Sachsen

Weniger Geld für die Schiene?

Unter diesem Motto fand am 22. März in Zwickau eine gut besuchte Veranstaltung des EFWO „Friedrich List" statt. Als Gäste konnten wir begrüßen: die Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann, Die Linke, und Andreas Weigel, SPD, den Präsidenten des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, Gerhard J. Curth, und Dieter Kaddoura, Referent der Bundestagsabgeordneten und verkehrspolitischen Sprecherin für die Fraktion Die Linke, Dorothee Menzner. Dieter Kaddoura erläuterte eingangs die dramatische Situation, welche im Falle der von der Bundesregierung beschlossenen Kürzung der Regionalisierungsmittel für den schienengebundenen Personennahverkehr zu erwarten ist.

Außerdem wurde der geplante Börsengang der Deutschen Bahn AG angeregt diskutiert. Soll nur der Bahnbetrieb oder soll auch das Netz an die Börse gehen? Mehrheitlich wurde der Börsengang grundsätzlich abgelehnt. Sabine Zimmermann plädierte für eine unbedingte Verhinderung, nicht zuletzt wegen der Gefährdung vieler Arbeitsplätze.

Zum Fernverkehr in Südwestsachsen strebt Andreas Weigel eine gemeinsame Aktion zwischen Bayern und Sachsen an. Dabei wurde erörtert, dass vom geplanten Wegfall des Fernverkehrs auf der Franken-Sachsen-Magistrale weitere Bundesländer betroffen sind und in eine solche Aktion einbezogen werden müssen.

Der EFWO „Friedrich List" stellte einfache Lösungsansätze für den Fernverkehr vor. Demnach sollten die bisher verkehrenden Schnellzüge Nürnberg—Hof—Plauen—Zwickau—Chemnitz—Dresden ab Chemnitz direkt nach Berlin umgeschwenkt werden. Für dieses Vorhaben müsste der Strekkenabschnitt von Riesa über Falkenberg bis Jüterbog ausgebaut werden, damit eine bürgernahe Eisenbahnverbindung entstehen und vorhandene Infrastruktur sinnvoll genutzt werden kann. Diese Lösung erhält den Fernverkehr in Westsachsen und ist finanziell und ökologisch eine Alternative zur geplanten Neubaustrecke durch den Thüringer Wald in Richtung Nürnberg.

Einigkeit bestand bei der Forderung an alle Bundespolitiker, sich im Bundestag für den Erhalt der Fernverkehrsverbindung einzusetzen und dass diese nicht durch Nahverkehrsleistungen auf Kosten von Regionalisierungsmitteln ersetzt wird. Dies sei eine nicht hinnehmbare Mogelpackung.

Eisenbahn-Förderverein Friedrich List Westsachsen-Ostthüringen e.V. im DBV

aus SIGNAL 2/2006 (April/Mai 2006), Seite 23

 

Die Jahrgänge



Die SIGNAL-Jahrgänge in der Übersicht:

» 2023
» 2022
» 2021
» 2020
» 2019
» 2018
» 2017
» 2016
» 2015
» 2014
» 2013
» 2012
» 2011
» 2010
» 2009
» 2008
» 2007
» 2006
» 2005
» 2004
» 2003
» 2002
» 2001
» 2000
» 1999
» 1998
» 1997
» 1996
» 1995
» 1994
» 1993
» 1992
» 1991
» 1990
» 1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
» 1981
» 1980
ANZEIGE

aktuelles Heft

TitelbildSeptember 2023

komplettes Heft »

Die Themen der aktuellen Ausgabe 03/2023:

» Straßenbahneröffnung zum U-Bf. Turmstraße
» M4: Zwei Jahre „Bau”-Fahrplan
» Perlen vor die Schnüre: Gute Linienperlschnüre leicht verständlich gestalten
» Zugausfall bei einem Rail&Fly-Ticket
» Deutschlandticket – das Sommermärchen muss fortgeführt und weiterentwickelt werden
» Drei Thesen zum Deutschlandticket



neu hier?
Links lesen Sie einen Artikel aus dem Internetarchiv der Fachzeitschrift Signal, die sich mit Verkehrspolitik für Berlin und Deutschland auseinandersetzt.

Auf signalarchiv.de finden Sie zusätzlich zu ausgewählten Artikeln aus dem aktuellen Heft auch viele ältere Artikel dieser Zeitschrift.





Kontakt - Abo - Werbung - Datenschutz - Impressum
Herausgeber: Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin e.V.
  © GVE-Verlag / signalarchiv.de / holger mertens 2008-2013 - alle Rechte vorbehalten