht auch die verbandseigene
Deutsche Regionaleisenbahn keine sinnvolle
Möglichkeit, hier tätig zu werden.
Anders verhält es sich mit der Strecke
Nienhagen - Dedeleben. Hier wurde zwischen
DBV und Landkreis eine Zusammenarbeit
vereinbart. Beide messen der
stillgelegten Strecke nach einem Lückenschluss
in Richtung Niedersachsen grosse
Bedeutung bei. So gibt es derzeit vom
Knoten Halberstadt keine Direktverbindung
mehr nach Wolfenbüttel und
Braunschweig.
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Bahnhof Dedeleben am 31. März 2000 mit einer Regionalbahn nach Nienhagen. Neue Chance für die Strecke durch einen Lückenschluss. Foto: Frank Lammers |
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Beispielsweise heißt es in einem Brief
des Landrats an das Verkehrsministerium
in Magdeburg vom Juni 2001: „... Ich
wiederhole nochmals meine Auffassung,
dass die Schienenstrecke Nienhagen -
Dedeleben, vorausgesetzt die Schienenverbindung
von Jerxheim nach Dedeleben
würde wieder hergestellt und auch die
gesamte Strecke saniert, enorme Verkehrspotentiale
im Personen- wie auch
Güterverkehr entwickeln könnte." Bereits
ein halbes Jahr vorher verabschiedete der
Halberstädter Kreistag einen entsprechenden
Beschluss zum Lückenschluss.
Der DBV-Regionalverband Altmark-Börde-Ostharz
fordert nun unbedingt als ersten
Schritt, den schon lange geplanten
Trassensicherungsvertrag zwischen DB
Netz AG und dem Land Sachsen-Anhalt
abzuschliessen, um einen Ausverkauf zu
verhindern.
DBV Altmark-Börde-Ostharz
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