Seitens des Landes Brandenburg wurden die
RB 50 Neustadt (Dosse) - Rathenow zum
1. Dezember 2003 und die RB 52 Brandenburg
(Havel) - Belzig zum Fahrplanwechsel
abbestellt. Damit wird der Bahnverkehr in der
Fläche weiter ausgedünnt - eine grundsätzlich
falsche Verkehrspolitik.
Schikanen in Charlottenburg
Die S-Bahn-Sperrung Zoologischer Garten -
Charlottenburg zieht sich bekanntlich noch
bis April 2004 hinein. Vollkommen unverständlich
sind die Maßnahmen, die den Bahnhof
Charlottenburg betreffen.
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Regionalexpress bei Frankfurt/Oder in Richtung Eisenhüttenstadt. Baubeginnt wird er vorübergehend durch Busse ersetzt werden. Foto: Frank Lammers |
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In Charlottenburg enden nun noch mehr
der RB 10-Züge aus Nauen. Außerdem halten
in Charlottenburg keine RE 1 -Züge mehr. Zugleich
wird die Linie RE 6 Neuruppin - Spandau
- Jungfernheide wieder nach Berlin-Charlottenburg
geführt. Das ist eine falsche Entscheidung,
denn während der S-Bahn-Sperrung
Charlottenburg - Zoologischer Garten
sitzt man hier „in der Falle". Die Züge wären
in Jungfernheide bedeutend besser aufgehoben,
zumal günstigerer Übergang zur U 7 besteht
als in Charlottenburg. Dieses Angebot erfreute
sich in letzter Zeit auch einer regen
Nachfrage. Der Regionalbahn-Abschnitt Spandau
- Jungfernheide ist damit voraussichtlich
bis zur Eröffnung des Tiergartentunnels ohne
Personenverkehr und der neue Regionalbahnhof
Jungfernheide bleibt ungenutzt. Verfall
und Zerstörung sind jetzt zu befürchten.
Havelland abgehängt!
Wann kommt endlich die S-Bahn?
Nicht zufriedenstellend gelöst ist weiterhin
die Situation im Nordwesten von Berlin. Hier
wird mit hohem Aufwand für den Besteller
ein nur begrenzter Nutzen erzielt. Trotz fünf
Zügen je Stunde und Richtung (RE 2, RE 5,
RE 6, zwei Mal RB 10) auf dem Abschnitt Zoologischer
Garten/Charlottenburg - Spandau -
Falkensee - Falkenhagener Kreuz ergeben
sich selbst für die Relation Spandau - Falkensee
23-Minuten-Lücken. Von der Stadtbahn
nach Falkensee hat man ungeachtet der
stündlich fünf Züge nur drei gute Fahrmöglichkeiten.
Noch ungünstiger sieht es für die nicht
von den RE's bedienten Zwischenstationen
Albrechtshof, Seegefeld und Finkenkrug aus.
(Dieses Dilemma schreit nach der S-Bahn-Verlängerung
bis Falkensee.)
Weniger könnte mehr sein; wenn man
etwa auf die Umwegführung des RE 5 (Nord)
über Falkensee verzichtet und dafür stündlich
einen Ast der RB 10 mit dem Südteil des RE 5
verknüpft, ergeben sich wieder mehr direkte
Verbindungen zur Stadtbahn (ein ähnliches
Konzept wurde in Signal 1/2002 vorgestellt).
Auf der Görlitzer Bahn wird wegen Streckensanierungen
der Regionalbahn-Abschnitt
Schöneweide - Lichtenberg (RB 24 und
RB 36) eingestellt. Im Laufe des Jahres 2004
wird hier die S-Bahn provisorisch auf den Regionalgleisen
fahren.
