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Strecke der Halle-Hettstedter Eisenbahn. Eisenbahn-Verkehrskarte der DDR, 1967. Sammlung Frank Lammers. |
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Nach dem Preußischen Eisenbahngesetz
war sie trotz ihrer Regelspurweite als
Kleinbahn eingestuft, in Bezug auf ihre
Verkehrsaufgaben, Beförderungsleistungen,
Betriebsmittel und ihre räumliche
Ausdehnung jedoch nicht als solche zu
klassifizieren. Im Jahre 1926 wurden beispielsweise
1 608 000 Reisende befördert.
Der Güterverkehr erreichte Dimensionen,
die von manchen Nebenbahnen unerreicht
blieben.
Infolge der Motorisierung in den 1960er
Jahren gingen die Verkehrsleistungen zurück.
Ab 1962 erfolgte ein Sterben auf Raten
in Form von Teilstreckenstilllegungen,
bis die endgültige Betriebseinstellung
2002 erfolgte.
Projekt Wiederbelebung
Ausgangspunkt für unser Projekt „Wiederbelebung
der historischen Halle-
Hettstedter-Eisenbahn als Bindeglied zur
Vernetzung aller kulturlandschaftlichen
Elemente zwischen Halle und Hettstedt“
waren Überlegungen, unsere Region als
Ganzes bekannter und attraktiver zu gestalten.
So wurde der Verein „Freunde der
Halle-Hettstedter Eisenbahn“ Ende Februar
2007 gegründet. Mit diesem Projekt wurde
ein alle Gemeinden verbindendes Element
gefunden, das als Zugpferd für die Region
beiträgt und sie ganzheitlich bekannter
und attraktiver werden lässt.
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Jeweils am Freitagnachmittag und Sonnabendvormittag treffen sich die Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn zum Grünschnitt, um die Strecke Halle/Nietleben—Halle/Dölau freizuschneiden. Foto: Uwe Zeug |
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Durch unsere Mitarbeit bei der Erstellung des Entwicklungskonzeptes
für unsere Region im Rahmen der Initiative „Leader“ (Förderinstrument
der EU zur Stärkung des ländlichen Raumes) wurde uns das Projekt
„Elbe-Elster-Express“ der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH
(DRE) bekannt. In der Folge gelang es uns, die DRE als künftigen
Eisenbahninfrastrukturbetreiber zu gewinnen.
Grundlage unseres
Projektes ist
die Reaktivierung
der noch vorhandenen
Eisenbahnabschnitte
Halle/
Nietleben—Schochwitz
(Saalekreis)
und Heiligenthal—
Gerbstedt—
Hettstedt (Landkreis
Mansfeld/Südharz)
für Museums- und
Traditionsverkehr
an Wochenenden
und ausgewählten
Feiertagen. Für das
fehlende Zwischenstück
zwischen
Schochwitz und
Heiligenthal ist ein Schienenersatzverkehr
eines an der Strecke liegenden Vereins, der
Rottelsdorfer Schlepperfreunde e. V. mit ihren
historischen Bussen, vorgesehen.
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Regionalbahn nach Hettstedt im Bahnhof Heiligenthal 1997. Foto: Frank Lammers |
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Touristische Angebote
Den künftigen Fahrgästen,
vornehmlich aus der Metropolregion
Halle/Leipzig,
möchten wir moderierte
Programmangebote anbieten,
in deren Rahmen sie
unsere Region unter dem
Aspekt ihrer kulturlandschaftlichen
Besonderheiten
und den landschaftlichen
Schönheiten in Bezug
auf Fahrrad- und Wandertourismus
entdecken und
erleben können. Kulturelle
Potenziale sollen reaktiviert
und gefördert werden,
auch, um das Identitätsbewusstsein
der hier lebenden Menschen zu
stärken.
Eine Vision ist es, mit verschiedenen Museums-
und Traditionsbahnen auf unterschiedlichen
Spurweiten (Halle-Hettstedter-
Eisenbahn,
Mansfelder Bergwerksbahn,
Wipperliese,
Selketalbahn,
Harzquerbahn,
Brockenbahn)
als Mehrtagesprogramm
von Leipzig/Halle
bis zum Brocken
zu fahren und so
eine Verzahnung
der in dieser Region
vorhandenen
Eisenbahnstrecken
zu erreichen.
