Für eine Verlängerung der Gleichstrom-S-Bahn
von Spandau nach Falkensee und
darüber hinaus bis Finkenkrug hat sich die
S-Bahn Berlin GmbH ausgesprochen. Sie
sieht große Fahrgastpotenziale sowohl im
Westen Spandaus wie auch in der Stadt Falkensee.
Ein seriöses Gutachten errechnete
20 000 Fahrgäste pro Werktag - das ist eindeutig
„S-Bahn-würdig".
Da der Bund sich für den Wiederaufbau der
1961 eingestellten Strecke bereits vertraglich
verpflichtet habe und das vorliegende Gutachten
dieser S-Bahn eine hohe Wirtschaftlichkeit
bescheinige, müssten
nun die Länder Berlin
und Brandenburg eine Entscheidung
treffen und den
Bund in die Pflicht nehmen.
Die stetig wachsende Stadt
Falkensee brauche dringend
einen verbesserten und leistungsfähigen
Bahnanschluss an Spandau und Berlin,
so die S-Bahn GmbH.
Dieser bemerkenswerte Vorstoß wurde
in einem Beitrag der DB-Kundenzeitschrift
punkt 3 veröffenlicht und erreichte damit
einen erheblichen Teil der S-Bahnfahrgäste.
Zusätzlich wurde diese punkt3-Ausgabe
im Havelland der Märkischen Allgemeinen
beigelegt, so dass auch Tageszeitungsleser
erreicht
wurden, die nie oder selten
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
fahren.
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S-Bahn oder Regionalbahn von Spandau nach Falkensee? Um auch fahrzeitmäßig eine S- Bahnverbindung attraktiv zu gestalten ist es unbedingt wichtig, dass die neu zu erstellende S-Bahn-Infrastruktur einen schnellen und stabilen Fahrplan zulässt. Lange eingleisige Abschnitte, die lange Warte- und Pufferzeiten auf den Unterwegsbahnhöfen bedingen, sollten unbedingt vermieden werden. Hier kann das Sparen an der falschen Stelle die Attraktivität der S-Bahn schmälern. Foto: Florian Müller |
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Der Berliner Fahrgastverband
IGEB und der Berlin-Brandenburgische
Bahnkunden-Verband begrüßen dieses Engagement
und die Forderungen der S-Bahn GmbH ausdrücklich.
Der Eiertanz und das Zögern der Länder Brandenburg
und Berlin mussein Ende haben. Die leider nun
beschlossene Kürzung der Regionalisierungsmittel ist
kein akzeptables Argument,
um künftig jede sinnvolle Erweiterung
des Schienennetzes abzulehnen,
weil Betriebskosten anfallen werden. Wer so
denkt, ist nicht zukunftsfähig und verbaut
alle Chancen, für den umweltfreundlichen
Schienenverkehr neue Kundenpotenziale zu
erschließen.
Bis die S-Bahn wirklich nach Finkenkrug
fährt, vergehen ohnehin noch mehrere Jahre.
Aber damit daraus nicht Jahrzehnte werden,
fordern IGEB und Bahnkunden-Verband,
dassdie brandenburgische Landesregierung
und der Senat von Berlin jetzt die Weichen
für den S-Bahn-Wiederaufbau stellen. Denn
die Engpässe im Bahnknoten Spandau, die
die Entwicklungsmöglichkeiten des Regionalverkehrs
begrenzen und dessen Zuverlässigkeit
zunehmend einschränken werden,
nehmen in den nächsten Jahren zu und nicht
ab. (fm)
Siehe auch
Artikel der S-Bahn Berlin GmbH in Kundenzeitschrift
punkt 3 vom 27. Juli 2006 sowie im
Internet unter www.punkt3.de.
Artikel der IGEB in SIGNAL 2/2006 , Seite 8. IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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