|
Das Netzwerk Privatbahnen räumt mit einem
Vorurteil auf. War es bisher einhellige
Meinung der Verkehrsexperten und der
Verkehrspolitiker, dass die Privatisierung
des britischen Bahnsystems und vor allem
der Infrastruktur ein Flop gewesen sei, so
wird man jetzt eines Besseren belehrt. Die
Zahlen sprechen für sich. Nach zehn Jahren
der Trennung von Netz und Betrieb erhöhte
sich der Schienenpersonenverkehr um sage
und schreibe 40 % , der Güterverkehr gar um
60 %. Wer hätte das gedacht?
Gerade der Güterverkehr schien noch vor
einem Zeitraum von 15 Jahren zu Ende zu gehen.
Nun erfährt man, dass der private Sektor
im Güterverkehr rund 2 Milliarden Euro
investiert. Die Zahl der Arbeitsplätze lag in
den letzten zehn Jahren gleichbleibend bei
etwa 120 000. Der schlechte Ruf ist eher der
Bahnpolitik früherer Jahre zuzuordnen, lan
McAllister, Chef der Netzgesellschaft „Network
Rail": „Die jahrzehntelange Vernachlässigung
der Schieneninfrastruktur erforderte
in den vergangenen Jahren hohe Zuwendungen
aus dem Staatshaushalt. Der Höhepunkt
ist jedoch im Geschäftsjahr 2003/2004 überschritten
worden." Lord Berkeley, Mitglied
des britischen Oberhauses, unterstrich: „Der
Schlüssel zum Erfolg liegt bei der starken
und unabhängigen Eisenbahnregulierung,
die eine faire Trassenzuweisung sicherstellt,
für gute Arbeitsbedingungen zwischen den
Beteiligten sorgt und für eine einfache Durchführung
ihrer Aufgaben einsteht."
Der Deutsche Bahnkunden-Verband fragt
sich, ob man daraus nicht auch für Deutschland
lernen könnte. (WK) Deutscher Bahnkunden-Verband
|