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Hat die Bahn AG Angst vor weiteren Erfolgen? Die Strecke nach
Rheinsberg wurde sofort nach dem Fall der Mauer zu einer Urlauberbahn
für Fuß- und Radwanderer. Es mag sicher nicht jedermanns Sache sein,
das Leben in vollen Zügen zu genießen; doch die Berlinerinnen und
Berliner nehmen einiges hin, vorausgesetzt sie sitzen im richtigen Zug.
Der Überlandbus ist notwendiger Bestandteil des öffentlichen
Personenverkehrs, und viele Menschen im Flächenland Brandenburg sind auf
ihn angewiesen. Er wird aber gerade im Tourismusbereich immer eher eine
Nebenrolle spielen, und das hat verschiedene Gründe: Die Bahn ist
schneller, meist viel direkter am Ziel, weitaus komfortabler, deutlich
behindertenfreundlicher, in der Regel verläßlicher und - besonders
wichtig - flexibler bei stark unterschiedlichen Fahrgastzahlen und großen
Unterschieden der Gepäck-, Fahrrad- und Bootsmitnahme. Erstaunlich ist
nur, daß das die Fahrgäste dem "Unternehmen Zukunft" sagen müssen.
Seit der Fahrplanumstellung Ende Mai 1995 wurde eine weitere Linie zum
Renner, die Regionalbahn RB 12 von Westkreuz über Spandau - Hennigsdorf -
Oranienburg - Löwenberg nach Templin. Ohne nennenswerte Werbung wird
diese Verbindung von Anfang an stark frequentiert. Wieso fährt die
Bahn AG nicht weiter auf Erfolgskurs?
Der FUSS e.V. brachte nun einen weiteren Vorschlag in die Diskussion, eine
Regionalbahn (RB 64) von Berlin-Lichtenberg über Oranienburg - Löwenberg -
Fürstenberg nach Templin. Der Zug soll nicht "durchfahren", sondern auch
halten, natürlich auf allen dort vorhandenen Bahnhöfen, die längerfristig zu
modernisieren oder als Haltepunkte zu nutzen wären. Damit hätte man eine
direkte Anbindung der kleineren Bahnhöfe auch zum Ostteil der Stadt,
könnte die noch immer heißumstrittenen Bahnhofsschließungen zwischen
Löwenberg und Fürstenberg wieder rückgängig machen und hätte die Linie
Fürstenberg - Templin vernünftig ins Netz eingebunden. Aber nicht allein
die Netzbetrachtungen sind das Faszinierende an diesem Vorschlag, sondern
auch die Tatsache, daß mit diesem Bahnanschluß auf einen Schlag an die 50
Seen fußläufig von den Bahnhöfen aus in maximal 3 km Entfernung
erreichbar wären. Damit wäre Brandenburgs Teil der Mecklenburgischen
Seenplatte so nahe an Berlin herangerückt, daß die Bahn schneller
als das Auto ankäme.
Die "50-Seen-Bahn" würde für Fuß-, Rad- und Bootswanderer durch das
vorhandene Bahndreieck Löwenberg - Fürstenberg - Templin mit direkten
Anschlüssen in den West- und Ostteil Berlins, durch die Seen- und
Havelverbindungen und durch die unzähligen Fuß- und Radwege eine für
Deutschland einmalige Vielfältigkeit von Touren ermöglichen. Damit ließe
sich in dieser Gegend der "Abbau Ost" stoppen, denn das Projekt läßt
sich auf jeden Fall vernünftig von der einheimischen Tourismusbranche
und einem Bahnbetreiber vermarkten, z.B. durch eine "Brandenburger-Seen-Bahn
GmbH" der Landkreise Uckermark und Oberhavel, der Stadt Berlin,
der Bahn AG oder anderer privater Anbieter.
Fußgängerschutzverein FUSS e.V.
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