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Regionalbahnhof Karlshorst
Bereits seit Jahren wird um den Fortbestand
des Regionalbahnhofs Karlshorst politisch
gestritten. Streit ist nicht immer schlimm,
ärgerlich wird es nur, wenn Entwicklungen
bei der Bewertung von Notwendigkeiten nur
eine untergeordnete Rolle spielen. Der Bahnhof
stellt einen wichtigen Knotenpunkt für
den Berliner Südosten dar. Nicht nur die Fahrgastzahlen
haben sich in den letzten zehn
Jahren mehr als verdoppelt. Nein, auch die
Region kann eine steigende Einwohnerzahl
vermelden. Mehrere tausend Wohneinheiten
sind entstanden, und auch die Anbindung
zum Flughafen Schönefeld ist optimal. Die
Parteien im Abgeordnetenhaus haben sich
nach langem Hin und Her darauf geeinigt,
den Regionalbahnhof bis zur Fertigstellung
des Regionalbahnhofs Köpenick zu erhalten.
Ob das praktisch auch klappt, ist noch nicht
ganz klar. Bewusst ist jedoch, dass eine wachsende
Stadt nicht mit einer Verringerung des
Angebots reagieren darf.
Verlängerung der S 75
Im Gegenteil: Seit mehreren Monaten werben
wir, die CDU Lichtenberg, für den Ausbau
der S 75 über die Margaretenhöhe bis
nach Pankow. Bereits vor der Wiedervereinigung
waren Trassen vorbereitet worden,
um
die S-Bahn nicht in Wartenberg enden zu
lassen, sondern tatsächlich weiter nach Norden
zu führen. Der Bedarf war lange nicht
ersichtlich, wird aber vor dem Hintergrund
der wachsenden Stadt immer konkreter. Bei
einer Bürgerversammlung im Oktober 2014
waren mehr als 100 Bürger an einer Diskussion
beteiligt, bei der auch die Verantwortlichen
vom VBB und der S-Bahn GmbH offen
für diese Thematik waren. Dies lässt hoffen.
Modernisierung der Bahnhöfe
Auch die Qualität der Bahnhöfe ist immer
wieder ein Thema in der Bürgerschaft. Der
Charme der DDR weht teilweise noch über
die Bahnhöfe, aber ist dies im Jahr 2015
noch zeitgemäß? Niemand kann erwarten,
dass aus Steuergeldern alle Bahnhöfe
grundsaniert werden, aber zumindest eine
zeitgemäße Nutzung mit Aufzügen, ein klar
verständliches Wegeleitsystem oder eine
regelmäßig Reinigung müssen gewährleistet
sein.
Bahnhof Hohenschönhausen
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Regional-und S-Bahnhof Hohenschönhausen. Die CDU Lichtenberg wirbt für eine Aufwertung dieser wichtigen regionalen Verkehrsdrehscheibe. Foto: Florian Müller |
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Auch eine klare Perspektive hin zu Bahnhöfen
der Zukunft kann nicht schaden, um
damit auch einzelne Stadtteile zum Beispiel
rund um den S- und R-Bahnhof Hohenschönhausen
zu stärken. Insbesondere hier
ist der Bahnhof der Dreh- und Angelpunkt.
Bisher wird dieser ausschließlich von schnell
laufenden Passanten genutzt, die möglichst
kurz am Bahnhof verweilen möchten – verständlich.
Aber warum denken wir nicht öfter
in der qualitativen Kategorie des Hauptbahnhofs,
ohne den Irrglauben zu haben,
überall solche Projekte zu verwirklichen?
S-Bahn-Museum und Fahrradstationen
Es gibt auch Projektideen, die für alle Beteiligten
einen Mehrwert darstellen müssten.
Bereits vor zwei Jahren startete die CDU Lichtenberg
gemeinsam mit den beteiligten Vereinen
einen „Runden Tisch“ um die zentrale
Ansiedlung des S-Bahn-Museums im Bezirk
zu ermöglichen. Im Fokus war dabei der alte
und unter Denkmalschutz stehende Ringlokschuppen
am Nöldnerplatz. Wie so oft waren
jedoch innerhalb kürzester Zeit diverse
Ablehnungsgründe in der Deutschen Bahn
formuliert. Nunmehr soll der Standort Erkner
als zukünftiges Museum ausgebaut werden.
Ich glaube, dass Berlin und die Bahn einen
höheren Anspruch haben sollten, die eigene
bemerkenswerte Geschichte der S-Bahn der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich werde
auch weiterhin für einen zentralen Standort
werben.
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Über den Autor Danny Freymark, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, engagiert sich im Berliner Parlament seit 2011 für den Bezirk Lichtenberg. Er setzt sich insbesondere für den Fortbestand des Regionalbahnhofs Karlshorst sowie für eine bessere Verknüpfung der Verkehrsträger ein. |
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Genauso engagiert sind wir, in Zukunft
die unterschiedlichen Verkehrsträger besser
zu vernetzen. So liegen bereits Pläne in der
Schublade, eine erste wirklich professionelle
Fahrradstation an Bahnhöfen zu schaffen. Da
diese privat betrieben werden müssen, ist
aber auch klar, dass eine Wirtschaftlichkeit
nur schwer zu realisieren ist. Umso mehr ist
die Koalition aus SPD und CDU gefordert, die
Stadt weiter zu denken und den Menschen in
einer wachsenden Metropole klare Perspektiven
in der Verkehrsinfrastruktur aufzuzeigen.
Danny Freymark, MdA
Umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin
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