Weniger Bahnsteigkanten

Ostbahn: Infrastruktur-Rückbau behindert Umleitungsverkehr

Im Rahmen der Erneuerung der Eisenbahnbrücke über die Oder bei Frankfurt sind mehrere Sperrpausen erforderlich...

Bhf Müncheberg
Müncheberg an der Ostbahn. Aufgrund des Rückbaus durch die DB gibt es hier sowie auf anderen Bahnhöfen nur noch eine Bahnsteigkante... Foto: Christian Schultz, Jan. 2008
Bhf Trebnitz
...wie hier in Trebnitz. Foto: Christian Schultz, Jan. 2008

Bereits am zweiten Januar-Wochenende erfolgte die erste Sperrung. Die längste ist für den Zeitraum vom 17. Oktober bis 1. Dezember 2008 für den Einschub der neuen Brücke geplant. Internationale Züge des Reise- und Güterverkehrs werden dann schwerpunktmäßig über die weitgehend eingleisige Ostbahnstrecke Berlin—Kostrzyn (Küstrin) umgeleitet.

Durch die Infrastrukturengpässe auf dieser Strecke wird es während der Sperrungen zu Einschränkungen des Regionalverkehrs auf der Linie NE 26 kommen. Diese für die Fahrgäste unerfreulichen Aussichten werden durch den in den letzten Jahren vorgenommenen Infrastruktur- Rückbau in verschiedenen Bahnhöfen mit verursacht.

In der Meldung der Berliner Zeitung vom 27. Dezember 2007 wurde dies seitens der Deutschen Bahn AG bestritten; Zitat: „Auf der Ostbahn wurde kein Kreuzungsbahnhof zurückgebaut – dort können Züge aneinander vorbeifahren“. Dass diese Aussage falsch ist, dokumentieren die nachfolgenden Beispiele bzw. Fotos von drei ausgewählten Bahnhöfen auf dieser Strecke. Die Gleisanlagen wurden hier sehr wohl, wenn auch mit unterschiedlichen betrieblichen Auswirkungen, zurückgebaut:

  • Bf. Müncheberg (Mark): Für Züge des Personenverkehrs steht mittlerweile nur noch eine der ehemals zwei Bahnsteigkanten zur Verfügung. Ein Ausweichgleis ist für den Güterverkehr immerhin noch verblieben.
  • Bf. Trebnitz (Mark): Für Züge des Personenverkehrs steht mittlerweile ebenfalls nur noch eine der ehemals zwei Bahnsteigkanten zur Verfügung. Zugkreuzungen sind hier nicht mehr möglich. Zugbegegnungen können nur in dem anschließenden zweigleisigen Streckenabschnitt Trebnitz—Seelow-Gusow erfolgen.
  • Bf. Golzow (Oderbruch): Der Bahnhof wurde zum Haltepunkt degradiert, verblieben ist lediglich das durchgehende Hauptgleis. Zugkreuzungen sind damit ebenfalls nicht mehr möglich.

Diese Aufstellung ist keinesfalls vollständig, weitere Beispiele der Infrastruktur-Demontage bzw. Kapazitätsverringerung ließen sich hinzufügen.

DBV Bundesverband

aus SIGNAL 1/2008 (Februar/März 2008), Seite 15

 

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