Falkensee unmittelbar westlich von Berlin
gelegen konnte seine Einwohnerzahl seit
der Wende verdoppeln und hat heute etwas
über 40 000 Bewohner – Tendenz immer
noch steigend. Seit dem 27. Mai 2011 hat
die Stadt nun endlich auch einen modernen
Busbahnhof mit Servicepavillon. Dieser neue
Busbahnhof unmittelbar am Bahnhof Falkensee
mit Regionalzugverkehr ist ein wichtiges
Teilprojekt im Rahmen der Umgestaltung im
Zentrums- und Bahnhofsbereich. Dazu gehören
u. a. die Umgestaltung der Poststraße
mit dem Kreisverkehr (2008), der Großparkplatz
Scharenbergstraße (2010), die Teilüberdachung
mit Bahnsteigverbreiterung und
neuem Zugang für den südlichen Bahnsteig
sowie zwei neue Unterstellhäuschen für den
nördlichen Bahnsteig (2011).
Baubeginn war im Juli 2010. Durch den
harten Winter konnte der ursprüngliche Eröffnungstermin
Ende 2010 nicht eingehalten
werden. Die Baukosten betrugen rund
1,88 Mio. Euro, davon kamen knapp 1,2 Mio.
Euro aus dem europäischen Fond für regionale
Entwicklung (EFRE).
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Neuer Busbahnhof am Bahnhof Falkensee mit Kiosk, Wartebereich und öffentlichen Toiletten. Foto: Marc Heller |
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Gelungen: Die neue Anzeigetafel zeigt die Abfahrten sowohl der Busse wie auch der Züge an. Foto: Marc Heller |
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Kurze Umsteigewege ermöglicht die große überdachte Abstellanlage für Fahrräder. Foto: Marc Heller |
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Die in Ellipsenform gestaltete Anlage
enthält einen Servicepavillon mit Kiosk,
Wartebereich und öffentlichen Toiletten.
Außerdem gibt es eine Anzeigetafel, die
sowohl über die Abfahrzeiten der Busse
als auch der Regionalzüge informiert. Alle
Haltestellen sind barrierefrei und überdacht.
Die Dimensionierung erfolgte für acht Buslinien,
die über eine Wendeschleife an die
Ellipse heran- und herumfahren. Gleichzeitig
sind Warteplätze für Busse zwischen dem
Busbahnhof und dem Regionalbahnsteig
entstanden. Eine neue Treppe verkürzt den
Weg zum Bahnsteig in Richtung Nauen.
Parallel zu dieser Maßnahme wurde die
Bahnstraße als Sackgasse mit Taxi-Warteplätzen
und Kurzparkplätzen ausgebaut. Bis
zum Beginn der Baumaßnahmen hielten
die Busse in der Bahnhofstraße neben dem
Fußgängertunnel zum Aussteigen (kurze
Entfernung zum Bahnsteig in Richtung Berlin)
sowie in der Bahnstraße zum Einsteigen.
Der Busbahnhof ist allgemein mit Lob
von allen Seiten aufgenommen worden.
Dennoch gibt es Verbesserungswünsche,
was den positiven Gesamteindruck nicht
schmälert.
So ist die Entfernung zum Regionalbahnsteig
in Richtung Berlin mit 350 Metern recht
weit, zumal beim ÖPNV die Umsteigewege
kurz sein sollten. Deshalb steigen häufig
Fahrgäste der Buslinie 655 an der Haltestelle
Gesundheitszentrum zum Regionalbahnhof
um. Als Abhilfe kommt nur ein Fußgängertunnel
(oder eine Fußgängerbrücke) am
westlichen Ende der Regionalbahnsteige
infrage. Auch wenn zurzeit keine finanziellen
Mittel dafür zur Verfügung stehen, sollte
der Platz dafür wenigstens planerisch freigehalten
werden. Damit würden sich auch von
und zum Wohngebiet im Bereich Hertzstraße
wesentlich kürzere Wege ergeben.
Bedauerlich ist, dass der Kiosk am Wochenende
geschlossen ist.
Leider macht die Kriminalität auch vor
dem neuen Busbahnhof nicht halt. So wurden
laut Bericht in der Märkischen Allgemeinen
vom 21. Juni 2011 drei von fünf Metallbänken
im Gesamtwert von 9000 Euro gestohlen.
Allerdings stellt sich die Frage, ob
Bänke so teuer sein müssen.
Mehrfach wurde beobachtet, dass Autofahrer
aus der Bahnstraße in Richtung
Busbahnhof nach rechts abbiegen, statt
geradeaus zu fahren. Die Beschilderung
sollte deshalb verbessert werden. Außerdem
fehlen Hinweisschilder zum Bahnsteig
in Richtung Berlin, wonach Ortsunkundige
häufig fragen.
Deutscher Bahnkunden-Verband, Regionalverband Havelland
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