Nach dem Ausstieg aus dem Vertrag mit Siemens
TS über die Lieferung von 48 Straßenbahnen
des Typ Combino war die Verkehrsbetrieb
Potsdam GmbH (ViP) bemüht, eine breite
Fachöffentlichkeit (mit einem Workshop) und
die Fahrgäste (Einbeziehung des Kundenbeirates,
Gastfahrzeuge verschiedener Hersteller)
zu beteiligen. Aber im September stoppte der
Aufsichtsrat die weiteren Aktivitäten zur Beschaffung.
Begründet wurde diese Vertagung
mit der Ungewissen weiteren Ausreichung von
Fördergeldern.
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Vertagt auf 2006 wurde die Entscheidung über die bald fälligen Neubeschaffungen für die sanierten Tatra-Straßenbahnen (links). Auf Grund politischer Vorgaben darf es auch keine Combino-Bahn aus dem Hause Siemens mehr sein (rechts). Also bleiben in Potsdam noch einige Jahre beide Fahrzeugtypen in Betrieb. Foto: Alexander Frenzel |
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Diese Begründung klingt wenig überzeugend,
denn die Finanzierung der Beschaffung
wird sich bei der aktuellen politischen und finanziellen
Situation in Deutschland auf allen
Ebenen in den nächsten Jahren nicht verbessern,
sondern eher verschlechtern. Zugleich
gelangen die Tatra-Straßenbahnen trotz ihrer
Restaurierung Anfang der 1990er Jahre langsam
aber sicher an das Ende ihrer vertretbaren
Nutzungsdauer. So wurde von CKD in Prag die
Nutzungsdauer mit 24 Jahren angegeben. Die
Unterhaltskosten durch notwendige Reparaturen
werden also steigen, weshalb zum Beispiel
BVG ihre Tatrastraßenbahnen ersetzen will.
Eine Vertagung verursacht also eher Mehrkosten.
Außerdem bleiben ohne neue Fahrzeuge
die mobilitätseingeschränkten Fahrgäste weiterhin
auf eine geringe Anzahl niederfluriger
Fahrzeuge angewiesen.
Im Jahr 2006 will die ViP über das Thema
Fahrzeug-Neubeschaffung entscheiden. Es
bleibt zu hoffen, dass dann die Weichen endlich
in Richtung Kauf gestellt werden. Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark
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