Hessen

Odenwaldbahn mit neuem Betreiber

VGF und Rurtalbahn gewannen die Ausschreibung

Den Zuschlag zum Betrieb der Odenwaldbahn ab Dezember 2005 erhielt eine Bietergemeinschaft, bestehend aus der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft am Main mbH (VGF) und der Rurtalbahn. Die Unternehmen erbringen künftig gemeinsam die Verkehrsleistungen auf den Strecken der RMV-Linien 64 Hanau—Wiebelsbach—Heubach—Erbach und 65 Darmstadt—Wiebelsbach—Heubach—Erbach—Eberbach. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 10 Jahre. Die Leistung umfaßt zunächst rund 1.840.000 Zugkilometer pro Fahrplanjahr. Ab dem Fahrplanwechsel 2007/2008 wird diese Leistung auf 1.970.000 Zugkilometer aufgestockt.

Zug
Nahverkehr auf der Odenwaldbahn. Foto: Jürgen Lerch

Eingesetzt werden künftig 22 neue Dieseltriebfahrzeuge des Typs Itino D2, die von der RMV-Tochter fahma (Fahrzeugmanagment Region Frankfurt RheinMain GmbH) dem Betreiber zur Verfügung gestellt werden. Für die Wartung der Triebwagen werden die VGF und die Rurtalbahn zuständig sein. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wendet das Fahrzeugpool-Modell in seinem Verbundgebiet erstmals an und erhofft sich dadurch die Stärkung kleinerer Wettbewerber.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2005 sollen erstmals Züge vom Odenwald über Darmstadt Nord direkt nach Frankfurt am Main fahren. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit nach Frankfurt um etwa 20 Minuten. Für diesen Zweck wird eine neue Gleisverbindung am Bahnhof Darmstadt Nord geschaffen, welche Odenwaldbahn und Main-Neckar-Bahn auf direktem Weg miteinander verknüpft. Der Zugang zur Darmstädter Innenstadt erfolgt bei diesen Zügen über den Ost- bzw. Nordbahnhof. Beide befinden sich ähnlich fern von der Innenstadt wie der Hauptbahnhof, der allerdings über eine bessere Anbindung ans Straßenbahn- und Busnetz verfügt.

Der als „schneller Odenwälder" bekannte RE-Verkehr auf der Odenwaldbahn soll darüber hinaus im Takt Darmstadt Hbf mit Erbach am Neckar verbinden. Auch der östliche Ast der Odenwaldbahn, der über Groß-Umstadt, Babenhausen und Seligenstadt nach Hanau führt, wird regelmäßige Verbindungen im Taktverkehr nach Frankfurt erhalten. Pro Bahn & Bus Hessen hatte sich allerdings für diesen Abschnitt eine Aufstockung des Angebotes in Form eines dreißigminütigen Pendelverkehres mit regelmäßigen Anschlüssen in Hanau gewünscht. Erfahrungsgemäß werden dreißigminütige Angebote trotz der Notwendigkeit eines Umsteigevorganges sehr gut angenommen, z.B. bei der vergleichbaren Schönbuchbahn in der Nähe von Stuttgart. Die vom RMV geplanten Fahrten nach Frankfurt dürften dagegen im Zweistundentakt angeboten werden - ergänzt durch stündliche Regionalbahnen.

Bis 2007 sollen die Bahnsteige der meisten Stationen im Odenwald auf 150 Meter Länge und 55 Zentimeter Höhe ausgebaut werden. Ferner gehört der Bau eines elektronischen Stellwerkes zum Modernisierungspaket der Odenwaldbahn Fertigstellung ebenfalls bis 2007. Pro Bahn & Bus begrüßt diese sinnvollen Investitionen.

Pro Bahn & Bus Hessen

aus SIGNAL 2/2005 (April/Mai 2005), Seite 22

 

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