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So soll nach dem Willen der Europäischen
Kommission für die Bahngesellschaften die
Verpflichtung eingeführt werden, bei Verspätung
von mehr als einer Stunde den vollen
Fahrpreis zu erstatten. Dagegen regt sich naturgemäß
der Widerstand der Bahngesellschaften.
Fürchten sie doch erhebliche betriebswirtschaftliche
Probleme, sollten die
Schadenersatzleistungen größere Dimensionen
annehmen. Kein Wunder in einer Bahnwirklichkeit,
in der Verspätungen an der Tagesordnung
sind. Angesichts dieses für die
Bahnen bedrohlichen Ansinnens der Kommission
sind die Eisenbahnen nun bereit, den Zugreisenden
entgegenzukommen, will man dadurch
doch eine Ausweitung des staatlichen
Verbraucherschutzes verhindern.
Johannes Ludewig, Generalsekretär der
Gemeinschaft der Europäischen Bahnen, lässt
verlauten: „Wir werden unsere Selbstverpflichtung
zugunsten der Passagiere kontinuierlich
weiterentwickeln." Dies soll im Gespräch
mit den verschiedenen Fahrgast- und
Verbraucherverbänden erreicht werden. Wie
weit diese Selbstverpflichtung geht, ist aber
zur Stunde noch offen.
„Wenn Europas Bahnen ihre Selbstverpflichtung
nicht bis Herbst 2003 nachbessern,
schlagen wir eine Regelung vor", ist aus dem
Büro de Palacios zu hören. Bedrohlich! Zumal
die Bahnen keinen Hang zum Konkreten verspüren.
Tatsächlich sprechen sie vage von Entschädigungen,
die eventuell in Geld zu leisten
seien. Zu wenig an Zusage, finden die EU-Kommission
und sicher auch die Vertreter
der geplagten Kunden. Es bleibt abzuwarten,
was unter dem Strich herauskommt. Seitens
des Europäischen Fahrgast-Verbandes (EFV)
war zu hören, dass de Palacios Vorgehen sich
zunächst einmal verlangsamt hat - in diesem
Jahr wird es wohl nichts mehr.
Im Nachsatz wäre jedoch zu berichten,
dass die Deutsche Bahn AG nach Aussage der
Stuttgarter Zeitung bei mehr als 30 Minuten
Verspätung ein Fünftel des Fahrpreises zurückerstatten
will, bei viel späterer Ankunft soll es
50 Prozent zurückgeben. Die DB wollte sich
zu diesem Bericht nicht näher äußern. Es wird
jedoch verlautbart, dass aufgrund des Drucks
aus Brüssel zwischen Bahn und Bundesregierung
Gespräche über eine Neuregelung stattfinden
sollen.
DBV Bundesverband
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