Reisekomfort des Nahverkehrs
für Fernreisende
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Auch im Bahnhof Rhinow hält, wenn dieses Heft erscheint, bereits kein Zug mehr. Foto: Florian Müller |
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Bis Mai 2004 werden in Zusammenarbeit mit
dem Land Brandenburg über 50 neue
RE 160-Doppelstockwagen beschafft. Mit ihnen
sollen die letzten Vier-Wagen-Umläufe
des RE 1 auf fünf Wagen sowie RE 2 und RE 4
durchgehend auf vier Wagen verstärkt werden.
Ebenso wird der Ast Rostock - Elsterwerda
des RE 5 dann mit vier RE 160-Wagen gefahren.
Ob die Fahrgäste auf Relationen, auf
denen sie eher lange Strecken zurücklegen,
wie zwischen Rostock und Berlin, die für eher
kürzere Reiseweiten geeigneten RE 160-Doppelstockwagen
als Komfortverbesserung gegenüber
den jetzt dort eingesetzten ehemaligen
IC- und IR-Wagen empfinden, muss bezweifelt
werden.
Demgegenüber wird von der Bahn die Einreihung
eines IR-Wagens in den RE Cottbus -
Dresden als Service für die auf den Regionalverkehr
gezwungenen Fernreisenden gepriesen.
Eine gute Idee, den die Langstreckenfahrgäste
schätzen werden. Reisenden zwischen
Berlin und Rostock sollte dieser Service ebenfalls
erhalten bleiben.
Wichtig wäre stattdessen ein Ersatz der äußerst
unbequemen umgebauten ehemaligen
Reichsbahn-Doppelstockwagen auch auf
dem RE 5-Ast Stralsund - Senftenberg und
auf dem RE 3.
RE 1
Neu ist der lange gewünschte Halt in Werder
(Havel) von allen Zügen (30-Minuten-Takt).
Auf dem Abschnitt Frankfurt - Eisenhüttenstadt
verschieben sich die Fahrzeiten. Damit
kommt es wieder zur Durchbindung Magdeburg
- Frankfurt (Oder) und Brandenburg (Havel)
- Eisenhüttenstadt. Baubedingt entfällt
für einige Monate der RE 1 zwischen Frankfurt
und Eisenhüttenstadt bzw. er wird durch
Busse ersetzt. Der RE 10 Frankfurt - Cottbus
verkehrt weiterhin auf diesem Abschnitt.
RE 3
Die Züge Richtung Schwedt werden wie gehabt
in Angermünde gebrochen. Man steigt
dort in einen Dieseltriebwagen um. Frühestens
2005, wenn die Fahrleitung nach Schwedt
fertig ist, werden die Züge durchfahren.
Während des Berufsverkehrs werden einige
weitere Züge bis Prenzlau verlängert.
Außerdem bleibt nach umfangreichen Protesten der
Halt in Berlin-Charlottenburg bis 18. April
2004 erhalten.
RE 4
Die schon mehrfach angekündigte Durchbindung
der bisher in Jüterbog endenden Züge
Richtung Lutherstadt Wittenberg wird nun
endlich verwirklicht. Die Züge verkehren dann
abwechselnd jeweils alle zwei Stunden Richtung
Wittenberg bzw. Falkenberg (Elster). Die
RE 4-Züge ersetzen auf dem Abschnitt Wittenberg
- Jüterbog die bisher dort fahrenden
Regionalbahn-Züge aus Halle, zu denen künftig
in Wittenberg Anschluss besteht.
RE 5
Zwischen Rostock und Berlin fährt Montag bis
Freitag ein neuer Zug 4.34 Uhr ab Rostock. In
Gegenrichtung verkehrt der Zug täglich kurz
nach 20 Uhr ab Berlin nach Rostock. Damit
wird endlich eine wichtige Lücke in Tagesrandlagen
geschlossen. Dannenwalde wird
nicht mehr von den nach Stralsund fahrenden,
sondern von den Rostocker Zügen bedient.
RE 6
Neue Führung nach Charlottenburg statt nach
Jungfernheide. Zwischen Neuruppin und
Wittstock bleibt der Schienenersatzverkehr.
