Der sogenannte U 5-Lückenschluss zwischen
der am Alexanderplatz endenden U 5
und der zwischen Brandenburger Tor und
Hauptbahnhof pendelnden U 55 beschäftigt
immer wieder auch das Berliner Parlament.
Auf eine Schriftliche Anfrage der Abgeordneten
Clara Herrmann (GRÜNE) vom 17. Dezember
2015 zu den Mehrkosten für den
Weiterbau der U 5 teilte Staatsekretär Christian
Gaebler von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt mit: „Für den
Weiterbau der U 5 – den „U5-Lückenschluss“
zwischen Alexanderplatz und Brandenburger
Tor – waren 2008 voraussichtliche
Baukosten in Höhe von ca. 433 Mio. Euro geschätzt
worden. In der Kostenschätzung enthalten
ist auch die Berücksichtigung eines
Vorsorgebetrages für „Unvorhergesehenes“
(UV) zur Absicherung verbleibender Risiken
während der Baudurchführung, die nach
Prüfung und Genehmigung der Bauplanungsunterlagen
(BPU) eintreten könnten.“
Doch trotz dieses Vorsorgebetrages steht
schon jetzt fest, dass der Bau teurer wird. In
seiner Antwort schrieb der Staatssekretär,
dass „derzeit ein notwendiges Budget für
den U5-Lückenschluss in Höhe von ca. 465
Mio. Euro eingeschätzt“ wird und dass der
Senat „von einer Gesamtfertigstellung des
Vorhabens im Jahr 2020“ ausgeht.
Sowohl die Verteuerung als auch der Zeitverzug
bewegen sich für Berliner Verhältnisse
(noch) in einem sehr moderaten Rahmen.
Dennoch zeigen die Zahlen, dass der U-Bahn-Bau
keine Option ist, um den öffentlichen
Nahverkehr in der schnell wachsenden Stadt
Berlin zeitnah zu verbessern.
Zur Erinnerung: Der Spatenstich für den
Lückenschluss war 2010. Die Realisierung
der 2,2 km langen Strecke dauert also
(voraussichtlich) genau 10 Jahre. Nicht zu
vergessen ist der jahrelange Planungsvorlauf.
Und die Baukosten liegen schon jetzt
umgerechnet bei 211 Mio. Euro pro Kilometer.
Teurer ist in Berlin nur der Stadtautobahnbau.
Übrigens: Auf der Internetseite des Senats
werden immer noch Baukosten von 443 Mio.
Euro und eine Fertigstellung 2019 angegeben.
Berliner Fahrgastverband IGEB
|