Am 27. Mai fuhr der letzte InterRegio zwischen
Chemnitz und Berlin. Die Bahn tut sich
schwer, den Kunden den Wegfall dieser letzten
Fernzugverbindung zwischen Chemnitz
und Berlin schmackhaft zu machen. So
verkauft Sachsens DB-Konzernbeauftragter
Lücking in der Presse die eintretenden
Nachteile als Gewinn für den Fahrgast. In
der Zeitspanne von 6 bis 12 Minuten könne
man in Elsterwerda vom RegionalExpress
auf den EuroCity attraktiv umsteigen. Sogar
der Zustieg zum ICE Prag—Hamburg wird
verkauft, obgleich dieser erst einmal erfunden
werden muss.
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InterRegio nach Chemnitz in Berlin Zoologischer Garten. Ab 28. Mai wurde diese letzte IR-Linie der DB durch einige RE-Fahrten ersetzt. Foto: Florian Müller |
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Fakt ist: Die einzigen Vorteile beim Ersatz
des IR Chemnitz—Berlin durch einen RE sind
die Anerkennung des Wochenendtickets und
der Wegfall des Aufpreises zum Sachsenticket.
Doch die Nachteile überwiegen. Zum einen
fehlt jetzt sonntags die Direktverbindung
Richtung Berlin und zum anderen verloren
Chemnitz und Riesa ihre Fernverbindung und
Mittweida, Waldheim und Döbeln jeglichen
Fernzugverkehr. Des Weiteren verteuerte
sich die Fahrt durch die Umwege, höhere Produktionsklassen
und Wegfall der Sparpreise
auf der direkten Strecke.
Kostete der Sparpreis 50 im IR Chemnitz—Berlin
30 Euro (Mindestpreis) oder
Riesa—Berlin ebenfalls 30 Euro, so kostet
nun der Normalpreis im RE von Chemnitz
nach Berlin 59,60 Euro bzw. Riesa—Berlin
46,60 Euro. Mit dem Sparpreis 50 von Chemnitz
über Dresden mit dem IC nach Berlin
sind 37 Euro zu zahlen und ab Riesa über
Dresden 40 Euro sowie von Chemnitz über
Leipzig mit dem ICE nach Berlin 47 Euro sowie
von Riesa über Leipzig mit dem ICE nach
Berlin 37 Euro.
Zudem ist im RE keine Reservierung möglich.
Eine Reisezeitverkürzung ergibt sich nur
über Leipzig und nur zum Fahrtziel Berlin
Hbf. Von dort aus werden die Fahrzeitgewinne
durch Umsteigewege und Fahrten innerhalb
Berlins wieder aufgezehrt.
Es bleibt somit nur, auf den Wettbewerb
im Eisenbahnfernverkehr zu hoffen, in dem
andere Eisenbahnverkehrsunternehmen die
Groß- und Mittelstädte insbesondere in Mitteldeutschland
wieder an das Fernbahnnetz anbinden.
Es kann nicht sein, dass die Viertelmillion-Einwohner-Stadt
Chemnitz tendenziell nur
noch über die Autobahn an den Fernverkehr
angebunden ist. Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband
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