RE 11
Diese Linie verkehrt stündlich zwischen Frankfurt
(Oder) und Cottbus. Die bisherige Durchbindung
Richtung Ruhland/Senftenberg entfällt.
RE 18
Verkehrt stündlich zwischen Cottbus und Ruhland
und dann abwechselnd nach Dresden
(über den direkten und schnelleren Weg über
Ortrand) und Falkenberg. Ruhland wird dabei
zum echten Taktknoten ausgebaut. Die RE
Cottbus - Dresden haben dort Anschluss von
und zu den sächsischen RE Hoyerswerda -
Falkenberg - Leipzig. Die RE Cottbus - Falkenberg
korrespondieren mit den IRE Hoyerswerda
- Dresden, so dass sich in allen Relationen
stündliche Verbindungen ergeben.
RB 10
Die Berufsverkehrs-Durchbindungen Charlottenburg
- Friedrichstraße werden auf morgens
und nachmittags je drei Züge reduziert.
RB 20
Die RB 20 wird in Hennigsdorf gebrochen.
Weiterhin verkehrt sie zwischen Hennigsdorf
und Potsdam montags bis freitags alle zwei
Stunden und zwischen Hennigsdorf und Oranienburg
montags bis freitags stündlich, am
Wochenende zweistündlich. Wegen der langen
Übergangszeit ist sie für Direktreisende
Potsdam - Oranienburg unattraktiv geworden,
dafür ergeben sich in beide Richtungen neue
gute Anschlüsse Neuruppin - Potsdam und
halbwegs erträgliche Übergänge vom RE 5
Neustrelitz - Hennigsdorf.
RB 21
Neu sind einige Verstärkerfahrten zwischen
Potsdam und Golm, so dass sich von 11 Uhr
bis 16 Uhr dort zusammen mit der RB 20 ein
Halbstundentakt ergibt. Die Übergangszeiten
auf der äußerst stark nachgefragten Umsteigerelation
zwischen den RE 1 aus/nach Berlin
zu den Stammzügen der RB 21 nach Golm -
(Wustermark) erhöhen sich von jetzt sechs
bzw. neun Minuten auf elf bis zwölf Minuten.
RB 22
Die RB 22 bekommt unmittelbaren Anschluss
in Potsdam vom RE aus Berlin. In der Gegenrichtung
bleibt es bei etwa 15 Minuten Übergangszeit.
Aus Richtung Schönefeld besteht in
Michendorf eine direkte Korrespondenz mit
dem RE 3 nach Beizig, zurück muss man eine
Viertelstunde warten. Nach wie vor Stückwerk
ist die Anschlussgestaltung in Schönefeld.
RB 24
Diese Linie verkehrt wegen Bauarbeiten montags
bis freitags von Lichtenberg nicht mehr
über Schöneweide sondern über den Außenring
nach Schönefeld und weiter nach Wünsdorf
und zurück. Am Wochenende fährt diese
Linie wie gehabt erst ab Schönefeld. Was weiterhin
fehlt, ist ein Anschluss von der RB 24
von Wünsdorf zur Stadtbahn auf den RE 4. In
Gegenrichtung funktioniert es dagegen jetzt.
RB 31
Neue Linie Elsterwerda-Biehla - Dresden im
Zweistundentakt, die den dort nicht mehr verkehrenden
RE 18 ersetzt.
Wochenendticket-Reisende Richtung Dresden
und Reisende nach Großenhain haben
nun in Elsterwerda direkten Anschluss vom
RE 5 aus Berlin und umgekehrt. Das ist eine
erfreuliche Entwicklung.
RB 36
Diese Linie fährt nur noch Berlin-Schöneweide
- Königs Wusterhausen - Beeskow- Frankfurt.
Der Abschnitt Berlin-Lichtenberg - Schöneweide
entfällt baubedingt.
RB 49
Diese Linie entfällt und wird durch die RE 18
bzw. die sächsischen RE Hoyerswerda - Ruhland
- Falkenberg - Leipzig ersetzt.
