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" ... Bezogen auf die erbrachten Verkehrsleistungen, die
üblicherweise in Zugkilometer angegeben werden, ergibt
sich folgendes Bild:
Kosten pro Zugkilometer in DM 1997
Hamburger und Berliner S-Bahn
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Hamburg |
Berlin |
Materialaufwand |
15,97 DM |
19,11DM |
Personalaufwand |
7,62 DM |
9,76 DM |
Abschreibungen und sonstige betriebliche
Aufwendungen |
3,65 DM |
3,88 DM |
Gesamtkosten pro Zug km |
27,23 DM |
32,75 DM |
Die Gründe für diese Differenz liegen insbesondere im erhöhten Personal-
und Materialaufwand. So werden von der S-Bahn Berlin GmbH durch die
personalintensive Besetzung der Bahnhöfe bzw. Abfertigung der S-Bahnzüge
Sicherheits- und Serviceleistungen erbracht, während die Überwachung der
Hamburger S-Bahn hauptsächlich über Bildschirme erfolgt. Der
unterschiedliche Materialaufwand ist im wesentlichen darin begründet,
daß der Fahrzeugbestand der Berliner S-Bahn älter als der der Hamburger
S-Bahn ist und dadurch höhere Instandhaltungskosten für die Berliner
Fahrzeuge entstehen.
Der Senat geht davon aus, daß die S-Bahn Berlin GmbH entsprechend ihrer
unternehmerischen Verantwortung alles tut, um die Kosten pro Zugkilometer
für den Betrieb der S-Bahn so gering wie möglich zu halten bzw. weiter
zu senken. Die hierzu gegebenenfalls notwendigen Maßnahmen liegen derzeit
allein in der Verantwortung und Zuständigkeit der S-Bahn Berlin GmbH
bzw. deren Eigentümerin, der Deutschen Bahn AG."
IGEB-Kommentar: Die S-Bahn ist in Berlin nicht teurer als in Hamburg!
Auf den ersten Blick drängt sich der Eindruck auf, daß die Beriiner S-Bahn
deutlich unwirtschaftlicher sei als die Hamburger. Die Wahrheit liegt aber
im Gegensatz zu den Behauptungen des Senats woanders: Die S-Bahn Berlin
GmbH ist pro Personenkilometer nicht teurer als die Hamburger S-Bahn - sie
bekommt nur mehr Geld!
Die DB AG hat sich mit der S-Bahn Berlin GmbH eine “Lizenz zum Gelddrucken”
geschaffen: dank knallharter Verhandlungen mit dem Senat konnte diese
nicht nur ohne Verlust wirtschaften, sondern erzielte in 1997 einen Gewinn.
Aber anstatt dies Gelder
in Fahrzeuge und Anlagen zu investieren, wurden sie an die Konzernzentrale
in Frankfurt (Main) überwiesen.
Die nicht ohne Grund ungewöhnlich ausführlich beantwortete Kleine
Anfrage zeigt, daß endlich auch dem finanziell klammen Senat aufgefallen
ist, daß da etwas nicht stimmt.
Der eigentliche Skandal besteht nicht darin, daß die S-Bahn Berlin GmbH
im Gegensatz zur BVG besser verhandelt hat und - im Gegensatz zu dieser -
nicht in die Pleite getrieben wird, sondern darin, daß der Frankfurter
Konzern Berliner Steuergeldereingesteckt hat - ohne entsprechende
Leistungen zu erbhngen.
Denn nach wie vor warten die Fahrgäste vergebens auf wichtige
Investitionen (Signale auf der Wannseebahn, Fertigstellung der Bahnanlagen
Nordkreuz, zweigleisiger Ausbau der S-Bahn nach Tegel, Bernau und
Potsdam ...). Wenn der Senat jetzt allerdings registriert hat, daß bisher
zu viel bezahlt wurde, so wird er versuchen, die Preise zu drücken.
Dieses Spiel erleben wir mit der BVG seit Jahren - und es wird auch
eine eventuelle Nahverkehrsholding in die Pleite treiben...
IGEB
Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
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