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Das Bild zeigt den ursprünglichen Havellauf, die „Schnelle Havel” bei Schweizerhütte. Quelle: Wikipedia Foto: public domain |
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Angesichts der neuen Prognosezahlen des
Bundesverkehrsministeriums für die Binnenschifffahrt
nach Berlin und Brandenburg
hat der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND Berlin) erneut einen
Verzicht auf den Ausbau von Spree und Havel
gefordert. Nach der Prognose sinkt der
Gütertransport mit Binnenschiffen selbst bei
einem Ausbau der Wasserstraßen von und
nach Berlin bis 2025 um 16 % auf 2,6 Mio
Tonnen, von und nach Brandenburg sogar
um 26 % auf 2,9 Mio Tonnen.
Die Planungen für den Ausbau von Havel
und Spree im Zuge des Verkehrsprojektes
Deutsche Einheit Nummer 17 basieren auf –
wie sich heute zeigt – völlig unrealistischen
Prognosen. Gingen die Planer 1992 noch
von 14,4 Mio Gütertonnen aus, die per Binnenschiff
in Berlin umgeschlagen werden
sollten, ist es nach den aktuellen Prognosen
mit 2,6 Mio Tonnen nur noch ein Bruchteil
davon. Grund dafür sind eine massive Abnahme
von Massengütern wie Kohle, Baustoffe
und Bauschutt und der Niedergang
der Schwerindustrie in Berlin.
Für eine wettbewerbsfähige Binnenschifffahrt
reichen daher die bisher erzielten
Verbesserungen aus, die es Schiffen mit
bis zu 110 m Länge und einer Tragfähigkeit
von 1500 Tonnen ermöglichen, Berlin
anzulaufen. Nach der Anhebung der Brücken
können zudem Containerschiffe den
Berliner Westhafen anlaufen. Der immer
noch geplante Ausbau für noch größere
Rheinschubverbände mit bis zu 185 m Länge
lässt sich nicht mehr rechtfertigen und
würde nicht nur eine erhebliche Naturzerstörung,
sondern auch eine Verschwendung
von Steuergeldern in Millionenhöhe
bedeuten.
Um den politischen Druck für den Verzicht
auf den Ausbau von Havel und Spree
noch weiter zu erhöhen, hat der BUND
gemeinsam mit dem Naturschutzbund
Deutschland (NABU), der Deutschen Umwelthilfe,
der Grünen Liga und dem Havelbündnis
die Kampagne „Stopp Havelausbau“
gestartet.
Unter http://www.stopp-havelausbau.de
können sich Bürgerinnen und Bürger aktiv
für die Rettung der Flüsse einsetzen.
Die Güterverkehrsprognose finden Sie unter
http://daten.clearingstelle-verkehr.de/220/ BUND Berlin
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