Der Landrat von Märkisch-Oderland hat die
Wirtschaftlichkeit der Schöneicher-Rüdersdorfer
Straßenbahn (SRS) in Frage gestellt
und deshalb Überlegungen zur Umstellung
auf einen Busbetrieb angebracht. Der unserer
Meinung nach bessere Weg ist, die Bahn
attraktiver und moderner zu machen, um
durch die zusätzlichen Fahrgeldeinnahmen
und den Rückgang von Instandhaltungsaufwendungen
die Zuschüsse langfristig zu senken.
Ein erwogener Busverkehr würde auf
dieser Relation eine Spirale aus sinkenden
Fahrgastzahlen und steigenden Rohstoffkosten
erzeugen. So ist es heute bereits so, dass
nach einer Umfrage durch den Busverkehr
Märkisch-Oderland, bei der 206 Rüdersdorfer
interviewt wurden, rund 45 % die Bahn
nutzten und nur 8% Änderungswünsche
beim Angebot der SRS haben. Diese Werte
werden noch aussagekräftiger, wenn man
in Betracht zieht, dass die Bahn maximal Vs
der Rüdersdorfer Einwohner erreicht und
somit rund 70% derer, die die Möglichkeit
dazu haben, die Bahn auch nutzen.
Aus diesen Gründen fordert der Förderverein
Tram 88 eine sichere Zukunft der
Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn sowie
die Prüfung mehrerer Ansatzpunkte, um
die Bahn attraktiver und mittelfristig noch
wirtschaftlicher zu gestalten.
Schrittweiser Umbau der Infrastruktur
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Bedroht. Die Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn verkehrt von Rüdersdorf (Landkreis Märkisch-Oderland) über Schöneiche (Landkreis Oder-Spree) nach Berlin-Friedrichshagen. Märkisch-Oderland will den Betrieb nicht weiter mitfinanzieren und gefährdet damit die Zukunft der gesamten Bahn. Foto: Marc Heller |
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Hierbei wird der Umbau im Rahmen der
notwendigen Instandhaltungsleistungen
zu langlebigen Instrumentarien einer gesicherten
Zukunft gefordert. Weiterhin
muss geprüft werden, inwieweit
man durch Innovationen,
beispielsweise durch eine
Funkansteuerung von Lichtsignalanlagen
oder solarautarke
Haltestellenanlagen, Kosten
einsparen kann. Ebenfalls sollte
weiterhin auf robuste und
durch eine geringe Reparaturanfälligkeit
kostengünstige
Technik gesetzt werden.
Anpassungen
an moderne Erfordernisse
In diesem Zusammenhang
sei neben dem Ausbau des
bestehenden Fahrgastinformationssystems
insbesondere
die Anpassung der Fahrzeuge
genannt. Mit der Erhöhung
des allgemeinen Altersdurchschnitts
muss auch in Rüdersdorf
und Schöneiche mehr auf die Erfordernisse
der älteren Fahrgäste eingegangen
werden. Moderne Niederflurtechnik ist
hierbei ein wichtiger Anhaltspunkt, welche
nicht zwangsläufig das gesamte Fahrzeug
umfassen müsste.
Bessere Verknüpfungen
der Verkehrsträger untereinander
Bisher konkurrieren die Verkehrsträger in
Rüdersdorf. So befinden sich zwar die Haltestellen
von Bus und Straßenbahn beide
in der Marienstraße, sie liegen aber so versetzt
zueinander, dass der Bus fast mittig
zwischen zwei Straßenbahnhaltestellen
hält und somit ein mögliches Umsteigen ad
absurdum geführt wird. Hier wird mit den
aktuellen Planungen bereits eine wesentliche
Verbesserung erreicht.
Aber auch der lange angekündigte Umbau
des Busbahnhofes in Rüdersdorf würde
die Verknüpfung der öffentlichen Verkehrsträger
verbessern.
Stärkung der bahnspezifischen Vorteile
Die Straßenbahn bietet im Gegensatz zu
einem Busverkehr die Möglichkeit der Fahrradmitnahme.
Diese sollte gerade in einer
offenen Besiedlung, wie sie in großen Teilen
Rüdersdorfs anzufinden ist, beispielsweise
in den Ortsteilen Alt-Rüdersdorf, Tasdorf
und Berghof, stärker forciert werden. So
könnten die Einrichtung von Stellplätzen in
und an der Straßenbahn, leichtere Zugänge
und eine stärkere Vermarktung der Fahrradzeitkarte
auch entferntere Siedlungsgebiete
als Einzugsbereich einbeziehen. Weiterhin
sollten die Zugbildungsmöglichkeiten
einer Straßenbahn genutzt
werden, um die Kapazitäten
anzupassen und zusätzlichen
Aufwand, beispielsweise im
Schülerverkehr, zu senken.
Stärkere Nutzung der
touristischen Potenziale
Um die Straßenbahn auch in
den Schwachlastzeiten besser
auszunutzen, schlagen wir die
Einführung von Kombitickets
beim Museumspark sowie bei
Veranstaltungen im Rüdersdorfer
Kulturhaus vor. Des
Weiteren sollten der Tramwanderweg
und weitere kulturelle
Einrichtungen besser im Großraum
Berlin vermarktet werden.
Auch ein Konzept zur Ausweitung
der Tramtouren der
Woltersdorfer Straßenbahn auf
die Gleise der Tram 88 sollte angeschoben
werden.
Mit der langfristigen Umsetzung einiger
dieser Maßnahmen kann die Straßenbahn
ihre Potenziale erhöhen und somit gesichert
in eine Zukunft über das 100-jährige Bestehen
hinaus fahren sowie das Rückgrat einer
sich entwickelnden Region bilden. Aus diesen
Gründen fordern wir Sie, den Landkreis
und alle weiteren Beteiligten auf, sich für die
Entwicklung der Tram 88 einzusetzen. Tram 88 e.V., Förderverein der Schöneicher-Rüdersdorfer-Straßenbahn
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