Schienenverkehrspreis an Dieter Ludwig
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Dieter Ludwig (Mitte), langjähriger Leiter der Karlsruher Verkehrsbetriebe, erhielt für das von ihm entwickelte und realisierte Karlsruher Stadtbahn-Modell den Schienenverkehrs-Preis des Deutschen Bahnkunden-Verbands von DBV-Präsident Gerhard J. Curth (links) überreicht. Die Laudatio hielt der Abgeordnete Michael Cramer (rechts), Mitglied des Europäischen Parlaments. Foto: Jochen Reitstätter |
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Für die Entwicklung und Umsetzung des überregional beispielhaften Karlsruher
Stadtbahn-Modells erhielt Dr.-Ing. Dieter Ludwig den Deutschen Schienenverkehrs-
Preis 2006 (Ehrenpreis). Diesen Preis vergibt der Deutsche Bahnkunden-Verband e. V.
(DBV) für herausragende Verdienste um die Belange der Fahrgäste.
Beim DBV-Bundesverbandstag am 23. Februar
2008 in Lübeck war es endlich soweit: Dieter
Ludwig konnte den Schienenverkehrs-Preis
2006 persönlich entgegen nehmen. Auch im
sogenannten Ruhestand hat der langjährige
Chef der Karlsruher Verkehrsbetriebe einen
äußerst vollen Terminkalender.
Die Laudatio für Dieter Ludwig hielt der EUAbgeordnete
Michael Cramer. Er wies auf das
Credo hin, welches das Handeln des Erfinders
des Karlsruher Stadtbahn-Modells sein Leben
lang bestimmte: größtmögliche
Kundenzufriedenheit für eine maximale
Akzeptanz des öffentlichen
Personennahverkehrs. Dabei ist das
Wort „Nahverkehr“ beim Karlsruher
Modell nicht ganz passend, denn
das Neue und Innovative war die
Erweiterung der Karlsruher Straßenbahn
weit in die Region hinaus,
um möglichst vielen Fahrgästen
umsteigefreie Verbindungen anbieten
zu können. Das ist nicht nur
bequemer, sondern verkürzte für
die meisten Fahrgäste auch die Reisezeiten.
„Dieses Verkehrskonzept wird
in Karlsruhe hervorragend angenommen
und bereits aus dem
Ausland abgeschaut. Die enormen
Zuwachsraten an Fahrgästen machen
es in Deutschland einzigartig.
Ich kann mir für die Verleihung des
Deutschen Schienenverkehrs-Preises
keinen besseren Ehrenpreisträger
vorstellen als Dr.-Ing. Dieter Ludwig, mit
dessen Namen dieser Erfolg verbunden ist“,
erklärte Michael Cramer.
Dieter Ludwig, der schon früh die „Unverzichtbarkeit
der Schiene“ in einer sich
klimatisch und wirtschaftlich verändernden
Welt erkannte, hat es sich zur Lebensaufgabe
gemacht, sich nicht nur in Karlsruhe für die
Schiene einzusetzen. „Das wichtigste für den
Erfolg des öffentlichen Verkehrs ist es, darauf
zu achten, was die Fahrgäste möchten. Und
diese möchten ohne Umsteigen von einem
am Wohn- oder Arbeitsort naheliegenden
Haltepunkt direkt und zügig zu ihrem Zielort
fahren - auch über Stadtgrenzen hinaus“, so
der Verkehrsfachmann. Um das zu ermöglichen
und Kosten für Neubaustrecken zu
vermeiden, fährt die Karlsruher Stadtbahn
auch auf DB-Strecken, die teilweise von der
Bahn gepachtet sind. Dafür wurde eigens ein
neuer Zug konzipiert, der sowohl auf dem
Straßenbahnnetz als auch auf dem DB-Netz
zugelassen ist.
„Da sich der DBV auch der Durchsetzung der
Bedürfnisse der Fahrgäste verschrieben hat,
bin ich bei Ihnen genau richtig“, freute sich
Dieter Ludwig bei der Übergabe des Preises
durch den Verbandspräsidenten, Gerhard J.
Curth. Dieser verwies darauf, dass der Deutsche
Schienenverkehrs-Preis in der Kategorie
Ehrenpreis seit 1991 erst zwei Mal vergeben
wurde und damit nur für Ausnahmeleistungen
überreicht wird.
Deutscher Bahnkunden-Verband
Fahrgast-Rat Wendland feiert 5-jähriges Bestehen - Rückblick und Ausblick
Die Feier des Fahrgast-Rates in Lüchow zu
seinem fünfjährigen Geburtstag war mit
über 25 Gästen sehr gut besucht. In verschiedenen
Redebeiträgen wurde neben
der ökologischen Frage auf soziale Aspekte
hingewiesen, die einen Ausbau des ÖPNV
notwendig machen.
Jan Stehn erzählte von Anrufen alter
und mobilitätseingeschränkter Menschen
beim Fahrgast-Rat, die lebenswichtige Einrichtungen
nur mit erheblichen Beschwernissen
erreichen könnten. Der Leiter eines
Einkaufmarktes berichtete, dass er aufgrund
fehlender ÖPNV-Verbindungen Menschen
ohne Auto keinen Arbeitsplatz vermitteln
könne. Jochen Neumann vom Tagungshaus
Kurve Wustrow wies daraufhin, dass für die
Förderung der internationalen Austauschprogramme
eine ÖPNV-Verbindung nachzuweisen
sei – diese fehle aber gerade an
den Wochenenden. Stefan Irro, Busunternehmer
in Lüchow, sah in den Nachfragen
außerhalb der Schulzeiten einen Hinweis
auf einen wachsenden Bedarf an Mobilitätsdienstleistungen.
