Nach unendlich langen Verhandlungen
wurde im Januar 2014 die Zukunft der
Trambahnlinie 25 von München nach Grünwald
gesichert. Die Landrätin des Landkreises
München Johanna Rumschöttel,
Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl und
Herbert König von der Münchner Verkehrsgesellschaft
(MVG) unterzeichneten einen
Verkehrsvertrag. Die 25er ist die einzige Linie,
die das Münchner Stadtgebiet verlässt.
Die Stadtwerke wollten schon seit langer
Zeit namhafte Beträge für den Betrieb
dieser Trambahnlinie von der Gemeinde
Grünwald erhalten. Eine erste Drohgebärde
war die Ausdünnung des Taktes an den
Wochenenden. Früher fuhr die
25er auch samstags und sonntags
alle 10 Minuten. Die Verschlechterung
für die Fahrgäste
aus München und aus Grünwald
war vor 25 Jahren der Anlass
für die Gründung der Aktion
Münchner Fahrgäste. Zwischenzeitlich
drohten die Stadtwerke
mit einer völligen Stillegung –
die Regierung von Oberbayern
musste eingreifen. Wenn auch
das 100-jährige Streckenjubiläum
diesen Querelen zum Opfer
fiel, so hoffen alle nun auf einen
gesicherten Betrieb im zweiten
Jahrhundert dieser Linie.
Mit großem Tamtam wurde am 21. Februar
2014 ein neuer U-Bahn-Zug vorgestellt.
Im „Sommer“ sollte er in den regulären
Fahrgastbetrieb gehen. Zum Jahresende
fuhr er immer noch nicht. Ein weiteres Beispiel
für die falsche Beschaffungsstrategie
der Stadtwerke München. Es gibt zu wenige
Fahrzeuge für die U-Bahn und die Trambahn.
Die Fahrgäste leiden unter diesen selbstgemachten
Fahrzeugengpässen.
Am 6. März 2014 wurde der erste Fall in diesem
Jahr bekannt, dass ein Fahrgast in das
Gleisbett der U-Bahn gefallen war. Es war
ein 61-jähriger Mann. Weitere Fälle sollten
noch folgen. Ein Opfer war 8 Jahre alt, das
nächste 12 Jahre. Zum Glück konnten alle
gerettet werden. Allerdings bestand immer
höchste Lebensgefahr. Nach etlichen tödlichen
Unfällen fordert der Fahrgastverband
seit Jahren eine Gleisbettüberwachung.
Nach anfänglich vehementem Widerstand
sagte die MVG einen Probebetrieb zu. Dieser
wird allerdings unter höchster Geheimhaltung
und bisher ohne Ergebnisse durchgeführt.
Bei der in Nürnberg verkehrenden
automatischen U-Bahn sind keine Klagen
über das dortige System der Gleisbettüberwachung
bekannt.
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Bahnhof Altomünster im Jahr 2012 vor dem Umbau mit Dieseltriebwagen. Jetzt fährt hier die elektrische S-Bahn. Foto: Flummi-2011 |
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Die Kommunalwahl im März sollte große
Veränderungen im Münchner Rathaus zur
Folge haben. Dies war aber am Wahlabend
noch nicht abzusehen. Nach quälend langen
Verhandlungen wurde die rot-grüne
Mehrheit durch eine schwarz-rote abgelöst.
Die Stadtpolitik war über Monate hinweg
gelähmt und der Vorschlag zum MVG-Leistungsprogramm
2015 fiel entsprechend
kümmerlich aus.
Im Mai 2014 wurde bekannt, dass neue
Trambahnzüge beschafft werden sollen.
Dabei sind auch Züge mit mehr Plätzen
vorgesehen. Man kann diesem Vorhaben
nur viel Erfolg wünschen. Wobei die Zahl
der Züge noch dringend erhöht werden
muss.
Im Juni 2014 konnte sich der Münchner
Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) wieder
über neue Fahrgastrekorde freuen.
