Diese Forderung beschloss der Bundesverbandsrat
des Deutschen Bahnkunden-Verbands (DBV) auf seiner Sitzung am
5. August 2006 in Lauterbach (Hessen). Das
Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE)
Nr. 8.1 umfasst die Ausbaustrecke Nürnberg—Ebensfeld
und die Neubaustrecke
Ebensfeld—Erfurt. Gebaut wird bereits seit
1996. Mit einer Inbetriebnahme des Neubaustreckenabschnitts
ist jedoch wegen der
bislang völlig unzureichenden Finanzierung
nicht vor 2020 zu rechnen. Der Ausbauabschnitt
wird - von Teilstrecken abgesehen
-voraussichtlich noch später fertig. Die
Gesamtkosten für dieses Projekt werden ca.
4583 Millionen Euro betragen. Baukostenüberschreitungen
sind jedoch auch hier zu
erwarten.
Angesichts der ungünstigen Rahmenbedingungen
hat der DBV beschlossen, sich
für eine modifizierte Ausführung dieses
VDE-Projekts einzusetzen. Als Alternative
wird die Streckenführung
Erfurt—Ilmenau—Suhl—Hildburghausen—Coburg—Lichtenfels—Nürnberg
vorgeschlagen. Eine
entsprechende Studie wurde vom Planungsunternehmen
Vieregg-RößlerGmbH bereits
erarbeitet.
Diese Variante hat folgende Vorteile:
- Der zwischen Erfurt und Ilmenau baulich
weit fortgeschrittene Neubauabschnitt
wird größtenteils in die modifizierte Strecke
integriert.
- Durch den Ausbau vorhandener Bahnstrecken
bzw. den Bau vergleichsweise
kurzer Neubauabschnitte können die
Kosten im Vergleich zur derzeit planfestgestellten
Trasse erheblich reduziert werden.
- Die benannte Variante ermöglicht die
Inbetriebnahme und Nutzung auch von
Teilabschnitten.
- Die modifizierte Streckenführung dient
nicht nur dem ICE-Verkehr, sondern verbessert
in dieser Region auch die Qualität
des Regionalverkehrs erheblich.
- Städte wie Suhl und Coburg können optimal
in das Fernverkehrsangebot integriert
werden, der ICE-Halt im Knoten Lichtenfels
bleibt erhalten.
Eine massive Aufstockung der Investitionsmittel
für die Realisierung der derzeit planfestgestellten
Trasse wäre u. a. auch deshalb
nicht sinnvoll, weil dadurch wichtige Bahnprojekte
in anderen Regionen für viele Jahre
verzögert oder sogar ganz verhindert würden.
Als Option sollte diese Planung jedoch
erhalten bleiben. Deutscher Bahnkunden-Verband
|