Bei einem Unfall verunglückt ein Verkehrsteilnehmer
auf Brandenburgs Autobahnen
meist schwerer als im übrigen Bundesgebiet.
Brandenburgs Autobahnen mit ihrer Gesamtlänge
von 790 Kilometern müssen also
noch deutlich sicherer werden. Immerhin
57% des Autobahnnetzes in Brandenburg
haben bislang keinerlei Geschwindigkeitsbegrenzung.
Untersucht wurden die Auswirkungen
einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120
bzw. 130 km/h. Interessanterweise gibt es
zwischen beiden signifikante Unterschiede.
In beiden
Fällen sinken die Unfallkostenraten,
d.h. die fahrleistungsbezogenen
Unfallkosten. Unzweifelhaft würden so die
Autobahnen sicherer und es käme zu weniger
Unfällen. Um einen aussagekräftigen
Vergleich zu erhalten, müssen jedoch auch
jene Kosten in die Gesamtrechnung einbezogen
werden, die durch den höheren Zeitverbrauch
bei langsamerem Fahren entstehen.
Bei Tempo 120 sind diese Kosten relativ
hoch, so dass sich unter dem Strich kein gesamtwirtschaftlicher
Nutzen ergibt.
Anders sieht es dagegen bei Tempo 130
aus: Würde man diese Stufe für das gesamte
brandenburger Autobahnnetz anordnen,
ergäbe sich ein jährlicher Nutzen für die
Allgemeinheit von rund 5,3 Millionen Euro,
so die Studie. Neben diesem rein rechnerischen
Vorteil wäre mit einem Rückgang der
Verletzten um 20% sowie insgesamt mit
weniger schweren Unfällen zu rechnen. Allein
der prognostizierte Rückgang von 25%
bei der Anzahl der Unfälle auf Autobahnen
sollte Anlass genug für politisches Handeln
sein.
Der DBV Berlin-Brandenburg fordert, mit
den eindeutigen Ergebnissen der Studie die
immer noch ideologiebehaftete und meist
sehr emotional geführte Diskussion um
das Tempolimit auf deutschen Autobahnen
endlich zielführend zu beleben, zu versachlichen
und auch die Erfahrungen aus anderen
europäischen Staaten einzubeziehen. (jps) DBV Berlin-Brandenburg
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