Gleisanschlüsse reaktivieren
Darüber hinaus ist die Reaktivierung
ehemaliger Gleisanschlüsse
(bei Benkendorf und Schochwitz)
vorgesehen, um perspektivisch
Betrieben wieder die Möglichkeit zu geben,
Güter über die Schiene zu transportieren.
Beim Bau der Autobahn A 143 könnten Baustoffe
per Schiene angeliefert werden.
Als erste Synergieeffekte entstanden die
Projekte „Museum Waggonfabrik Gottfried
Lindner/Waggonbau Ammendorf“ in
Zusammenarbeit mit dem Nachfolgeunternehmen
MSG GmbH Ammendorf sowie
das Projekt „Der Gerbstedter Lokschuppen
als multifunktionale Ausbildungs-, Begegnungs-
und Wirkungsstätte“. Dieses Projekt
wurde in das Integrierte Entwicklungskonzept
des Landkreises Mansfeld/Südharz
aufgenommen.
Am 29. Oktober 2007 hat die DB AG unserem
künftigen Eisenbahninfrastrukturbetreiber,
der DRE, einen Nutzungsvertrag
zur Verfügung gestellt, der in Vorbereitung
der Reaktivierung des ersten Streckenabschnittes
Halle-Nietleben—Halle-Dölau
die Beräumung dieser Teilstrecke von Bewuchs
zum Inhalt hat. Seit dem 17. November
führen wir regelmäßig Grünschnittarbeiten
durch. Unser Ziel ist es, den ersten
Abschnitt Halle-Nietleben—Halle-Dölau
2009 in Betrieb zu nehmen.
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Der Vorstand und einige Aktive des gemeinnützigen Vereins „Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn“. Foto: Olaf Thomsen |
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Museumszug
Unser künftiger Museumszug soll sich vorwiegend
aus Fahrzeugen der Waggonfabrik
Gottfried Lindner zusammensetzen. Hier erhalten
wir großzügige technische und technologische
Unterstützung durch das Nachfolgeunternehmen
MSG GmbH Ammendorf (Waggonbau Ammendorf).
Inzwischen wurde ein Netzwerk von Kooperationspartnern
geschaffen, zu denen
u. a. die IG-Metall (Verwaltungsstelle Halle/
Saale), die Traditionsgemeinschaft BW Halle
P e. V., die Pressnitztalbahn GmbH, Ausbildungswerke
und die Eisenbahnfreunde
Stassfurt e. V. gehören.
Als aktuellstes Ereignis fand am 7. Januar
2008 ein einstündiges Arbeitsgespräch mit
dem Minister für Landesentwicklung und
Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Herrn
Dr. Karl-Heinz Daehre, im Kloster Helfta bei
Eisleben statt. Anwesend waren u. a. Herr
Curth (DRE-Geschäftsführer) und weitere
Persönlichkeiten. Da momentan die Übergabe
der Eisenbahninfrastruktur ins Stocken
geraten ist, hat der Minister zugesagt, sich
persönlich bei der DB AG dafür einzusetzen,
dass die Infrastrukturübergabe an die DRE
zeitnah vollzogen werden kann. Weiterhin
hat er Interesse bekundet, im Rahmen einer
Verzahnung obengenannter Eisenbahnstrecken
zwischen Halle und dem Brocken unser
Projekt seitens des Landes zu unterstützen.
Im Ergebnis könnte sich diese Aneinanderreihung
als Marke „Eisernes Band“ (Eisenbahn-
und Industriegeschichte) ähnlich
dem Pendant in der Architekturgeschichte,
der „Straße der Romanik“, landesweit und
überregional etablieren.
Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e. V.
Buchenring 10, 06120 Lieskau
Tel. (03 45) 551 04 54, Fax (03 45) 683 07 36
info@halle-hettstedter-eisenbahn.de
www.halle-hettstedter-eisenbahn.de Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn im DBV
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