Die Deutsche Bahn AG sieht für den von
vielen Seiten gewünschten Streckenausbau
Nürnberg—Marktredwitz—Schirnding—Prag
auf absehbare Zeit keine Chance. Der
Ausbau sei nicht in der Liste der bis 2009
finanzierten Schienenprojekte enthalten,
die die DB AG mit dem Bundesverkehrsministerium
abgestimmt habe. Angeblich
übersteigen die Kosten den zu erwartenden
verkehrlichen Nutzen. Zu der auch als
transeuropäische Verbindung bezeichneten
Eisenbahnstrecke hatte Bundesverkehrsminister
Manfred Stolpe jedoch in einem Interview
mit der Mittelbayerischen Zeitung
am 14. Juli 2005 erklärt, „dass der Bund
beziehungsweise die Deutsche Bahn weiter
auf den Ausbau der bestehenden Verbindung
Nürnberg—Marktredwitz—Prag
setzen würden"
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Im Bundesverkehrswegeplan 2003 ist die Strecke Nürnberg—Marktredwitz— Schirnding (—Prag) - hier umrahmt - als vordringlicher Bedarf festgelegt. Aber die DB setzt andere Prioritäten. Grafik: BMVBW |
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Viele Gründe sprächen für diese Verbindung:
- fast durchgehende Zweigleisigkeit,
- auf tschechischer Seite vorhandene Elektrifizierung
zwischen Prag und Cheb,
- räumliche Nähe zu den Ausbauvorhaben
Karlsruhe—Nürnberg—Leipzig/Dresden,
- vorhandene Ertüchtigung der Strecke
Nürnberg—Marktredwitz.
Aber das alles scheint jetzt nicht mehr zu
zählen. Diese Drehung um 180 Grad hat
regional in Oberfranken und auch international
bereits Verwunderung ausgelöst.
Woher dieses plötzliche Umdenken kommt,
ist nicht nachvollziehbar. Nach seriösen
Schätzungen beträgt die Zunahme des Personenverkehrs
in den nächsten 12 Jahren
zwischen Deutschland und Polen/Tschechien
etwa 69 Prozent, beim Güterverkehr
sogar rund 200 Prozent. Warum soll diese
Strecke nicht wirtschaftlich sein?
Seit der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans
(BWPV) 2003 steht die
Strecke dort unter der Rubrik Vordringlicher
Bedarf. Der plötzliche DB AG-Sinneswandel
ist ein herber Rückschlag, zumal es die
einzige Verbindung aus dem fränkischen
Raum nach Tschechien war. Außerdem lag
sie mit veranschlagten 467,4 Mio Euro eher
im finanziellen Mittelfeld der BVWP-Maßnahmen. Bayerischer Bahnkunden-Verband
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