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Der Vorstand des Fachausschusses Mobilität
der SPD Berlin legte am 7. Januar 2016
für die Nachnutzung des Flughafengeländes
Tegel ein ÖPNV-Konzept vor, um eine
zukunftsorientierte, bedarfsgerechte Anbindung
an den öffentlichen Personennahverkehr
für den Standort zu gewährleisten.
Dieses Konzept wird als Alternative zum
„Masterplan TXL“ von 2013 verstanden.
Dazu die Fachausschuss-Vorsitzende
Sybille Uken: „Mit ca. 5000 Studien- und
15 000 Arbeitsplätzen sowie Wohnungen
für mindestens 6000 Menschen muss Tegel
von vornherein gut mit dem ÖPNV erreichbar
sein, damit der Pkw-Verkehr dauerhaft
so gering wie möglich bleibt. Mit unserem
Vorschlag zeigen wir auf, wie Tegel und
das Umfeld besser mit dem öffentlichen
Verkehr verbunden werden können und
wie auch eine gute ÖPNV-Verbindung des
Märkischen Viertels möglich ist. Das alles
ist mit der bisher bekannten Planung für
die Nachnutzung von Tegel nicht gewährleistet.“
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Das Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel ist zwar geografisch nicht weit von Berlins Mitte entfernt – es ist jedoch zu allen Seiten abgeschottet: Im Süden ist der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal eine Barriere, daran angrenzend die Jungfernheide, im Osten verläuft die Bundesautobahn 111. Im Norden und im Westen wird das Areal ebenfalls vom Forst Jungfernheide begrenzt. Es besteht also ein massiver Bedarf, das Gelände in das umgebende Stadtgefüge einzubinden. Deshalb ist an erster Stelle das ÖPNV-Netz so auszubauen, dass es das Rückgrat der Mobilität bildet. Studierende, Forschende und Berufstätige aus allen Bezirken werden nach Tegel pendeln. Es braucht Anbindungen an den Bahnhof Zoo und den Hauptbahnhof sowie den Flughafen BER. Im Masterplan gibt es einen Campus mit zentralem Platz. Warum nicht dort den ÖPNV hinführen? Und: Bei einer Gesamtfläche von 495 ha ist das Gelände nicht mit nur einer ÖPNV-Linie attraktiv anzubinden. Die benachbarten Stadtteile Reinickendorf, Charlottenburg und Moabit müssen umsteigefrei erreichbar sein, deshalb muss es mehrere Straßenbahn-Linien von und nach Tegel geben. Die Straßenbahn ist das Mittel der Wahl. Sie ist der ideale Entwicklungsmotor für Berlin TXL und Nukleus für Urbanität. Auch ein Betriebshof, den die BVG für die neuen Straßenbahnstrecken in den Westteil Berlins benötigt, hätte im westlichen Teil des Flughafen-Areals Platz. Karte und Text aus: Straßenbahn in Berlin 2030 plus – Einbindung „Berlin TXL“ in das ÖPNVNetz. Ein Konzept des Fachausschusses Mobilität der SPD Berlin vom 7. Januar 2016. |
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Da Berlin rasant wächst und immer
weiter verdichtet wird, sieht der Vorstand
des Fachausschusses Mobilität darin eine
Chance, in diesem neu zu entwickelnden
Quartier die hohe Aufenthaltsqualität im
öffentlichen Raum, modernen ÖPNV, gute
Erreichbarkeit sowie Klima- und Lärmminderungsziele
optimal miteinander zu verknüpfen
und weitgehend Pkw-freie Mobilität
möglich zu machen.
Die Straßenbahn ist dabei für den Vorstand
des Fachausschusses Mobilität das
ÖPNV-Verkehrsmittel der Zukunft. Nicht
nur wegen der geringeren Investitionskosten,
die bei ca. 10 Mio. Euro pro Straßenbahnkilometer
liegen, während ein
U-Bahn-Kilometer dagegen ca. 150 Mio.
Euro kostet.
Uken: „Die Straßenbahn ist für den Ausbau
des ÖPNV-Netzes in ganz Berlin gut
geeignet. Als ein sehr wirtschaftliches, umwelt-
und stadtverträgliches Verkehrsmittel
ist sie für den Fahrgast viel attraktiver als
der häufig im Stau stehende Bus. Sie hat ein
größeres Fassungsvermögen und ist barrierefrei.
Mit ihr können auch bewegungseingeschränkte
Bürgerinnen und Bürger
und Kinderwagen viel besser transportiert
werden. Und deshalb ist sie auch das ideale
Verkehrsmittel für den ehemaligen Flughafen
Tegel und das Umfeld.“
Das Konzept der SPD im Internet:
www.spd.berlin/w/files/spd-fachausschuesse/spd-fa-mobilitaetoepnv-konzept-tegel-07.01.2016.pdf
Fachausschuss Mobilität der SPD Berlin
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