Noch glaubte man, dass dies die Kassen
der Verkehrsunternehmen auch gut füllt.
Allerdings musste man im Herbst feststellen,
dass die Tariferhöhung 2014 zu keinen
Mehreinnahmen geführt hat, sondern völlig
„verpufft“ ist.
Im Juli 2014 feierte die Aktion Münchner
Fahrgäste ihr 25-jähriges Bestehen. Vertreter
der Verkehrsunternehmen, der Verbundgesellschaft
und der Politik würdigten
die erfolgreiche Arbeit in dieser Zeit. Mit
launigen Worten erinnerte sich auch Alt-Oberbürgermeister
Christian Ude an die gemeinsamen
Ziele und die Umsetzung vieler
Anliegen.
Am 1. September 2014 eröffnete das MVG-Fundbüro.
Es liegt sehr gut erreichbar in
der Nähe des U-Bahnhofs Westendstraße.
Natürlich ist dieses neue Fundbüro wieder
einmal ein Ergebnis der schlechten Zusammenarbeit
zwischen den städtischen
Dienststellen und den privatrechtlich organisierten
Gesellschaften der Stadt. Es bleibt
ein beklagenswerter Missstand, dass sich
der MVV-Fahrgast immer an das richtige
Verkehrsunternehmen wenden muss, wenn
er wieder in den Besitz seiner verlorenen Gegenstände
kommen will.
Im September 2014 kam es zum großen
Streit der Gesellschafter des MVV. Es gab
Überlegungen, den Tarif in Stadt und Region
unterschiedlich zu erhöhen. Die Verbundlandkreise
waren mehr als missgestimmt.
Handstreichartig setzten der Münchner
Oberbürgermeister und der bayerische Verkehrsminister
die Tariferhöhung 2015 durch.
Allerdings wurde den Fahrgästen aus der
Region kein Sonderopfer auferlegt.
Am 7. Oktober 2014 begannen die Arbeitskämpfe
der Lokführer. In einer harten
Tarifauseinandersetzung, die
immer noch nicht beendet ist,
wurde nicht nur über höhere
Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen
gesprochen, sondern
die Bahn wollte auch einen
einheitlichen Tarif für das ganze
Unternehmen festschreiben. Die
Fahrgäste mussten unter massiven
Einschränkungen leiden,
obwohl die Politik schon eine
gesetzliche Regelung ins Auge
gefasst hatte. Ob diese allerdings
Bestand haben wird, ist fraglich.
Jedenfalls erinnerte sich mancher
gerne an die alte Bundesbahn,
bei der Beamte ohne Streikrecht
in den Führerständen und auf
den Stellwerken ihren Dienst verrichteten.
Am 15. November ist ein Stellwerk ausgefallen
und es musste sogar ein Schienenersatzverkehr
eingerichtet werden. Aber es
gab auch noch Brände in der U-Bahn, die
das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste verminderten
und zu erheblichen Störungen des
Fahrbetriebes führten.
Am 14. Dezember 2014 fand das erfreulichste
Ereignis des Jahres statt: Der elektrische
Zugbetrieb nach Altomünster wurde mit
einer offiziellen Sonderfahrt eröffnet. Verkehrsminister
Joachim Herrmann konnte
sich über eine Fahrt im Führerstand freuen.
Die Fahrgäste nahmen wohlwollend zur
Kenntnis, dass es auch eine Betriebsaufnahme
ohne totales Chaos geben kann, wenn
auch der geplante Termin zur Aufnahme
des elektrischen Betriebes nicht eingehalten
werden konnte und ein Bahnübergang
immer noch Schwierigkeiten macht. Die
Fahrgäste auf der Strecke nach Altomünster
werden jedenfalls nun wesentlich öfter und
länger bedient. Die Freunde des S-Bahn-Triebzuges
ET 420 können nun auch in München
wieder mit dieser bewährten Baureihe
fahren.
Andreas Nagel, Aktion Münchner Fahrgäste
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