Unerwartet und erfreulich für die Fahrgäste:
Am 24. August 2017 konnte der Zugbetrieb
wieder aufgenommen werden. Die
Verbindung LOC 1818 verkehrt dabei von
Freitag bis Montag zwischen Stuttgart und
Berlin, in der Gegenrichtung LOC 1819 von
Donnerstag bis Sonntag.
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Die Kooperation zwischen dem tschechischen Unternehmen LEO Express und FlixBus hat den Weiterbetrieb von LOCOMORE auch im aktuellen Fahrplanabschnitt ermöglicht. Das Angebot bleibt damit eine der wenigen Alternativen zum Fernverkehr der Deutschen Bahn. Foto: Christian Schultz |
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Das private tschechische Eisenbahnunternehmen
LEO Express, welches 2009 in Prag
gegründet wurde, führt seitdem mit seiner
neu gegründeten deutschen Tochtergesellschaft
LEO Express GmbH den Betrieb
fort. Ein Teil der Mitarbeiter der ehemaligen
Locomore GmbH & Co. KG wurde übernommen.
Überraschend bzw. ungewöhnlich ist allerdings,
dass auch der Fernbusanbieter Flix-Bus an dieser Rettung wesentlichen Anteil
hat. Als Vertriebspartner von LEO Express
werden Bahntickets für die Locomore-Strecke
seitdem über die internationale FlixBus-Plattform und alle Vertriebswege des Fernbusanbieters
verkauft.
FlixBus fährt Bahn
Für FlixBus sind derartige Kooperationen
allerdings nicht neu. So gibt es bereits
seit 2015 in Tschechien eine Kooperation
mit LEO Express. In Österreich verknüpft
FlixBus seine Fernbus-Linien sogar bereits
seit 2013 erfolgreich mit dem privaten Eisenbahnunternehmen
WESTbahn, welches
seit 10. Dezember 2017 nunmehr im Halb-Stunden-Takt in der Relation Wien Westbahnhof
bzw. Wien Praterstern—Salzburg
verkehrt. WESTbahn und FlixBus bieten
hier Kombiverbindungen ab/bis München,
Graz und Prag an.
Diese Kooperationen
mit dem Schienenverkehr
bündelt
FlixBus nun in dem
neu gegründeten
Tochterunternehmen
FlixTrain GmbH.
Bayerns Innen- und
Verkehrsminister
Joachim Herrmann
hat dazu der FlixBus-Geschäftsführung
im August 2017 die
entsprechende Eisenbahnlizenz
überreicht.
Seit dem Fahrplanwechsel
am 10. Dezember
2017 wurde
die Linienführung
der Locomore-Verbindung über Hannover
Messe/Laatzen—Lehrte—Wolfsburg Hbf
etwas modifiziert.
Erfreulich: Mit dem planmäßigen Halt in
Berlin Ostkreuz hält jetzt auch ein erstes
Fernzugpaar an diesem wichtigen Berliner
Umsteigeknoten!
Mit dem Hamburg-Köln-Express (HKX)
ist nunmehr noch ein weiteres Zugangebot
Bestandteil des intermodalen Flixbus-Netzwerks.
Jedoch ist dieses Angebot (vorerst?)
auf die Zeit vom 22. Dezember 2017 bis
2. Januar 2018 beschränkt. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen
BTE (BahnTouristikExpress
GmbH) führt dabei die Verkehre
zwischen Hamburg Hbf und Köln Hbf durch.
Zwischenhalte bestehen in Hamburg-Harburg,
Osnabrück Hbf, Münster Hbf, Gelsenkirchen
Hbf, Essen Hbf, Duisburg Hbf und
Düsseldorf Hbf. Nicht angebunden ist leider
Bremen.
Trassenpreise im Schienenpersonenverkehr
endlich senken!
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Erfreulich: Mit Locomore hält auch ein erstes Fernzugpaar an dem wichtigen innerstädtischen Umsteigeknoten Berlin Ostkreuz. Foto: Christian Schultz |
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Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen
für die Nutzung der Schienenwege hohe
und noch dazu kontinuierlich steigende
Trassen- bzw. Stationsgebühren entrichten.
Auch das Beispiel Locomore zeigt die
erheblichen wirtschaftlichen Risiken, Fernverkehrsangebote
speziell im umweltschonenden
Schienenverkehr zu etablieren. Die
Trassenpreise sind dabei ein wesentlicher
Teil dieses Risikos.
Fernbusse können die Bundesverkehrswege
kostenlos nutzen und damit Leistungen
zu entsprechend günstigen Konditionen
anbieten. Ähnlich wie in dem am
23. Juni 2017 vorgestellten „Masterplan
Schienengüterverkehr“ festgelegt (siehe
SIGNAL 5/2017), müssen auch die zu hohen
Trassenpreise für den Schienenpersonenverkehr
dringend korrigiert werden. Ziel
muss es dabei sein, die Trassenpreise auf
die europarechtlich vorgesehene Höhe der
Grenzkostenbepreisung abzusenken und
somit eine Abkehr von der derzeitigen Vollkostenrechnung
zu erreichen!
Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) und
IGEB Fernverkehr
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