Die Strausberger hatten schon nicht mehr
daran geglaubt, aber das jahrzehntelange
Warten wurde zum Fahrplanwechsel im
Dezember 2015 endlich belohnt: Durch
den Bau eines neuen 2,2 km langen Begegnungsgleises
zwischen dem Bahnhof
Strausberg und dem S-Bahnhof Hegermühle
kann die S-Bahn nun auch zwischen
Strausberg und Strausberg Nord
im 20-Minuten-Takt fahren, dem üblichen
Grundtakt auf allen anderen Strecken
der Berliner S-Bahn. Seit der Eröffnung
der Strecke 1956 war auf der eingleisigen
Stichbahn regulär nur ein 40-Minuten-Takt
möglich, der allein schon deshalb
unattraktiv ist, weil die Fahrgäste ihn sich
nur schwer merken können.
Besonders engagiert für die Taktverdichtung
hatte sich die Bürgermeisterin von
Strausberg, Elke Stadeler. Ebenso haben
sich auch Vertreter der Bundeswehr für die
Taktverdichtung eingesetzt,
insbesondere
seitdem 2012 das Bundeswehrkommando
„Heer“ in Strausberg angesiedelt wurde.
Übrigens: Die Stadt Strausberg hat mit
vier S-Bahn-Stationen sogar eine mehr als
Potsdam und damit die meisten im Land
Brandenburg.
Aber auch das Land Brandenburg und
der ansonsten gegen jeden S-Bahn-Ausbau
kämpfende ehemalige Verkehrsminister
Jörg Vogelsänger unterstützten das
Vorhaben nicht nur mit der Bestellung (und
Finanzierung) der zusätzlichen Verkehrsleistungen,
sondern auch mit Mitteln für
die Planung.
|
Endlich im 20-Minuten-Takt. Zug nach Stausberg Nord auf dem neuen Begegnungsgleis, gesehen vom Bahnsteig Hegermühle. Foto: Florian Müller |
|
Einen Teil der Mehrbestellungen finanziert
das Land Brandenburg allerdings aus
Einsparungen beim 10-Minuten-Takt zwischen
Mahlsdorf und Hoppegarten, der
jetzt montags bis freitags nur noch in der
Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags
und nicht mehr am Vormittag von ca.
9 bis 13 Uhr angeboten wird. Dass Hoppegartens
Bürgermeister Karsten Knobbe das
kritisiert, ist nachvollziehbar, zumal das
Land auch den Bemühungen von Hoppegarten
um einen Regionalbahnhalt der
RB 26 eine Absage erteilt hat.
Demgegenüber plant das Land Berlin
einen Regionalbahnhaltepunkt in Mahlsdorf.
Doch wenn die Gemeinden entlang der
S 5 weiter so wachsen, wie in den letzten
Jahrzehnten, wird das Land Brandenburg
eines Tages nicht umhin kommen, die Taktverdichtung
nach Hoppegarten – und auch
darüber hinaus – zu bestellen.
Die von Berlin-Spandau kommende S 5
verkehrt nun seit 13. Dezember 2015 über
Bahnhof Strausberg hinaus bis Strausberg
Nord montags bis freitags von ca. 5 bis
20.30 Uhr, sonnabends von 9 bis 19 Uhr
und sonntags von 11 bis 19 Uhr im 20-Minuten-Takt,
davor und danach weiterhin im
40-Minuten-Takt.
Sehr erfreulich ist, dass die in etwa einem
Kilometer Entfernung parallel zur S-Bahn
verkehrende Straßenbahn unverändert im
20-Minuten-Takt fährt und die Feinerschließung
innerhalb von Strausberg sichert.
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
|