Die Grenze, die früher keine war, soll künftig
keine mehr sein. Darauf richten sich alle Aktivitäten
der beiden Schwesterstädte Görlitz
und Zgorzelec. Herausragend dabei ist die
gemeinsame Bewerbung als Kulturhauptstadt
Europas 2010 mit dem deutsch-polnischen
Namen „Görlitzgorzelec" Während
der sächsische Teil seit der Wende ein Drittel
seiner Bewohner verloren hat, nimmt der
polnische Teil etwa ebenso stark zu, so dass
sich mit dem Einzugsgebiet beider Städte
im äußersten Südosten Deutschlands und
im äußersten Südwesten Polens eine Großstadt entwickelt.
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Görlitzgorzelec an der Neiße. Über diese Brücke soll einmal die Straßenbahn zwischen Görlitz und der polnischen Schwesterstadt Zgorzelec fahren. Foto: Eric Schöne |
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Eine seit 2003 gemeinsam mit der Stadt
Görlitz wirkende verkehrspolitische Interessengemeinschaft
will mehr als 60 Jahre nach Unterbrechung
nunmehr die beiden Stadthälften wieder mit
der Straßenbahn verbinden. Insbesondere als gemeinsame
Kulturhauptstadt Europas will man sich einheitlich
präsentieren. Die Stadtväter beider Städte verhandeln
nun über das auf dem Papier
bereits vorliegende Sechsmillionen-Projekt.
Sowohl bei zahlreichen Bürgern wie bei den
Verantwortlichen will man bezüglich der
Straßenbahnverknüpfung keinesfalls ein
zweites Frankfurt (Oder) erleben. Nicht zuletzt
deshalb soll die Straßenbahn über die
neue Fußgängerbrücke zwischen beiden
Städten führen, die vor allem durch Initiative
von Bürgern und gegen manchen Widerstand
errichtet wurde. Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband
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