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B für ...? Abb: VBB |
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Mehr Platzbedarf für die gleiche Flächenwirkung. Das VBB-Bahn-Signet ist ein grafischer Fehlgriff. Abb: VBB |
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Signets sollen erklären und nicht Fragen aufwerfen. Eine Bahn-Bahn ist sinnlos. Abb: VBB |
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R und RE im VBB-Atlas 1994 und 1993 |
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Abb.: HVV, NVV, VGN, KVV |
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Regio-S-Bahn Basel Abb.: SBB |
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Milano (Metro, S-, R-Bahn). msrmilano.com |
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Regionalzuglinien in Philadelphia (USA) auf dem Liniennetzplan. SEPTA |
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Anwendung „Öffi“ – ÖPNV-Auskunft für Android-Telefone: Im Menü, in dem man nach Produkten filtern kann, wird das in Deutschland am häufigsten verwendete Signet R für den Regionalzugverkehr eingesetzt. Foto: Holger Mertens |
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Der Fahrgastverband IGEB fordert den Einsatz des bekannten R-Signets für die Kennzeichnung von Regionalverkehr Abb.: IGEB |
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Bereits in früheren SIGNAL-Ausgaben hatte
der Berliner Fahrgastverband IGEB auf die
verwirrend durcheinander gewürfelten
Kennzeichnungen des Regionalzugverkehrs
in Deutschland hingewiesen und einen Lösungsvorschlag
angeboten. Anscheinend
war dieser dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)
und den beiden Ländern zu logisch,
nachvollziehbar und fahrgastfreundlich.
Jedenfalls führte der VBB, vermutlich als
Ergebnis einer teuren Auftragsarbeit, ein
Logo ein, bei dem der
Bezug zum Regionalzugverkehr ebenso wenig
erkennbar ist, wie zuvor beim „rot eingekästelten
B“.
Nun also dient ein rotes, auf die Spitze
gestelltes Karo als Hintergrund. Dieses Logo,
das zudem eher an eine bekannte Malzkaffeemarke
erinnert, bricht mit seiner ungewöhnlichen
Form stets aus der Reihe der
Verkehrsmittelsignets aus und ist schwer in
eine Linie zu stellen. Um eine den anderen
Signets gleich große lesbare Fläche zu erhalten,
benötigt es über 30 Prozent mehr Platz,
ist also schon grafisch ein Fehlgriff.
Doch der inhaltliche Fehlgriff übertrifft noch
den grafischen. So ziemlich alles wäre besser
als das „B“ gewesen. Mit einer Ausnahme.
Denn in dem Karo steht jetzt schlicht
„Bahn“. S-Bahn, U-Bahn und Bahn-Bahn? Ist
das sinnvoll? Nein!
Und dabei wäre es so einfach gewesen.
Zur Blütezeit des Regionalverkehrs in der
Region Berlin-Brandenburg 1994, als der RE1
eingeführt wurde, gab es einfache Bezeichnungen
und ein einfaches Logo. Das weiße
R im türkisfarbenen Quadrat wurde aus einem
vereinfachten Reichsbahnlogo entwickelt
und die Farbe so gewählt, da sie nicht
anderweitig vergeben war.
Die Linien des Regionalzugverkehrs
wurden mit R1 bis R24 bezeichnet,
die Expresslinien erhielten den Zusatz E, die
erste hieß also RE1.
Das Erfolgssystem breitete sich über ganz
Deutschland aus. Und im Gegensatz zu Berlin,
wo das R später durch die bahneigenen
Zuggattungssymbole RB und RE abgelöst
wurde, blieb das R in Variationen in ganz
Deutschland erhalten, von Hamburg bis
München und Karlsruhe.
Doch man braucht nicht in Deutschland
zu bleiben. Im grenzüberschreitenden Regionalverkehr
zwischen Deutschland, der
Schweiz und Frankreich fährt die Regio-
S-Bahn unter dem „R“, in Mailand
(Milano, Italien) bilden
Metro, S (Linee Suburbane)
und R (Linee Regionali) das
Rückgrat des öffentlichen Nahnverkehrs.
Und auch in Philadelphia (USA) gibt es Regionalzuglinien
unter dem „R“, um nur einige
internationale Beispiele zu nennen.
Das R wird überall verstanden und hat
sich längst durchgesetzt. Auf internationalen
Reiseseiten im Internet kennzeichnet es
Regional-Takt-Verkehre. Und das deutschlandweit
beliebte Handyprogramm „Öffi
für Android“ verwendet das R-Logo für die
Kennzeichnung des Regionalzugverkehrs.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert
deshalb den VBB und die Länder Berlin und
Brandenburg auf, den absurden Logo-Ausrutscher
der Bahn-Bahn so schnell wie möglich
zu beenden und fortan das deutschlandweit
übliche R zur Kennzeichnung des
Regionalverkehrs zu verwenden. Die Linien
sind demnach einheitlich mit einem der Liniennummer
vorangestellten R bzw. bei Expresslinien
mit einem RX zu kennzeichnen.
(hm)
Berliner Fahrgastverband IGEB
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