Die Zusammenarbeit war in verschiedene
Bereiche gegliedert: Raumordnung/Regionalplanung,
Verkehr, Umweltschutz, Jugend/Bildung/Kultur,
Gesundheit/Tourismus, bürgernahe
Verwaltung und Katastrophen/Zivilschutz.
Im Bereich Verkehr befindet sich
der „Arbeitskreis Schienenverkehr"
Eingeladen wurden zu den Workshops die
DB AG, die Bayerische Eisenbahngesellschaft,
Fremdenverkehrs- und Verkehrsverbände,
die Nahverkehrsbeauftragten der Städte und
Landkreise und der Bahnkunden-Verband
Vogtland.
ITF für sächsisch-bayerisches Städtenetz
Höhepunkt der Tagung Ende Januar in Bad
Brambach im Vogtlandkreis war ein Vortrag
von Prof. Wolfgang Hesse von der Universität
Marburg. Er stellte den Integralen Taktfahrplan
(ITF) für das Vierländereck Bayern—Böhmen—Sachsen—Thüringen
vor. Ausgearbeitet
hatte er ihn für das sächsisch-bayerische
Städtenetz - nachzulesen unter:
www.saechsisch-bayerisches-staedtenetz.de .
Beim ITF handelt es sich um ein Fahrplankonzept,
das in Holland und der Schweiz bereits
erfolgreich umgesetzt wird. Es werden
nicht Einzelstrecken betrachtet, sondern alle
Reiseverbindungen in einer bestimmten Fläche.
Im Taktverkehr, z. B. jede Stunde oder alle
zwei Stunden, werden die Strecken bedient.
Umsteigebahnhöfe sind sogenannte Rendezvous-Knoten;
das heißt zu bestimmten Zeiten
treffen sich dort Fern- und Nahverbindungen
und ermöglichen ein schnelles Umsteigen in
alle Richtungen. Beim Ein- und Zweistundentakt
werden die Minuten 00 und 30 bevorzugt.
Voraussetzung für einen solchen Fahrplan
sind fahrplanbezogen ausgebaute Strecken
und Neigetechnikzüge. Nach Meinung von
Prof. Hesse bietet das Gebiet der Franken-Sachsen-Magistrale
besonders günstige Voraussetzungen.
Im Taktwechsel könnten die
Züge von Nürnberg nach Hof mal über Bayreuth
und mal über Marktredwitz verkehren.
Um zum optimalen Fahrplan zu kommen,
schlägt das Konzept 3 Stufen vor:
- Der Einsatz von Neigetechnik vom Typ LX
(InterCity Light) auf der heute vorhandenen
Infrastrukturermöglichte bereits einen
leistungsfähigen ITF. In Verbindung mit
der Neubaustrecke München—Nürnberg
könnte man die Reisezeit München—Dresden
auf 5 Stunden verkürzen. Gegenüber
dem gegenwärtigen Angebot könnte dieser
Qualitätsvorsprung bereits zum Fahrplanwechsel
2006/07 erreicht werden.
- Eine weitere Steigerung des ITF brächten
die Streckensanierung und die Elektrifizierung
von Nürnberg über Marktredwitz/Bayreuth nach Hof und Cheb (Eger).
- Weitere Fahrtzeitgewinne könnten durch
gezielte Ausbauten und Verkürzungen der
Strecken (z.B. zwischen Hof und Plauen)
erreicht werden.
So könnten diese Magistrale als Teil des europäischen
Fernverkehrsnetzes und die gesamte
Region ein ITF-Modellprojekt werden.
Auch dereinst bedeutende Eisenbahnknoten
Hof würde so wieder einen Teil seiner früheren
Bedeutung erlangen.
Prof. Hesse forderte auch die Lückenschlüsse
Selb-Plößberg—As (Asch) und Marxgrün—Blankenstein.
Zwar habe die Höllentalstrecke
im Wesentlichen „nur" touristische
Bedeutung, würde aber gerade deshalb von
den Reisenden angenommen werden, um
aus Richtung Eger/Hof ohne den Umweg
über Lichtenfels nach Thüringen zu kommen.
Selb-Plößberg—Asch böte demgegenüber
für alle Transportarten eine Aufwertung der
Stichstrecke Hof—Selb.
Erfolgreicher Abschluss in Karlsbad
Am 5. Mai 2006 trafen sich die Arbeitskreise
von CLARA in Karlsbad zur Abschlusstagung.
Dabei waren auch Minister, Regierungspräsidenten,
Landräte und Bürgermeister aus
Bayern, Böhmen und Sachsen.
Der Regierungspräsident von Oberfranken,
Hans Angerer, brachte es in seiner Abschlussrede
auf den Punkt: „CLARA hat das
Üben als Ziel gehabt und das hat geklappt.
Jetzt wird die Praxis folgen. Wir sind Europa
und bauen an dem gemeinsamen europäischen
Haus weiter."
Der Verkehr war in drei Bereiche aufgeteilt.
Im „Arbeitskreis Schiene" waren neben
DB AG und CD auch private Bahnverwaltungen,
die Bayerische Eisenbahngesellschaft,
die Nahverkehrsbeauftragten der Stadt- und
Landkreise, die Verkehrsverbände und das
Sächsisch-Bayerische Städtenetz vertreten.
Die Stimme des DBV vertrat der Regionalvorsitzende
Vogtland Dieter Brandl. Das Ziel
ist die Bildung einer grenzüberschreitenden
Regionalbehörde.
Die wichtigsten Vorhaben:
- Interregionale Erschließung durch EgroNet
mit Vorbildcharakter
- Überregionale Anbindung durch einen Integralen
Takt-Fahrplan mit gezielten Infrastrukturmaßnahmen
- Unterstützung des Lückenschlusses Selb-Plößberg—Asch.
- Infrastrukturausbau der Hauptstrecken
Nürnberg—Dresden und Nürnberg—Prag
- Diskussion zum Stand der Sanierung und
Elektrifizierung in Deutschland
- Sanierung bzw. Ausbau in Tschechien bis
2016/18
Bahnkunden-Verband Vogtland
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