Lob bekam der Landkreis für seine Reformpolitik,
mit der – bei knapper Kasse –
wichtige Verbesserungen für den ÖPNV erreicht
werden konnten: die Einführung des
Wendlandtarifes, der Schülerfreizeitkarte
und des Rufbusses Dannenberg—Dömitz.
Kontrovers diskutiert wurde die Frage, ob
der Rufbus zu hohe Kosten verursacht oder
ob im Gegenteil durch Einsparung teurer Linienfahrten
das Rufbusangebot kostengünstig
ausgebaut werden könnte.
Gerhard J. Curth, Präsident des Deutschen
Bahnkunden-Verbandes und Geschäftsführer
der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE),
stellte klar, dass die DRE in der Pflicht sei, die
Infrastruktur der Jeetzeltalbahn betriebsfähig
herzustellen, aber ein Fahrbetrieb seitens
der DRE nicht geplant sei. Mit Vertretern des
Landkreises und der Samtgemeinde Elbtalaue
sei eine Planungsgruppe vereinbart
worden, die alle Fördermöglichkeiten und
Kooperationsformen für die Wiederaufnahme
eines Bahnverkehrs prüfen will. Untersucht
werden soll, ob die Jeetzeltalbahn mit
einer Westkurve an die Wendlandbahn angebunden
und ob dabei in Dannenberg ein
attraktiver citynaher Bahnhof geschaffen
werden kann.
Auf der anschließenden Mitgliederversammlung
des Fahrgast-Rates wurden drei
Aktionsschwerpunkte für 2008 beschlossen:
- Durchführung einer Draisinenfahrt im Sommer auf der Jeetzeltalbahn bei Jameln
- Konzeptions- und Öffentlichkeitsarbeit für den Erhalt und den Ausbau des Rufbusses nach Dömitz und die Einführung des Rufbusses nach Gartow und Salzwedel
- Planung und Durchführung einer fachlich anspruchsvollen Veranstaltungsreihe zum ÖPNV mit Themen wie „Rufbuskonzepte in anderen Regionen“, „Wettbewerb im ÖPNV“ oder „Tarifgestaltung“.
Neu in den Vorstand gewählt wurden
Sabina Berger aus Hitzacker, Holger Burmeister
aus Gühlitz und Thorsten Hensel
aus Trebel.
Fahrgast-Rat Wendland, Dorfstraße 30,
29462 Blütlingen, Telefon (058 43) 98 69 00
Die Arbeit des Fahrgast-Rates ist auf Spenden
angewiesen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Fahrgast-Rat Wendland im DBV
DBV in der Jury „Bahnhof des Jahres“
Bahnhöfe sind für Bahnkunden „Stadttore“,
durch die sie einen Ort verlassen und einen
anderen betreten. Bei der Ankunft eines Reisenden
bestimmen Bahnhöfe den ersten Eindruck,
der bekanntlich besonders wichtig ist.
Deshalb ist es fatal, dass sich viele Bahnhöfe
und ihr Umfeld in einem erschreckenden Zustand
präsentieren.
Aber es gibt auch Bahnhöfe und Bahnhofsplätze,
die sehr positiv empfunden werden.
In der Regel sind es solche, die in den
letzten Jahren neu- oder umgebaut wurden.
Um ihre Vorbildwirkung zu stärken, werden
von der Allianz pro Schiene seit einigen Jahren
die aus Kundensicht besten Stationen
als „Bahnhof des Jahres“ prämiert. Im Jahr
2007 waren das der Berliner Hauptbahnhof
und der Bahnhof Landsberg am Lech (siehe
SIGNAL 5/2007).
Die Nominierung für den „Bahnhof des
Jahres“ erfolgt auf Grundlage einer repräsentativen
Kundenumfrage des Meinungsforschungsinstituts
Infas. Die Jury der Allianz
pro Schiene bewertet anschließend vor Ort
mit Hilfe von Checklisten Kundeninformation,
Sauberkeit, Integration in die jeweilige
Stadt, Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln
und Aufenthaltsqualität im Bahnhof
(z. B. Erscheinungsbild, gastronomische Angebote).
In der Jury ist neben Vertretern von
VCD, ACE und Pro Bahn ab 2008 nunmehr
auch der Deutsche Bahnkunden-Verband
(DBV) vertreten.
Mit der Preisverleihung sollen sowohl die
Leistungen engagierten Bahnhofspersonals
gewürdigt werden als auch die Kommunen
darin bestärkt werden, die Modernisierung
der Bahnhöfe und ihres Umfeldes aktiv zu unterstützen.
Nur wenn alle Beteiligten – DB AG,
Länder, Kommunen und Privatwirtschaft –
ihren Beitrag leisten, kann ein Bahnhof die
Ansprüche der Kunden erfüllen und dazu
beitragen, dass mehr Bürger öfter das Auto
stehen lassen und mit der Bahn fahren.
Deutscher Bahnkunden-Verband
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