Die Preise für Fahrgäste
des öffentlichen
Verkehrs und
für Kunden der Güterbahnen
entwickeln
sich im Vergleich
zum Straßenverkehr
weiterhin ungünstig.
Eine Auswertung der
Allianz pro Schiene
auf Basis amtlicher
Daten ergab, dass die
Preisschere zwischen
Eisenbahn und Pkw
seit 2010 um 9 Prozentpunkte
auseinanderklafft.
Während
das Autofahren im
Vergleichszeitraum
fast gleich teuer geblieben
ist, bezahlen
Bahnkunden laut Verbraucherpreisindex
inzwischen 11 Prozent mehr.
Ähnlich sieht es im Güterverkehr aus: Die
Kosten im Straßengüterverkehr sind laut
amtlichem Erzeugerpreisindex von 2010 bis
2017 lediglich um 7 Prozent gestiegen, während
Kunden der Güterbahnen im selben
Zeitraum Preissteigerungen von 13 Prozent
verkraften mussten. Die Allianz pro Schiene
erinnerte zum Jahreswechsel daran, dass
die ungleiche Kostenentwicklung zwischen
Schiene und Straße kein faires Marktgeschehen,
sondern Folge einer straßenfreundlichen
Vergünstigungspolitik sei.
Stärkung der Schiene darf nicht
Lippenbekenntnis bleiben
„Auch die nächste Bundesregierung wird
sich vermutlich die Stärkung der Schiene in
den Koalitionsvertrag schreiben“, sagte der
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk
Flege. „Dieses Mal darf es aber nicht beim
Lippenbekenntnis bleiben. Der Schienenverkehr
in Deutschland kämpft seit Jahren
mit systematisch verzerrten Wettbewerbsbedingungen.“
Preisindex: Stromsteuer und EEG-Umlage
belasten Eisenbahn einseitig
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Entwicklung von Lkw-Maut und Schienenmaut in Deutschland Quelle: Allianz pro Schiene, Basis: Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH (VIFG), Bundesnetzagentur |
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Preisentwicklung im Personenverkehr in Deutschland Quelle: Allianz pro Schiene, Basis: Statistisches Bundesamt. |
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Preisentwicklung im Güterverkehr in Deutschland Quelle: Allianz pro Schiene, Basis: Statistisches Bundesamt. * 2. Quartal 2017. |
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Anhand der Preiskurve lassen sich die
Kostentreiber näher erläutern: Bei den
Bahnen steigen im Personen- und Güterverkehr
Jahr für Jahr die Trassenpreise, die
als Nutzerfinanzierung auf allen Strecken
gesetzlich vorgeschrieben sind. Außerdem
kommt der elektrisch betriebene
Schienenverkehr für die Kosten der Energiewende
auf und schultert die seit 2014
stark steigende EEG-Umlage. Deutschland
leistet sich außerdem die europaweit
zweithöchste Stromsteuer für die Eisenbahnen.
Zur gleichen Zeit profitierte der Straßenverkehr
vom Verfall der Spritpreise, während
die Politik dennoch an einem Steuerabschlag
auf Dieselkraftstoff („Dieselprivileg“)
festhält. Anders als die Bahnen, die
für jeden Kilometer auf dem gesamten Netz
Gebühren zahlen, muss der Straßenverkehr
nur sehr lückenhaft für die Nutzung der Straßeninfrastruktur
aufkommen.
Trassenpreise: Ungleichbehandlung
Herkules-Aufgabe für die nächste
Regierung
Vor allem die seit Jahren sinkende Lkw-Maut
macht den deutschen Güterbahnen schwer
zu schaffen. Die Daten aktueller Marktberichte
zeigen, dass die Lkw-Maut im Vergleich
zu 2010 um 16 Prozent gesunken ist,
während Güterzüge im selben Zeitraum
durchschnittlich 18 Prozent höhere Trassengebühren
aufbringen müssen. „Die Ungleichbehandlung
von Schiene und Straßen
bei den Nutzungsgebühren ist eine Herkulesaufgabe
für die nächste Bundesregierung“,
sagte Flege und forderte die Halbierung der
Schienenmaut.
Bahnkunden bei Preisentwicklung
nicht mehr schlechter behandeln
„Weil sinkende Mautsätze beim Lkw und
steigende Trassengebühren bei der Bahn
von der Politik gemacht sind, muss die
Politik jetzt den schienenfreundlichen Ankündigungen
auch Taten folgen lassen. Die
Trassenpreissenkung für die Güterbahnen,
die der Masterplan Schienengüterverkehr
vorsieht, muss bereits für den Haushalt
2018 festgeschrieben und dann auch auf
den Personenverkehr ausgeweitet werden“,
sagte Dirk Flege und plädierte dafür, dass
die nächste Regierung das neue Jahr mit guten
verkehrspolitischen Vorsätzen beginne.
„Bahnkunden dürfen bei der Preisentwicklung
nicht mehr schlechter behandelt werden
als Autofahrer. Güterbahnen und Lkw
brauchen faire Wettbewerbsbedingungen.
Dann klappt es auch mit den Klimazielen im
Verkehr.“
Allianz pro Schiene
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