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Abfahrbereiter ICE TD in Berlin Hbf. Mit dem Einsatz der Diesel-ICE wurde das Bahnangebot zwischen Berlin und Dänemark erfreulich verbessert. Noch immer sind jedoch einige dieser Züge abgestellt, mit denen weitere wichtige Direktverbindungen geschaffen werden könnten. Foto: Christian Schultz |
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Seit dem 9. Dezember 2007 gibt es neben
der auf ein ICE-Zugpaar umgestellten Verbindung
Berlin—Aarhus auch wieder eine
Direktverbindung zwischen Berlin und Koebenhavn
(Kopenhagen). Zum Einsatz kommen
dabei die dieselelektrischen ICE TD der
Baureihe 605. Zwischen Berlin und Aarhus
wurde das in dieser Zeitlage bislang verkehrende
EuroCity-Zugpaar 370/371 ersetzt,
welches nördlich von Berlin nunmehr ab/bis
Stralsund verkehrt. Im Abschnitt Berlin—
Hamburg wird der ICE TD als Doppeleinheit
gefahren, in Hamburg Hbf erfolgt die Zugteilung
Richtung Aarhus bzw. Kopenhagen.
Insgesamt werden im Dänemark-Verkehr
zehn ICE TD zum Einsatz kommen. Für diese
Züge waren bzw. sind technische Anpassungen
für den Einsatz auf dem dänischen
Netz erforderlich, die sich für jede Einheit
auf rund eine Million Euro summieren. Dazu
gehören u. a. der Einbau
des dänischen Zugbeeinflussungssystems
ATC,
das Einrüsten eines dänischen
Zugfunkgeräts
mit zwei Fahrzeugdachantennen
pro Endwagen
und das Anpassen
des Führerpults zur Aufnahme
der Bedienelemente
für die dänische
Zugbeeinflussung und
den Zugfunk. Die erforderlichen
Umbaumaßnahmen
werden voraussichtlich
im März 2008
abgeschlossen sein.
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Diesel-ICE am Berliner Hauptbahnhof. Von Vorteil ist beim ICE TD die Möglichkeit der Flügelzugbildung, sodass auch auf Verbindungen mit schwächerer Nachfrage umsteigefreie Fahrten angeboten werden können. Foto: Christian Schultz |
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Die Wiedereinführung
einer Direktverbindung
Berlin—Kopenhagen ist
erfreulich, weiteres Verbesserungspotenzial
ist
jedoch vorhanden.
In diesem Zusammenhang
stellt sich die Frage, weshalb
die verbliebenen 9 Einheiten
weiterhin abgestellt bleiben sollen,
anstatt auch diese Fahrzeuge
offensiv für Verbesserungen
des Fernverkehrs-Angebotes zu
nutzen. In den nachfolgend beschriebenen
Relationen können
die ICE TD sinnvoll eingesetzt
werden:
- Ergänzung der derzeitigen
Nachmittags-Verbindung
Berlin—Kopenhagen (ICE 37:
Berlin Ostbahnhof ab 15.11 Uhr,
Kopenhagen an 22.11 Uhr) um
eine Frühverbindung ab Berlin.
In der Gegenrichtung kann das Angebot
dagegen mit einer ICE-Verbindung nachmittags
ab Kopenhagen sinnvoll ergänzt
werden (ICE 38: Kopenhagen ab 07.42 Uhr,
Berlin Ostbahnhof an 14.47 Uhr).
- Führung von ICE 37/380 bzw. 38/381 ab/
bis Görlitz bzw. Karlovy Vary (Karlsbad)
mit Zugteilung in Berlin Ostbahnhof.
Bei diesen beiden Zugpaaren kommen
nicht dieselben Fahrzeug-Einheiten zum
Einsatz, so dass die Einführung benannter
Direktverbindungen umlaufmäßig
grundsätzlich möglich ist - zudem auch
mit einer attraktiven Fahrplanlage. Der
Flügelzug von/nach Karlsbad sollte dabei
über Plauen und Bad Brambach geführt
werden.
- Einführung einer zweiten Direktverbindung
Berlin—Hamburg—Westerland (Sylt). Ziel
darf in dieser Relation jedoch nicht der
Ersatz der heutigen InterCity-Verbindung
sein, da letzteres Zugpaar Kurswagen ab/
bis Dagebüll (Mole) mitführt.
- Einführung einer Direktverbindung
Berlin—Stendal—Salzwedel—Uelzen—
Bremen.
- Umstellung von zwei EC-Zugpaaren München—
Lindau—Zürich auf ICE TD.
Angesichts des knappen Fahrzeugparks ist
es natürlich nicht möglich, alle Verbindungen
zu realisieren. Die Varianten zeigen jedoch
die Möglichkeiten, mit den ICE TD einerseits
bereits bestehende Verbindungen
zu verbessern, andererseits auch weitere
neue Direktverbindungen zu realisieren. Deutscher Bahnkunden-Verband
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