RB 50
Der Schienenverkehr zwischen Rathenow und
Neustadt (Dosse) wurde abbestellt.
RB 51
Zwischen Rathenow und Brandenburg ist
wegen Streckensanierungsarbeiten noch bis
Mitte des Jahres 2004 Schienenersatzverkehr
an der Tagesordnung. Anschließend fahren die
Züge weiter bis Rathenow Nord. Der jahrelang
geschlossene Haltepunkt Mögelin soll
dann auch wieder bedient werden.
RB 52
Der Abschnitt Brandenburg - Beizig der Städtebahn
wurde ebenfalls abbestellt.
Ausflugszüge
Der Warnemünde-Express verkehrt wie bisher
am Wochenende ganzjährig. In Richtung Norden
verkehrt er jetzt fast 20 Minuten früher.
Neu ist der Halt in Neustrelitz. Der IGA-Express
fährt im kommenden Jahr nicht mehr.
Die Relation Berlin-Lichtenberg - Rheinsberg
fährt wie bisher am Wochenende ganzjährig
und im Sommer täglich .
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Wegen geringer Nachfrage bestellte das Land Brandenburg die RB 50 Rathenow - Neustadt (Dosse) zum 1. Dezember 2003 ab. Foto: Florian Müller, 15. November 2003 |
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Der Harz-Express verkehrt weiterhin am
Wochenende ganzjährig. Leider fährt der Zug
in den Harz weiterhin wegen angeblich
knapper Stadtbahn-Trassen erst ab Berlin-Charlottenburg.
In Gegenrichtung kann er
aber über die Stadtbahn nach Ostbahnhof
geführt werden. Der Zug fährt wieder wie zu
Zeiten seiner Einführung über die „Kanonenbahn"
und hält auf seinem Weg nach Wernigerode
in Wannsee, Potsdam Hauptbahnhof,
Beizig, Barby, Aschersleben, Wegeleben (mit
unmittelbarem Anschluss nach Quedlinburg -
Thale), Halberstadt und Heudeber-Danstedt.
Die beiden sachsen-anhaltinischen Wochenendzugpaare
Beizig - Barby - Magdeburg verkehren
ab Fahrplanwechsel nicht mehr.
Nach/von Stettin/Szczecin gibt es weiterhin
nur eine Direktverbindung von/nach Potsdam
Hauptbahnhof über die Stadtbahn. Ansonsten
ist weiterhin Umsteigen in Angermünde angesagt.
Das übrige Angebot im Regionalverkehr von
Brandenburg nach Polen besteht wie gehabt
aus den stündlichen Verbindungen nach Küstrin/Kostrzyn
und drei Zugpaaren von Frankfurt
Richtung Reppen/Rzepin. Neu ist, dass
diese seit Oktober 2003 einen Halt im neuen
Haltepunkt Slubice, etwa drei Kilometer vom
Stadtzentrum entfernt, bekommen haben.
Zwischen Forst und Zagan fahren weiterhin
noch zwei Regionalzugpaare, aber seit einigen
Monaten nur noch Montag bis Freitag.
Anschlüsse
Im letzten Jahr hat die IGEB einige Punkte bei
der Anschlussgestaltung kritisiert. Diese haben
sich teilweise im kommenden Fahrplan verbessert.
So verkürzen sich die bisher unangenehm
langen Übergangszeiten in Neustadt
(Dosse) zwischen Pritzwalk und Berlin
(RB 73/RE 2) in beide Richtungen merklich.
Weil Neustadt immer noch kein Taktknoten
ist, hat diese Verbesserung allerdings den
Nachteil verschlechteter Anschlüsse zwischen
Kyritz und Neuruppin. Auch die im letzten Jahr
kritisierten Nichtanschlüsse der RE aus Wismar
in Wittenberge Richtung Magdeburg
konnten endlich beseitigt werden.
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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