Das Ostsee-Ticket hat sich inzwischen seit
vielen Jahren bewährt. Es wurde erstmals für
Fahrten zwischen Berliner Fernbahnhöfen
und Stralsund/Rügen bzw. den Bahnhöfen
der Usedomer Bäderbahn (UBB) vom 30. Mai
1999 befristet bis zum 25. September 1999
angeboten. Aufgrund des großen Erfolgs
erweiterte die DB AG die Reisemöglichkeit
mit dem Ostsee-Ticket kurzfristig bis zum
31. Oktober 1999. Seit dem 7. August 1999
wurde die Gültigkeit außerdem auch auf die
Strecke Berlin—Rostock ausgedehnt.
Im Einführungsjahr kostete das Ostsee-Ticket
umgerechnet 25,05 Euro für eine Person
zur Hin- und Rückfahrt innerhalb von 4
Tagen in der 2. Klasse; eine zweite mitreisende
Person erhielt 50 % Ermäßigung.
In der Folgezeit wurde das Angebot weiter
ausgebaut; bei Vorlage des Ostsee-Tickets
wurden Ermäßigungen, z.B. in verschiedenen
Hotels und für Schiffs-Ausflugsfahrten,
gewährt.
Angaben der Deutschen Bahn zufolge
wurde das Ticket im Jahr 2004 insgesamt
52.244 Mal verkauft, im Jahr zuvor
46.711 Mal. Die Einnahmen betrugen 1,582
beziehungsweise 1,386 Millionen Euro.
Am Schalter teurer
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Auch in diesem Jahr wieder möglich: günstige Fahrten an die Küste mit dem Ostsee-Ticket. Bahnhof Heringsdorf. Foto: Christian Schultz |
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Auch in diesem Jahr gibt es wieder das Ostsee-Ticket
für Fahrten von Potsdam bzw.
Berlin zu zahlreichen Zielbahnhöfen entlang
der Ostseeküste. Das Angebot gibt es nunmehr
jedoch ein Jahr lang vom 1. April 2005
bis zum 31. März 2006. Es gilt in der 2. Klasse
für die Hin- und Rückfahrt innerhalb von
9 Tagen - dabei ist jeweils ein Tag Fahrtunterbrechung
möglich. Die erste Person zahlt
pauschal 39 Euro bei Kauf am Automaten
oder über Internet. Der Preis ist somit im Vergleich
zum Vorjahr nur bei dieser Vertriebsform
konstant geblieben, bei Erwerb z. B. im
Reisezentrum sind nunmehr 41 Euro zu zahlen.
Für die Mitfahrer (2. bis maximal 5. Person)
wird grundsätzlich ein Mitfahrerrabatt
von 50 Prozent gewährt. Kinder unter 15
Jahren fahren in Begleitung von mindestens
einem Eltern- bzw. Großelternteil oder auch
deren Lebenspartnern kostenlos. Das Ostsee-
Ticket gilt dabei in allen RE,- RB-, IC-/EC-ZÜgen
und im „Usedom-Express", weiterhin in
den Zügen der Usedomer Bäderbahn (UBB)
und der Ostmecklenburgischen Eisenbahn
GmbH (OME).
Trotz des gegenüber 1999 deutlich erhöhten
Preises bleiben Bahnreisen an die Ostsee
damit vergleichsweise günstig. Dies zeigt
folgender Vergleich: Ein Bahnreisender, der
nicht im Besitz einer BahnCard ist, bezahlt
beispielsweise bereits für die einfache Fahrt
Berlin Ostbahnhof—Wismar bei ausschließlicher
Nutzung von RE-Zügen 31,40 Euro,
bei einer IC-/RE-Verbindung derzeit 38 Euro
(2. Klasse, Normaltarif).
Sehr vorteilhaft für den Bahnkunden ist,
daß das Ostsee-Tickets auch in den Kundenzentren
und Fahrkartenausgaben der Berliner
S-Bahn erhältlich ist. Damit können in
vielen Fällen unangenehme Wartezeiten in
den DB-Reisezentren vermieden werden.
In Verbindung mit dem Ostsee-Ticket gibt
es wiederum zahlreiche attraktive Ermäßigungen,
u.a. in verschiedenen Hotels und
bei der Fahrgastschifffahrt.
Erfüllt haben sich erstmals die Erwartungen
der Fahrgäste bezüglich der Aufhebung
der unbefriedigenden zeitlichen Befristung
von nur wenigen Monaten im Jahr. Dies
dient einerseits der Angebotsvereinfachung,
andererseits sind nunmehr gerade auch in
der Nebensaison günstige Bahn-Kurzreisen
an die Ostseeküste möglich. Die DB AG
erhält dadurch die Möglichkeit, gerade in
den nachfrageschwächeren Wintermonaten
durch eine erhöhte Nachfrage die Auslastung
der Züge zu verbessern. IGEB Fernverkehr
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